Lumbale Rückenschmerzen (LRS) sind in aktuellen Krankenkassenstatistiken für AU-Tage die führende Einzeldiagnose. Die Lebenszeitprävalenz wird in der deutschen Rückenschmerzstudie von 2003/2006 zwischen 74 % und 85 % beziffert. Leitlinien empfehlen bei akuten unspezifischen LRS den Einsatz von nichtsteroidalen Antirheumatika und Patienten/-innen-Edukation zu Unbedenklichkeit körperlicher Aktivität, Beibehaltung eines aktiven Lebensstils und den Hintergründen der Symptomatik. Studien zur aktuellen Versorgungslage in Deutschland belegen, dass lokale Schmerzanästhesie und passive Therapiemethoden zur Regelversorgung gehören, während edukative Maßnahmen nicht eingesetzt werden.
Eine Cochrane Review zur Edukation zeigte Wirksamkeit von edukativen Maßnahmen mit einer Dauer von zwei Stunden. Edukation in der empfohlenen Art und Intensität kann durch Physiotherapeuten/-innen und Ergotherapeuten/-innen erfolgen, da ihr Leistungs- und Kompetenzspektrum sie für diese Beratungsform prädestinieren.
Zur Beurteilung des Potenzials der Intervention für eine spätere größere Wirksamkeitsstudie sollte vorerst eine Machbarkeitsstudie durchgeführt werden. Dabei stehen die Beurteilung der Umsetzbarkeit und die Evaluation der Intervention im Vordergrund.