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Behandeln, Aufarbeiten und Reparieren durch Kunst: zeitgenössische Darstellungen der vom Krieg „verletzten“ Landschaften Ost-Frankreichs

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SYMPOSIUM CULTURE@KULTUR
Expression artistique et cicatrices de la Première Guerre mondiale : continuités et discontinuités (1919-2019). Künstlerischer Ausdruck und die Narben des Ersten Weltkriegs: Kontinuitäten und Zäsuren (1919-2019)

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Der erste Teil des Beitrags ist theoretischen Aspekten des Behandelns, Aufarbeitens und Reparierens durch Kunst gewidmet. Das deutsche Verb „behandeln“ beleuchtet hierbei am deutlichsten die Vielschichtigkeit eines künstlerischen Ansatzes, der Kreation und Rezeption stets zusammendenkt, ohne die materielle bzw. „handwerkliche“ (be-hand-eln) Dimension von Kunstwerken zu missachten. Das im französischen Kontext gebrauchte Verb „reparieren“ (réparer) unterstreicht hingegen die paradoxe Wiedergutmachung, die Kunst möglich macht, ohne die Spuren (Narben) des Zerbrochenen/Verletzten seiner Inhalte zu beseitigen. Die „Aufarbeitung“ hebt schließlich hervor, dass es sich um ein Hervorholen vergangener Sujets handelt, die indes im Hier und Jetzt physische und psychische Spuren hinterlassen haben. Die vom Krieg und diversen Grenzverschiebungen gezeichneten Landschaften Ost-Frankreichs stehen im Fokus des zweiten Teils, der anhand ausgewählter zeitgenössischer Kunstwerke – insbesondere aus dem Bereich der künstlerischen Fotografie – das besondere Potenzial der Kunst im Kontext des Gedenkens des Ersten Weltkriegs hervorhebt.