Chirurgische Eingriffe an Fuß- und Sprunggelenk nehmen aufgrund des demographischen Wandels und den sich ändernden Lebensgewohnheiten kontinuierlich zu. Meist besteht postoperativ die Indikation zur Entlastung, wodurch Patienten/-innen mit erheblichen Einschränkungen im Alltag konfrontiert werden, ohne darauf adäquat vorbereitet zu sein. Das Ziel der Studie war daher die Entwicklung und Evaluation einer präoperativen Patienten/-innenschulung.
Auf Basis aktueller Forschungsergebnissen wurde eine interdisziplinäre Schulungsmaßnahme entwickelt. Eine Längsschnittstudie mit zwei Messzeitpunkten wurde durchgeführt, um die Effektivität der Schulung für die Endpunkte Wissenszuwachs, Zufriedenheit sowie präoperative Angst zu untersuchen. Zusätzlich wurden fünf Kurzinterviews durchgeführt.
56 Patienten/-innen (63 % Frauen) mit einem mittleren Alter von 56,7 Jahren (s = 14,8) Jahren nahmen teil. Es zeigte sich ein Wissenszuwachs von 3,93 (s = 1,78) auf 5,48 (s = 2,29) richtig beantworteten Fragen (von 10) nach der Schulung (p < 0,001). Patienten/-innen fühlten sich nach der Veranstaltung besser informiert und aufgeklärt (p < 0,001). Auch die Zufriedenheit mit den Informationen und der Betreuung war nach Schulung besser (p < 0,001). Die Art der Informationsvermittlung, Ablauf der Schulung, Teilnehmer/-innengruppe, Räumlichkeiten, Informati-onsgehalt sowie der Gesamteindruck wurde von den Teilnehmenden als positiv bewertet. Die Erwartungen der Patienten in Hinblick auf Belastbarkeit und Alltagsbewältigung sowie die präoperative Angst veränderten sich nicht.
Die Schulungsmaßnahme ließ sich gut in den Klinikablauf implementieren und zeigte positive Effekte. Im Hinblick auf eine realistischere Einschätzung der postoperativen Situation sowie der präoperativen Angst zeigte sich allerdings kein Einfuss. Die langfristige Wirksamkeit der Schulungsmaßnahme auf Angst, Zufriedenheit und funktionelles Ergebnis sowie die Effzienz sollte weiterführend im Rahmen einer kontrollierten Studie untersucht werden.