Internationale Studien belegen hohe Arbeitsanforderungen und hohe psychischen Ressourcen bei Physiotherapeut/inn/en; die psychische Beanspruchung am Arbeitsplatz wird moderat eingestuft. Bisherige Studien basieren auf Befragungen von Therapeut/inn/en mit unterschiedlicher Länge der Berufstätigkeit. Über die psychische Beanspruchung im ersten Berufsjahr ist jedoch wenig bekannt.
Ziel
Erfassung der psychischen Beanspruchung von Berufsanfängern in der Physiotherapie in Deutschland und häufig auftretenden Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz.
Methodik
Wir führten eine Online-Befragung mit Physiotherapeut/inn/en mit bis zu einem Jahr Berufserfahrung durch. Der von uns entwickelte Fragebogen erfasste die psychische Beanspruchung anhand seiner Auswirkungen auf das Arbeitsengagement, den allgemeinen Gesundheitszustand, die Arbeitszufriedenheit, Burnout und Gedanken an Berufs-bzw. Stellenwechsel. Subgruppenanalysen hinsichtlich Alter, Geschlecht und Bewertung der Ausbildung wurden durchgeführt. Belastungsfaktoren wurden nach ihrer Bedeutung und Häufigkeit bewertet.
Ergebnisse
Daten von 153 Physiotherapeut/inn/en wurden ausgewertet. Eine geringe psychische Beanspruchung wurde berichtet. Die Berufsanfänger in der Physiotherapie zeigten hohe Werte im Bereich des Arbeitsengagements und des aktuellen Gesundheitszustandes, und wiesen eine geringe Kündigungsbereitschaft auf. Arbeitszufriedenheit und Burnout-Symptome sind moderat. Mangelnde Entschädigung, hohe Arbeitsmenge, Zeitdruck und körperliche Belastung waren die am häufigen genannten Belastungsfaktoren. Berufsanfänger mit positiver Bewertung der erhaltenen Berufsausbildung zeigten eine geringere Beanspruchung. Die Subgruppenanalysen hinsichtlich des Geschlechts und des Alters zeigten keine signifikanten Unterschiede.
Schlussfolgerung
Obwohl die Berufsanfänger von zahlreichen Belastungsfaktoren berichten, schätzen sie ihre psychische Beanspruchung am Arbeitsplatz als gering ein. Dabei vermag eine positiv empfundene Berufsausbildung ein wichtiger protektiver Faktor für psychische Beanspruchung am Arbeitsplatz zu sein.
Complex clinical pictures, networking of the professional groups, and digitalization of the health care system make high demands on health professionals in Germany, especially regarding interprofessional collaboration. The study aims to investigate therapist's needs, expectations, concerns, and ideas, how a digitally supported collaboration can facilitate these challenges in an outpatient setting. Using qualitative methods, two focus groups were conducted. Therapists were initially asked about their perceptions of interprofessional collaboration and their current use of digital media in their work life. The next step was to determine wishes and requirements for a digital medium to support interprofessional collaboration. Applying Qualitative Text Analysis according to Kuckartz, statements were summarized in main categories like “Professional self-image of health professionals”, “Concerns regarding interprofessional collaboration” and “Wishes for a digital medium”. Main categories were consolidated into a concept map. The result is an initial definition of “digital interprofessional cooperation” which describes a digitally supported interprofessional collaboration to improve communication and patient care. In addition, a framework was developed which represents the therapists’ ideas about a digital medium. This framework contains basic conditions for use, e. g. data protection, as well as desired functions and design ideas, like a forum and intuitive user interface. The results confirm barriers as found in literature and underline the discrepancy of therapist's wishes and the system's possibilities. The initial definition of “digital interprofessional collaboration” introduces a new perspective on interprofessional collaboration including digitalization in the health care system. The framework's criteria can be incorporated into the development of a first prototype.
Für Menschen im höheren Lebensalter sind Beeinträchtigungen von Gleichgewicht und Kraft sowie ungünstige umweltbezogene Faktoren, wie z.B. ein nicht barrierefreier Wohnraum, Risikofaktoren für Stürze. Wir entwickelten ein Sturzpräventionsprogramm, das ein körperliches Trainingsprogramm und Maßnahmen zur Wohnraumanalyse, -beratung und -anpassung miteinander kombiniert.
Ziel
Ziel dieser Studie war es, die Sichtweisen von Teilnehmern zu dem Sturzpräventionsprogramm FIT-at-Home zu erheben und die Intervention darauf basierend weiterzuentwickeln.
Methoden
Wir führten halbstrukturierte Interviews mit den Programmteilnehmern anhand der problemzentrierten Interviewmethode nach Witzel durch und werteten diese in einem deduktiv-induktiven Vorgehen inhaltsanalytisch nach Mayring aus.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen auf, dass die Teilnehmer die FIT-at-Home-Intervention für praktikabel und umsetzbar erachten. Aus Sicht der Teilnehmer war es von Vorteil, dass der Trainingsplan zur Umsetzung der lebensstil-integrierten Übungen zur Steigerung von Balance und Kraft jederzeit im Alltag und ohne zusätzliche Hilfsmittel oder spezielles Übungsmaterial im eigenen Haus durchgeführt werden konnten und folglich auch kein Besuch in einer Ergotherapiepraxis erforderlich war. Die Erfahrungen der Menschen im höheren Lebensalter zeigen zudem, dass ein Übungserfolg sich positiv auf Übungsbereitschaft auswirkt. Aus Sicht der Teilnehmer sind Trägheit bzw. Faulheit, ein reduzierter allgemeiner Gesundheitszustand, saisonal auftretende grippeähnliche Erkrankungen, schwankende Stimmungslagen oder eine gewisse Wetterfühligkeit Faktoren, die die Übungsumsetzung beeinflussen können.
Schlussfolgerung
Die FIT-at-Home-Intervention ist aus Sicht der Programmteilnehmer umsetzbar und praktikabel. Das Feedback zur Intervention wird uns helfen, die Intervention weiter zu entwickeln und diese in einer größer angelegten klinischen Machbarkeitsstudie auf erste Wirksamkeitsnachweise hin zu testen.
Zur Förderung von Mobilitätseinschränkungen nach Schlaganfall empfehlen aktuelle Leitlinien aufgabenorientiertes Training sowie den Einsatz standardisierter Assessments. Diese Empfehlungen sind derzeit jedoch nicht im deutschen Heilmittelkatalog abgebildet: Eine Lücke zwischen Empfehlungen aus den Leitlinien und der gelebten Praxis ist deshalb entsprechend zu erwarten. Ziel dieser Studie war daher, die physiotherapeutische Arbeitsweise in der Behandlung schlaganfallbezogener Mobilitätseinschränkungen im ambulanten Setting am Beispiel von Baden-Württemberg und Thüringen darzustellen.
Methode
In die Online-Umfrage wurden Physiotherapeut*innen aus Baden-Württemberg und Thüringen, die Personen nach Schlaganfall im ambulanten Setting behandeln, eingeschlossen. Der Fragebogen wurde über ein mehrschrittiges Verfahren entwickelt. Anhand eines Fallbeispiels wurden favorisierte Untersuchungs- und Behandlungsmethoden in offenen Fragen erhoben. Die Datenanalyse erfolgte über eine Inhaltsanalyse sowie deskriptive Statistik.
Ergebnisse
Daten von 63 Physiotherapeut*innen wurden analysiert. Die offenen Fragen zum Fallbeispiel wurden mit breit gefächerten Nennungen beantwortet. Von insgesamt 186 Nennungen zu favorisierten Untersuchungsmethoden wurden 28 (15,1 %) als „standardisierte Assessments“ und 158 (84,9 %) Nennungen als „physiotherapeutische Basisuntersuchung (nicht standardisiert)“ kategorisiert. Standardisierte Assessments nannten 25 % der Teilnehmenden. Von insgesamt 182 Nennungen zu favorisierten Behandlungsmethoden wurden 69 (35,2 %) den „traditionellen Konzepten“ zugeordnet. Traditionelle Konzepte nannten 81 % der Teilnehmenden. Das aufgabenorientierte Training wurde nicht genannt.
Diskussion
Die geringe Teilnehmendenzahl limitiert die Aussagekraft der vorliegenden Studie; allerdings bestätigen unsere Ergebnisse die mangelnde Umsetzung des leitlinienorientierten Arbeitens in der deutschen Physiotherapie und konkretisieren diese für die ambulante Schlaganfallrehabilitation.
Die vorliegenden Daten bieten eine Basis für die Initiierung theoriebasierter Implementierungsstrategien mit dem Ziel, das volle Potenzial der Physiotherapie für Menschen nach Schlaganfall auch in Deutschland auszuschöpfen.
Untersuchung ob sich die Erfahrungen und Wahrnehmungen mit/von ‘online learning’ während der Covid-19 Pandemie der Ergotherapie-Studenten in ihrem ersten Lehrjahr, die keine Campusveranstaltungen oder Präsenzveranstaltungen besucht haben, von den Erfahrungen und Wahrnehmungen der Studenten im zweiten, dritten oder vierten Lehrjahr unterscheiden.
Methoden
151 Ergotherapie Bachelor Studenten (80.8% weiblich; 66.2% 20–24 Jahre) haben das ‘Student Engagement in the e-Learning Environment Scale’ (SELES) und das ‘Distance Education Learning Environment Scale’ (DELES) abgeschlossen. Eine Varianzanalyse (ANOVA) mit Bootstrapping wurde zur Auswertung der Unterschiede zwischen den Erfahrungen und Wahrnehmungen mit/von ‘online learning’ der Studenten im ersten Lehrjahr und der Studenten höherer Semester durchgeführt.
Resultat
Zwischen den SELES und DELES Auswertungen konnten signifikante Unterschiede festgestellt werden: kollegiale Zusammenarbeit (Peer Collaboration) (SELES) (p = .001), Interaktionen mit Dozent:innen (Interactions with Instructors) (SELES) (p = .026), Interaktion und Zusammenarbeit unter Studenten (Student Interaction and Collaboration) (DELES) (p = .003), authentisches Lernen (Authentic Learning) (DELES) (p = .026) and aktives Lernen (Active Learning) (DELES) (p = .013).
Fazit
Die Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede in den Erfahrungen und Wahrnehmungen mit/von digitalem Lernen während der Covid-19 Pandemie zwischen Ergotherapie Studenten im ‘online learning’ und Studenten höherer Semester. Die Resultate zeigen die Relevanz der Förderung des kollaborativen und aktiven Engagements für alle Studenten durch die Implementierung von akademischen, technologischen und sozial-fördernden Maßnahmen im Fachbereich der Ergotherapie.
Betreuende Angehörige sind für die Schweizer Gesundheitsversorgung unverzichtbar. Sie unterstützen ihre Nächsten in der Alltagsbewältigung und wirken dabei auch im Medikationsprozess mit. Medikation ist eines der zentralen Themen der Patientensicherheit, jedoch ist zur Rolle von Angehörigen im Medikationsprozess bislang wenig bekannt.
Design
Diese quantitative, faktorielle Online Querschnittstudie erhob als Teil eines Forschungsprojekts mit sequenziellem Mixed-Methods Design die Reaktion von Pflegefachpersonen gegenüber Interventionen von betreuenden Angehörigen bei der Medikamentenverabreichung. Sie erhob darüber hinaus deren intra- und interprofessionelle Zusammenarbeit mit pflegerischem und ärztlichem Personal.
Methode
285 Pflegefachpersonen einer Sektion des Schweizerischen Berufsverbandes der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner evaluierten Fallvignetten, in welchen sie von pflegenden Angehörigen bezüglich (vermeintlicher) Medikationsfehler im Spital angesprochen wurden. Die Datenanalyse erfolgte mittels fraktioneller, geordneter und multinomialer logistischer Regression (Panel und vereinigt), einer Probitregression und einer Kleinstquadratregression.
Resultate
Die Pflegefachpersonen stimmten den Interventionen der betreuenden Angehörigen in signifikant geringerem Ausmass zu, wenn deren Beziehung zur betreuten Person unklar und wenn die Aussage der Angehörigen beschuldigend war. Erfahrung der Pflegefachpersonen mit ähnlichen Situationen und höhere Ausbildung hatten den gegenteiligen Effekt. Mit zunehmendem Alter und regelmässigem Kontakt mit Angehörigen wurde die Zusammenarbeit mit Kollegen/-innen und Ärzten/-innen zur Überprüfung der Medikation häufiger genannt.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse verdeutlichen die Wichtigkeit von Erfahrung mit und Kommunikation ausgerichtet auf betreuende Angehörige. Sie betonen die Anforderung an Pflegefachpersonen zu einem Rundumblick im Medikationsprozess einschliesslich der intra- und interprofessionellen Beurteilung von Medikationsanfragen durch betreuende Angehörige. Allerdings: diese Kompetenzen sind nicht selbstverständlich gegeben. Sie müssen geschult, eingeübt und vom Management im Hinblick auf eine angehörigenfreundliche Versorgung unterstützt werden.
For linguistic understanding and the participation in the social and health care structures for people with language barriers and a migration or refugee background, the area of activity of community interpreters emerged in delimitation to standard interpreters. Belonging to the RundUm project, the community interpreters at SprInt in Essen accompany pregnant women and young mothers to regular appointments. The intention of this article is to provide information on the opportunities and challenges within obstetric care from the perspective of community interpreters.
Method
Qualitative expert interviews were conducted with 14 employees from the community interpreter service SprInt in Essen. Interviews were analyzed using thematic analysis.
Results
Challenges arose regarding the access to the clients, the cooperation with the professionals and relationship between professionals and their patients/women. Among these lacking language skills, the teaching of intercultural differences and the prevailing uncertainty of professionals dealing with language mediation influencing their work. Additionally, differently understood roles on the part of the SprInters offer opportunities and conflicts for further cooperation in care network of pregnant women and young mothers.
Discussion
The importance of community interpreting for the appropriate obstetric care of women with language problems offers opportunities for a public discussion on the job profile and the generation of new fields of activity, representing a bridge and navigation function. This requires secure financing options for the involvement of the community interpreters in the care of pregnant women and young mothers and an implementation of interprofessional network structures.
Blockpraktika bilden ein Kernelement in der Ausbildung von Studierenden der Pädagogik und des Gesundheitswesens und sind oft eine Voraussetzung für den beruflichen Werdegang. Persönliche, soziale und professionelle Faktoren wirken sich auf die Arbeitsleistung der Studierenden während des Praktikums aus. Zu diesen gehören Professionalität, Resilienz und reflektives Denken, deren Effekt auf die Praktikumsleistung bis heute nur wenig erforscht wurde.
Ziel
Ziel dieser Studie ist es, den Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung von Professionalität, Resilienz und reflektivem Denken sowie deren Zusammenhang mit den im Praktikum erbrachten Leistungen von Studierenden des Gesundheitswesens und der Pädagogik zu untersuchen.
Methode
Es wurden zehn Fokusgruppeninterviews mit Universitätsstudierenden im Bachelor- oder Master-Studium in vier Disziplinen durchgeführt: Ergotherapie (n = 18), Pharmazie (n = 6), Sozialarbeit (n = 38) und Pädagogik (n = 16). Mithilfe der thematischen Analyse wurden Codes und Kategorien in den Transkripten der Fokusgruppen identifiziert. Ähnliche Ideen und Konstrukte wurden identifiziert, interpretiert und zu aussagekräftigen Themen zusammengefasst.
Ergebnisse
Sechs Themen wurden identifiziert. Das Praktikum schuf reale Möglichkeiten für die Entwicklung technischer und nicht-technischer Fähigkeiten, für die berufliche Eingewöhnung sowie für die Entwickelung psychosozialer Eigenschaften und Verhaltensweisen zur Bewältigung des Übergangs vom Studium ins Berufsleben. Dies hatte Konsequenzen für die Überbrückung der Kluft zwischen theoretischer Universitätslehre und der Realität des Arbeitsplatzes; für die Anpassung an kulturelle Unterschiede und die lokalen Arbeitsweisen sowie für die Suche nach eigenen Ressourcen, Unterstützung und Lernen.
Fazit
Trotz der persönlichen, beruflichen und praktischen Herausforderungen der Blockpraktika entwickeln Studentinnen und Studenten eigenständige mentale Modelle der Professionalität, der Belastbarkeit und des reflektiven Denkens, welche ihre Leistung während der Arbeit im Praktikum unterstützen. Allerdings sollte die Entwicklung dieser Modelle in Zukunft durch theoretisches Vorwissen bestärkt werden. Weiter sollten Universitäten und Arbeitgeber zusammenarbeiten, um diesen Prozess zu fördern.
Publicado en línea: 19 Dec 2021 Páginas: 112 - 124
Resumen
AbstractZiele
Das Hauptziel dieser Studie ist es, den Einfluss von Soft Skills und emotionaler Intelligenz auf Burnout bei Angehörigen der Gesundheitsberufe im Libanon zu untersuchen.
Materialien und Methoden
Von März bis Juni 2021 wurde über einen Zeitraum von 3 Monaten eine Querschnittsstudie unter berufstätigen Angehörigen der Gesundheitsberufe im gesamten Libanon durchgeführt. Insgesamt antworteten 324 von 345 kontaktierten Angehörigen der Gesundheitsberufe. Die Umfrage war anonym und wurde über soziale Netzwerke verbreitet. Die Fragbogen erhob soziodemografische Angaben und validierte Skalen zur Messung von emotionaler Intelligenz (TMMS-24), Burnout (MBI HSS) und Soft Skills.
Ergebnisse
Höheres Burnout war mit geringeren Soft Skills (β=−0,137) und Arbeitszufriedenheit ( β=−8,064) assoziiert. Pflegekräfte hatten höhere Burnout-Werte als Zahnärzte, Radiologen, Hebammen, Ernährungsberater, Psychotherapeuten und Logopäden (β=−4,595). Außerdem hatten Menschen, die in Baalbek, Akkar, Beqaa, Nord und Süd arbeiteten, ein geringeres Burnout-Niveau als diejenigen, die in Beirut arbeiten (β=−9.015). Bezüglich der emotionalen Intelligenz wurde kein statistisch signifikanter Zusammenhang mit Burnout gefunden (p= 0,116).
Fazit
Zusammenfassend zeigte diese Studie, dass Soft Skills und emotionale Intelligenz das Burnout am Arbeitsplatz beeinflussen können. Zusätzliche Forschung sollte durchgeführt werden, um unsere Ergebnisse zu untermauern.
Publicado en línea: 03 Dec 2021 Páginas: 125 - 127
Resumen
Abstract
The Verein zur Förderung der Wissenschaft in den Gesundheitsberufen VFWG (Association for the Promotion of Science VFWG) organized two online symposia on the status of the academization in Germany, where only midwives are trained at universities of applied sciences since 2020 forced by EU regulations. Nursing and therapy professions are still subject to the model clause, which has been extended until 2024. In Austria and Switzerland, the education for the therapy professions is located entirely at universities of applied sciences, and for those for nursing and the medical-technical professions in part. The first symposium discussed whether so-called dual courses of study could be a model for the therapy professions in Germany. The second symposium asked whether Austrian and Swiss way could provide arguments for the academization of the health professions in Germany. This article introduces the topic; the following articles document the contributions of various authors to the symposia.
Publicado en línea: 03 Dec 2021 Páginas: 128 - 136
Resumen
Abstract
This article introduces the history and philosophy of the Baden-Württemberg Cooperative State University (DHBW). The central aspect is the interlocking of university education with practical companies, which is regulated by clear standards and thus ensures quality and studyability. This interlinking enables a rapid response to changing social requirements, globalization and the digital transformation. The study models, the special roles and challenges for the dual partners, for the study program management and the for students are highlighted. This article is based on the presentation with the same title given at the VFWG symposium, „Are dual courses of study for midwives a model for the therapy professions?” on March 18, 2021.
Publicado en línea: 03 Dec 2021 Páginas: 137 - 138
Resumen
Abstract
This article is a comment on midwifery education in Germany from the perspective of a program director. It was a contribution to the VFWG symposium «Are dual degree programs in midwifery a model for the therapy professions?» held on March 18, 2021.
Publicado en línea: 03 Dec 2021 Páginas: 139 - 140
Resumen
Abstract
This article is a comment on midwifery education in Germany from the perspective of a program director. It was a contribution to the VFWG symposium «Are dual degree programs in midwifery a model for the therapy professions?» held on March 18, 2021.
Publicado en línea: 03 Dec 2021 Páginas: 141 - 145
Resumen
Abstract
This article presents the educational system of the health professions in Austria and the initial situation for their academization. It also shows the facilitating and hindering factors that have led to the current status quo. Current figures provide an overview of the statistical development; it draws an overall positive conclusion of the process and status of the academization of the health care professions in Austria. However, essential steps still need to be taken for the consequent implementation of the entire Bologna cycle with consecutive master's degrees and the possibility of a PhD for the health professions. This article is based on the presentation with the same title given at the VFWG symposium «Bachelor degree programs in Austria and Switzerland: models for the therapy and nursing professions in Germany?» on September 8, 2021.
Publicado en línea: 03 Dec 2021 Páginas: 146 - 151
Resumen
Abstract
This article presents the education system in Switzerland and classifies the health professions within it. Statistics on students in the health care professions from 2000 to 2020 provide an insight into the numerical development. The result of the academization process is positive, but a reliable empirical evidence is missing. This article is based on the presentation with the same title given at the VFWG symposium «Bachelor's degree programs in Austria and Switzerland: models for the therapy and nursing professions in Germany?» on September 8, 2021.
Publicado en línea: 03 Dec 2021 Páginas: 152 - 158
Resumen
Abstract
This article presents the academization of the health professions in Switzerland in a historical and political context. Pro- and con-arguments for academization at that time and still cited are listed. A one-to-one comparison with Germany is not possible, but some points of reflection can be used to formulate strategies: Distribution of tasks between physicians and the therapeutic and nursing professions; political will with visions for linking education and health policy; financial incentives with targets. But also universities of applied sciences and professional associations have to make their contribution. This article is based on the presentation with the same title given at the VFWG symposium «Bachelor's degree programs in Austria and Switzerland: models for the therapy and nursing professions in Germany?» on September 8, 2021.
Internationale Studien belegen hohe Arbeitsanforderungen und hohe psychischen Ressourcen bei Physiotherapeut/inn/en; die psychische Beanspruchung am Arbeitsplatz wird moderat eingestuft. Bisherige Studien basieren auf Befragungen von Therapeut/inn/en mit unterschiedlicher Länge der Berufstätigkeit. Über die psychische Beanspruchung im ersten Berufsjahr ist jedoch wenig bekannt.
Ziel
Erfassung der psychischen Beanspruchung von Berufsanfängern in der Physiotherapie in Deutschland und häufig auftretenden Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz.
Methodik
Wir führten eine Online-Befragung mit Physiotherapeut/inn/en mit bis zu einem Jahr Berufserfahrung durch. Der von uns entwickelte Fragebogen erfasste die psychische Beanspruchung anhand seiner Auswirkungen auf das Arbeitsengagement, den allgemeinen Gesundheitszustand, die Arbeitszufriedenheit, Burnout und Gedanken an Berufs-bzw. Stellenwechsel. Subgruppenanalysen hinsichtlich Alter, Geschlecht und Bewertung der Ausbildung wurden durchgeführt. Belastungsfaktoren wurden nach ihrer Bedeutung und Häufigkeit bewertet.
Ergebnisse
Daten von 153 Physiotherapeut/inn/en wurden ausgewertet. Eine geringe psychische Beanspruchung wurde berichtet. Die Berufsanfänger in der Physiotherapie zeigten hohe Werte im Bereich des Arbeitsengagements und des aktuellen Gesundheitszustandes, und wiesen eine geringe Kündigungsbereitschaft auf. Arbeitszufriedenheit und Burnout-Symptome sind moderat. Mangelnde Entschädigung, hohe Arbeitsmenge, Zeitdruck und körperliche Belastung waren die am häufigen genannten Belastungsfaktoren. Berufsanfänger mit positiver Bewertung der erhaltenen Berufsausbildung zeigten eine geringere Beanspruchung. Die Subgruppenanalysen hinsichtlich des Geschlechts und des Alters zeigten keine signifikanten Unterschiede.
Schlussfolgerung
Obwohl die Berufsanfänger von zahlreichen Belastungsfaktoren berichten, schätzen sie ihre psychische Beanspruchung am Arbeitsplatz als gering ein. Dabei vermag eine positiv empfundene Berufsausbildung ein wichtiger protektiver Faktor für psychische Beanspruchung am Arbeitsplatz zu sein.
Complex clinical pictures, networking of the professional groups, and digitalization of the health care system make high demands on health professionals in Germany, especially regarding interprofessional collaboration. The study aims to investigate therapist's needs, expectations, concerns, and ideas, how a digitally supported collaboration can facilitate these challenges in an outpatient setting. Using qualitative methods, two focus groups were conducted. Therapists were initially asked about their perceptions of interprofessional collaboration and their current use of digital media in their work life. The next step was to determine wishes and requirements for a digital medium to support interprofessional collaboration. Applying Qualitative Text Analysis according to Kuckartz, statements were summarized in main categories like “Professional self-image of health professionals”, “Concerns regarding interprofessional collaboration” and “Wishes for a digital medium”. Main categories were consolidated into a concept map. The result is an initial definition of “digital interprofessional cooperation” which describes a digitally supported interprofessional collaboration to improve communication and patient care. In addition, a framework was developed which represents the therapists’ ideas about a digital medium. This framework contains basic conditions for use, e. g. data protection, as well as desired functions and design ideas, like a forum and intuitive user interface. The results confirm barriers as found in literature and underline the discrepancy of therapist's wishes and the system's possibilities. The initial definition of “digital interprofessional collaboration” introduces a new perspective on interprofessional collaboration including digitalization in the health care system. The framework's criteria can be incorporated into the development of a first prototype.
Für Menschen im höheren Lebensalter sind Beeinträchtigungen von Gleichgewicht und Kraft sowie ungünstige umweltbezogene Faktoren, wie z.B. ein nicht barrierefreier Wohnraum, Risikofaktoren für Stürze. Wir entwickelten ein Sturzpräventionsprogramm, das ein körperliches Trainingsprogramm und Maßnahmen zur Wohnraumanalyse, -beratung und -anpassung miteinander kombiniert.
Ziel
Ziel dieser Studie war es, die Sichtweisen von Teilnehmern zu dem Sturzpräventionsprogramm FIT-at-Home zu erheben und die Intervention darauf basierend weiterzuentwickeln.
Methoden
Wir führten halbstrukturierte Interviews mit den Programmteilnehmern anhand der problemzentrierten Interviewmethode nach Witzel durch und werteten diese in einem deduktiv-induktiven Vorgehen inhaltsanalytisch nach Mayring aus.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen auf, dass die Teilnehmer die FIT-at-Home-Intervention für praktikabel und umsetzbar erachten. Aus Sicht der Teilnehmer war es von Vorteil, dass der Trainingsplan zur Umsetzung der lebensstil-integrierten Übungen zur Steigerung von Balance und Kraft jederzeit im Alltag und ohne zusätzliche Hilfsmittel oder spezielles Übungsmaterial im eigenen Haus durchgeführt werden konnten und folglich auch kein Besuch in einer Ergotherapiepraxis erforderlich war. Die Erfahrungen der Menschen im höheren Lebensalter zeigen zudem, dass ein Übungserfolg sich positiv auf Übungsbereitschaft auswirkt. Aus Sicht der Teilnehmer sind Trägheit bzw. Faulheit, ein reduzierter allgemeiner Gesundheitszustand, saisonal auftretende grippeähnliche Erkrankungen, schwankende Stimmungslagen oder eine gewisse Wetterfühligkeit Faktoren, die die Übungsumsetzung beeinflussen können.
Schlussfolgerung
Die FIT-at-Home-Intervention ist aus Sicht der Programmteilnehmer umsetzbar und praktikabel. Das Feedback zur Intervention wird uns helfen, die Intervention weiter zu entwickeln und diese in einer größer angelegten klinischen Machbarkeitsstudie auf erste Wirksamkeitsnachweise hin zu testen.
Zur Förderung von Mobilitätseinschränkungen nach Schlaganfall empfehlen aktuelle Leitlinien aufgabenorientiertes Training sowie den Einsatz standardisierter Assessments. Diese Empfehlungen sind derzeit jedoch nicht im deutschen Heilmittelkatalog abgebildet: Eine Lücke zwischen Empfehlungen aus den Leitlinien und der gelebten Praxis ist deshalb entsprechend zu erwarten. Ziel dieser Studie war daher, die physiotherapeutische Arbeitsweise in der Behandlung schlaganfallbezogener Mobilitätseinschränkungen im ambulanten Setting am Beispiel von Baden-Württemberg und Thüringen darzustellen.
Methode
In die Online-Umfrage wurden Physiotherapeut*innen aus Baden-Württemberg und Thüringen, die Personen nach Schlaganfall im ambulanten Setting behandeln, eingeschlossen. Der Fragebogen wurde über ein mehrschrittiges Verfahren entwickelt. Anhand eines Fallbeispiels wurden favorisierte Untersuchungs- und Behandlungsmethoden in offenen Fragen erhoben. Die Datenanalyse erfolgte über eine Inhaltsanalyse sowie deskriptive Statistik.
Ergebnisse
Daten von 63 Physiotherapeut*innen wurden analysiert. Die offenen Fragen zum Fallbeispiel wurden mit breit gefächerten Nennungen beantwortet. Von insgesamt 186 Nennungen zu favorisierten Untersuchungsmethoden wurden 28 (15,1 %) als „standardisierte Assessments“ und 158 (84,9 %) Nennungen als „physiotherapeutische Basisuntersuchung (nicht standardisiert)“ kategorisiert. Standardisierte Assessments nannten 25 % der Teilnehmenden. Von insgesamt 182 Nennungen zu favorisierten Behandlungsmethoden wurden 69 (35,2 %) den „traditionellen Konzepten“ zugeordnet. Traditionelle Konzepte nannten 81 % der Teilnehmenden. Das aufgabenorientierte Training wurde nicht genannt.
Diskussion
Die geringe Teilnehmendenzahl limitiert die Aussagekraft der vorliegenden Studie; allerdings bestätigen unsere Ergebnisse die mangelnde Umsetzung des leitlinienorientierten Arbeitens in der deutschen Physiotherapie und konkretisieren diese für die ambulante Schlaganfallrehabilitation.
Die vorliegenden Daten bieten eine Basis für die Initiierung theoriebasierter Implementierungsstrategien mit dem Ziel, das volle Potenzial der Physiotherapie für Menschen nach Schlaganfall auch in Deutschland auszuschöpfen.
Untersuchung ob sich die Erfahrungen und Wahrnehmungen mit/von ‘online learning’ während der Covid-19 Pandemie der Ergotherapie-Studenten in ihrem ersten Lehrjahr, die keine Campusveranstaltungen oder Präsenzveranstaltungen besucht haben, von den Erfahrungen und Wahrnehmungen der Studenten im zweiten, dritten oder vierten Lehrjahr unterscheiden.
Methoden
151 Ergotherapie Bachelor Studenten (80.8% weiblich; 66.2% 20–24 Jahre) haben das ‘Student Engagement in the e-Learning Environment Scale’ (SELES) und das ‘Distance Education Learning Environment Scale’ (DELES) abgeschlossen. Eine Varianzanalyse (ANOVA) mit Bootstrapping wurde zur Auswertung der Unterschiede zwischen den Erfahrungen und Wahrnehmungen mit/von ‘online learning’ der Studenten im ersten Lehrjahr und der Studenten höherer Semester durchgeführt.
Resultat
Zwischen den SELES und DELES Auswertungen konnten signifikante Unterschiede festgestellt werden: kollegiale Zusammenarbeit (Peer Collaboration) (SELES) (p = .001), Interaktionen mit Dozent:innen (Interactions with Instructors) (SELES) (p = .026), Interaktion und Zusammenarbeit unter Studenten (Student Interaction and Collaboration) (DELES) (p = .003), authentisches Lernen (Authentic Learning) (DELES) (p = .026) and aktives Lernen (Active Learning) (DELES) (p = .013).
Fazit
Die Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede in den Erfahrungen und Wahrnehmungen mit/von digitalem Lernen während der Covid-19 Pandemie zwischen Ergotherapie Studenten im ‘online learning’ und Studenten höherer Semester. Die Resultate zeigen die Relevanz der Förderung des kollaborativen und aktiven Engagements für alle Studenten durch die Implementierung von akademischen, technologischen und sozial-fördernden Maßnahmen im Fachbereich der Ergotherapie.
Betreuende Angehörige sind für die Schweizer Gesundheitsversorgung unverzichtbar. Sie unterstützen ihre Nächsten in der Alltagsbewältigung und wirken dabei auch im Medikationsprozess mit. Medikation ist eines der zentralen Themen der Patientensicherheit, jedoch ist zur Rolle von Angehörigen im Medikationsprozess bislang wenig bekannt.
Design
Diese quantitative, faktorielle Online Querschnittstudie erhob als Teil eines Forschungsprojekts mit sequenziellem Mixed-Methods Design die Reaktion von Pflegefachpersonen gegenüber Interventionen von betreuenden Angehörigen bei der Medikamentenverabreichung. Sie erhob darüber hinaus deren intra- und interprofessionelle Zusammenarbeit mit pflegerischem und ärztlichem Personal.
Methode
285 Pflegefachpersonen einer Sektion des Schweizerischen Berufsverbandes der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner evaluierten Fallvignetten, in welchen sie von pflegenden Angehörigen bezüglich (vermeintlicher) Medikationsfehler im Spital angesprochen wurden. Die Datenanalyse erfolgte mittels fraktioneller, geordneter und multinomialer logistischer Regression (Panel und vereinigt), einer Probitregression und einer Kleinstquadratregression.
Resultate
Die Pflegefachpersonen stimmten den Interventionen der betreuenden Angehörigen in signifikant geringerem Ausmass zu, wenn deren Beziehung zur betreuten Person unklar und wenn die Aussage der Angehörigen beschuldigend war. Erfahrung der Pflegefachpersonen mit ähnlichen Situationen und höhere Ausbildung hatten den gegenteiligen Effekt. Mit zunehmendem Alter und regelmässigem Kontakt mit Angehörigen wurde die Zusammenarbeit mit Kollegen/-innen und Ärzten/-innen zur Überprüfung der Medikation häufiger genannt.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse verdeutlichen die Wichtigkeit von Erfahrung mit und Kommunikation ausgerichtet auf betreuende Angehörige. Sie betonen die Anforderung an Pflegefachpersonen zu einem Rundumblick im Medikationsprozess einschliesslich der intra- und interprofessionellen Beurteilung von Medikationsanfragen durch betreuende Angehörige. Allerdings: diese Kompetenzen sind nicht selbstverständlich gegeben. Sie müssen geschult, eingeübt und vom Management im Hinblick auf eine angehörigenfreundliche Versorgung unterstützt werden.
For linguistic understanding and the participation in the social and health care structures for people with language barriers and a migration or refugee background, the area of activity of community interpreters emerged in delimitation to standard interpreters. Belonging to the RundUm project, the community interpreters at SprInt in Essen accompany pregnant women and young mothers to regular appointments. The intention of this article is to provide information on the opportunities and challenges within obstetric care from the perspective of community interpreters.
Method
Qualitative expert interviews were conducted with 14 employees from the community interpreter service SprInt in Essen. Interviews were analyzed using thematic analysis.
Results
Challenges arose regarding the access to the clients, the cooperation with the professionals and relationship between professionals and their patients/women. Among these lacking language skills, the teaching of intercultural differences and the prevailing uncertainty of professionals dealing with language mediation influencing their work. Additionally, differently understood roles on the part of the SprInters offer opportunities and conflicts for further cooperation in care network of pregnant women and young mothers.
Discussion
The importance of community interpreting for the appropriate obstetric care of women with language problems offers opportunities for a public discussion on the job profile and the generation of new fields of activity, representing a bridge and navigation function. This requires secure financing options for the involvement of the community interpreters in the care of pregnant women and young mothers and an implementation of interprofessional network structures.
Blockpraktika bilden ein Kernelement in der Ausbildung von Studierenden der Pädagogik und des Gesundheitswesens und sind oft eine Voraussetzung für den beruflichen Werdegang. Persönliche, soziale und professionelle Faktoren wirken sich auf die Arbeitsleistung der Studierenden während des Praktikums aus. Zu diesen gehören Professionalität, Resilienz und reflektives Denken, deren Effekt auf die Praktikumsleistung bis heute nur wenig erforscht wurde.
Ziel
Ziel dieser Studie ist es, den Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung von Professionalität, Resilienz und reflektivem Denken sowie deren Zusammenhang mit den im Praktikum erbrachten Leistungen von Studierenden des Gesundheitswesens und der Pädagogik zu untersuchen.
Methode
Es wurden zehn Fokusgruppeninterviews mit Universitätsstudierenden im Bachelor- oder Master-Studium in vier Disziplinen durchgeführt: Ergotherapie (n = 18), Pharmazie (n = 6), Sozialarbeit (n = 38) und Pädagogik (n = 16). Mithilfe der thematischen Analyse wurden Codes und Kategorien in den Transkripten der Fokusgruppen identifiziert. Ähnliche Ideen und Konstrukte wurden identifiziert, interpretiert und zu aussagekräftigen Themen zusammengefasst.
Ergebnisse
Sechs Themen wurden identifiziert. Das Praktikum schuf reale Möglichkeiten für die Entwicklung technischer und nicht-technischer Fähigkeiten, für die berufliche Eingewöhnung sowie für die Entwickelung psychosozialer Eigenschaften und Verhaltensweisen zur Bewältigung des Übergangs vom Studium ins Berufsleben. Dies hatte Konsequenzen für die Überbrückung der Kluft zwischen theoretischer Universitätslehre und der Realität des Arbeitsplatzes; für die Anpassung an kulturelle Unterschiede und die lokalen Arbeitsweisen sowie für die Suche nach eigenen Ressourcen, Unterstützung und Lernen.
Fazit
Trotz der persönlichen, beruflichen und praktischen Herausforderungen der Blockpraktika entwickeln Studentinnen und Studenten eigenständige mentale Modelle der Professionalität, der Belastbarkeit und des reflektiven Denkens, welche ihre Leistung während der Arbeit im Praktikum unterstützen. Allerdings sollte die Entwicklung dieser Modelle in Zukunft durch theoretisches Vorwissen bestärkt werden. Weiter sollten Universitäten und Arbeitgeber zusammenarbeiten, um diesen Prozess zu fördern.
Das Hauptziel dieser Studie ist es, den Einfluss von Soft Skills und emotionaler Intelligenz auf Burnout bei Angehörigen der Gesundheitsberufe im Libanon zu untersuchen.
Materialien und Methoden
Von März bis Juni 2021 wurde über einen Zeitraum von 3 Monaten eine Querschnittsstudie unter berufstätigen Angehörigen der Gesundheitsberufe im gesamten Libanon durchgeführt. Insgesamt antworteten 324 von 345 kontaktierten Angehörigen der Gesundheitsberufe. Die Umfrage war anonym und wurde über soziale Netzwerke verbreitet. Die Fragbogen erhob soziodemografische Angaben und validierte Skalen zur Messung von emotionaler Intelligenz (TMMS-24), Burnout (MBI HSS) und Soft Skills.
Ergebnisse
Höheres Burnout war mit geringeren Soft Skills (β=−0,137) und Arbeitszufriedenheit ( β=−8,064) assoziiert. Pflegekräfte hatten höhere Burnout-Werte als Zahnärzte, Radiologen, Hebammen, Ernährungsberater, Psychotherapeuten und Logopäden (β=−4,595). Außerdem hatten Menschen, die in Baalbek, Akkar, Beqaa, Nord und Süd arbeiteten, ein geringeres Burnout-Niveau als diejenigen, die in Beirut arbeiten (β=−9.015). Bezüglich der emotionalen Intelligenz wurde kein statistisch signifikanter Zusammenhang mit Burnout gefunden (p= 0,116).
Fazit
Zusammenfassend zeigte diese Studie, dass Soft Skills und emotionale Intelligenz das Burnout am Arbeitsplatz beeinflussen können. Zusätzliche Forschung sollte durchgeführt werden, um unsere Ergebnisse zu untermauern.
The Verein zur Förderung der Wissenschaft in den Gesundheitsberufen VFWG (Association for the Promotion of Science VFWG) organized two online symposia on the status of the academization in Germany, where only midwives are trained at universities of applied sciences since 2020 forced by EU regulations. Nursing and therapy professions are still subject to the model clause, which has been extended until 2024. In Austria and Switzerland, the education for the therapy professions is located entirely at universities of applied sciences, and for those for nursing and the medical-technical professions in part. The first symposium discussed whether so-called dual courses of study could be a model for the therapy professions in Germany. The second symposium asked whether Austrian and Swiss way could provide arguments for the academization of the health professions in Germany. This article introduces the topic; the following articles document the contributions of various authors to the symposia.
This article introduces the history and philosophy of the Baden-Württemberg Cooperative State University (DHBW). The central aspect is the interlocking of university education with practical companies, which is regulated by clear standards and thus ensures quality and studyability. This interlinking enables a rapid response to changing social requirements, globalization and the digital transformation. The study models, the special roles and challenges for the dual partners, for the study program management and the for students are highlighted. This article is based on the presentation with the same title given at the VFWG symposium, „Are dual courses of study for midwives a model for the therapy professions?” on March 18, 2021.
This article is a comment on midwifery education in Germany from the perspective of a program director. It was a contribution to the VFWG symposium «Are dual degree programs in midwifery a model for the therapy professions?» held on March 18, 2021.
This article is a comment on midwifery education in Germany from the perspective of a program director. It was a contribution to the VFWG symposium «Are dual degree programs in midwifery a model for the therapy professions?» held on March 18, 2021.
This article presents the educational system of the health professions in Austria and the initial situation for their academization. It also shows the facilitating and hindering factors that have led to the current status quo. Current figures provide an overview of the statistical development; it draws an overall positive conclusion of the process and status of the academization of the health care professions in Austria. However, essential steps still need to be taken for the consequent implementation of the entire Bologna cycle with consecutive master's degrees and the possibility of a PhD for the health professions. This article is based on the presentation with the same title given at the VFWG symposium «Bachelor degree programs in Austria and Switzerland: models for the therapy and nursing professions in Germany?» on September 8, 2021.
This article presents the education system in Switzerland and classifies the health professions within it. Statistics on students in the health care professions from 2000 to 2020 provide an insight into the numerical development. The result of the academization process is positive, but a reliable empirical evidence is missing. This article is based on the presentation with the same title given at the VFWG symposium «Bachelor's degree programs in Austria and Switzerland: models for the therapy and nursing professions in Germany?» on September 8, 2021.
This article presents the academization of the health professions in Switzerland in a historical and political context. Pro- and con-arguments for academization at that time and still cited are listed. A one-to-one comparison with Germany is not possible, but some points of reflection can be used to formulate strategies: Distribution of tasks between physicians and the therapeutic and nursing professions; political will with visions for linking education and health policy; financial incentives with targets. But also universities of applied sciences and professional associations have to make their contribution. This article is based on the presentation with the same title given at the VFWG symposium «Bachelor's degree programs in Austria and Switzerland: models for the therapy and nursing professions in Germany?» on September 8, 2021.