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Interdisciplinary cooperation in the outpatient practice: results from a focus group interview with occupational therapists, speech and language therapists and physiotherapists / Gestaltung der interdisziplinären Zusammenarbeit in der ambulanten Therapie: Resultate eines Fokusgruppeninterviews mit Ergotherapeut*innen, Logopäd*innen und Physiotherapeut*innen


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Abbildung 1:

Darstellung der qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz und Rädiker (2022)
Darstellung der qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz und Rädiker (2022)

Abbildung 2:

Concept-Map. Darstellung der deduktiven Haupt- (orange) und Subkategorien (beige) sowie der am Datenmaterial gebildeten induktiven Subkategorien (grau) und deren Beziehungen zueinander. Die Zahl in Klammern stellt die jeweilige Anzahl an codierten Textsegmenten dar. In Anlehnung an Schouten et al. (2021)
Concept-Map. Darstellung der deduktiven Haupt- (orange) und Subkategorien (beige) sowie der am Datenmaterial gebildeten induktiven Subkategorien (grau) und deren Beziehungen zueinander. Die Zahl in Klammern stellt die jeweilige Anzahl an codierten Textsegmenten dar. In Anlehnung an Schouten et al. (2021)

Abbildung 3:

Rahmenbedingungen, Barrieren und Lösungsansätze für eine gelingende interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen Ergo-, Physiotherapie und Logopädie in der ambulanten Neurorehabilitation
Rahmenbedingungen, Barrieren und Lösungsansätze für eine gelingende interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen Ergo-, Physiotherapie und Logopädie in der ambulanten Neurorehabilitation

Ein- und Ausschlusskriterien der Therapiezentren und Studienteilnehmenden

Einschlusskriterien Ausschlusskriterien
(Mindestens) Staatlich anerkannter Ausbildungs-/Studienabschluss der Ergotherapie, Logopädie/Sprachtherapie, Physiotherapie Auszubildende/Studierende, Praktikant*innen
Tätigkeit in einer ambulanten, neurologischen Einrichtung in Deutschland, in der

- (mindestens) die Fachbereiche Ergotherapie, Logopädie/Sprachtherapie und Physiotherapie an einem Standort vertreten sind

- Praxisräume, Geräte o. Ä. berufsgruppenübergreifend genutzt werden

- die Therapeut*innen einen gemeinsamen Patient*innenstamm behandeln

- die Zusammenarbeit der Berufsgruppen interdisziplinär erfolgt

Tätigkeit in einer Einrichtung, die die beschriebenen Kriterien nicht erfüllt
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist gekennzeichnet durch:

- eine gemeinsame, übergeordnete Zielformulierung

- eine aufeinander abgestimmte Interventionsplanung

- einen regelmäßigen Austausch über Beobachtungen, Befunde und das weitere Vorgehen

- ein miteinander, sich ergänzendes Arbeiten

- eine Leitung/Koordination der interdisziplinären Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit der Fachbereiche ist gekennzeichnet durch:

- das Vorhandensein verschiedener Fachbereiche, wobei jeder Fachbereich seine eigenen Therapieziele verfolgt

- keinen/einen unregelmäßigen Austausch der Berufsgruppen

- das Arbeiten neben- und unabhängig voneinander

- keine Leitung/Koordination der Zusammenarbeit

Mindestens ein Jahr Berufserfahrung in einer den Kriterien entsprechenden Einrichtung Weniger als ein Jahr Berufserfahrung
Volljährigkeit Minderjährigkeit
Deutschsprachigkeit Nicht der Deutschen Sprache mächtig
Erfüllung der materiellen und technischen Voraussetzungen zur Teilnahme an einem Online-Fokusgruppeninterview Keine Möglichkeit zur Teilnahme an einem Online-Fokusgruppeninterview

Darstellung der Mitglieder der Fokusgruppe

Teilnehmende Berufsgruppe Berufsabschluss Art der Tätigkeit
Teilnehmende 1 Logopädie B. Sc. Angestellte
Teilnehmende 2 Physiotherapie B. Sc. Angestellte
Teilnehmende 3 Logopädie Ausbildung Angestellte
Teilnehmende 4 Ergotherapie Ausbildung Angestellte
Teilnehmender 5 Physiotherapie M. Sc. Praxisinhaber

Auszug des überarbeiteten Codierleitfadens

Hauptkategorie Subkategorie Definition Ankerbeispiel – typische Textpassage Codierregel – Abgrenzung zwischen Kategorien
1. Begriffe „interdisziplinäre Zusammenarbeit (IZ)“ und „multidisziplinäre Zusammenarbeit (MZ)“ - Alle Textpassagen, in denen die Teilnehmenden äußern, was sie unter den Begriffen „IZ“ und „MZ“ verstehen. „Das Interdisziplinäre, dass mehrere Berufsgruppen an einem Patienten zusammen gemeinsam mit einer Zielsetzung arbeiten, gemeinsam eine Zielsetzung für die verschiedenen Bereiche ausstellen. Und dass beim Multidisziplinären zwar auch verschiedene Berufsgruppen sind, aber jeder mit seiner eigenen Zielsetzung an den Patienten drangeht und nicht unbedingt gemeinsam da draufschaut“ (T1, Pos. 20). Die Textstellen beinhalten kennzeichnende Aspekte der Begriffe „IZ“ und „MZ“. Exkludiert:

- Beispiele, wie die IZ am eigenen Arbeitsplatz umgesetzt wird. Diese werden der Kategorie „Gestaltung der IZ am Arbeitsplatz“ zugeteilt.

- Vorteile, die in den Augen der Teilnehmenden durch die IZ entstehen, werden der Kategorie „Vorteile IZ“ zugeordnet.

1.1 Vorteile IZ Alle Textpassagen, in denen die Teilnehmenden positive Auswirkungen benennen, die in ihren Augen durch die IZ entstehen. „Ich finde den Effekt beim Patienten an sich einfach sehr interessant. Wenn die spüren, dass die Therapeuten sich einig sind, dass die Ziele gemeinsam formuliert wurden und auch gemeinsam geübt werden“ (T4, Pos. 36). Sowohl allgemeingeltende Vorteile als auch solche, die sich auf den eigenen Arbeitsplatz beziehen, werden inkludiert. Dies gilt ebenfalls für Vorteile für die Therapeut*innen/das Team als auch für Vorteile des*der Patient*in.
2. Gestaltung der IZ am Arbeitsplatz 2.1 Austausch Alle Textpassagen, in denen sich die Teilnehmenden zu den fachübergreifenden Austauschmomenten an ihrem Arbeitsplatz äußern. „Also bei uns ist tatsächlich täglich in der ambulanten Reha eine Teamkonferenzsitzung für jeweils eine halbe Stunde. Da wird dann immer ein Teil der Rehabilitanden, die gerade da sind, besprochen (…)“ (T1, Pos. 42). Alle Informationen zu den offiziellen Teambesprechungen sowie den informellen Austauschmomenten werden inkludiert. Exkludiert:

- Die Formulierung der Therapieziele wird als globaler Inhaltspunkt der interd. Teambesprechungen angesehen. Alle weiteren ausführlichen Informationen bezüglich der Zielsetzung werden der Kategorie „Zielsetzung und Evaluation“ zugeordnet.

- Informationen zum schriftlichen interd. Austausch werden der Kategorie „Dokumentation“ zugeordnet.

Auszug aus dem semistrukturierten Moderationsleitfaden. In Anlehnung an Schouten et al. (2021)

Einstiegsrunde – Begrifflichkeiten interdisziplinäre und multidisziplinäre Zusammenarbeit
Z. B. Was verstehen Sie unter den Begriffen interdisziplinäre und multidisziplinäre Zusammenarbeit? Welche Vorteile ergeben sich in Ihren Augen für Therapiezentren, in denen die Fachbereiche interdisziplinär zusammenarbeiten gegenüber solchen, in denen multidisziplinär zusammengearbeitet wird?
Themenrunde 1 – Gestaltung der interdisziplinären Zusammenarbeit am Arbeitsplatz
Z. B. Wie sieht die Gestaltung der interdisziplinären Zusammenarbeit an Ihren Arbeitsplätzen aus?
Themenrunde 2 – Rahmenbedingungen
Z B. Welche Rahmenbedingungen/Voraussetzungen müssen in Ihren Augen erfüllt werden, um die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der ambulanten Therapie überhaupt zu ermöglichen?
Themenrunde 3 – Barrieren
Z. B. Auf welche Barrieren stoßen Sie in Ihrem Arbeitsalltag, die die Umsetzung der interdisziplinären Zusammenarbeit erschweren? Wie könnten diese Barrieren in Ihren Augen in Zukunft aufgehoben werden?
eISSN:
2296-990X
Sprachen:
Englisch, Deutsch
Zeitrahmen der Veröffentlichung:
Volume Open
Fachgebiete der Zeitschrift:
Medizin, Klinische Medizin, andere