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Im Jahr 2015 wurden in Österreich insgesamt 119,2 t antimikrobielle Wirkstoffe abgesetzt: In der Humanmedizin (70,4 t; 59,1 %), in der tierischen Lebensmittelproduktion (48,8 t; 40,9 %) und in der Pflanzenproduktion (0,002 t; < 0,1 %). In den letzten fünf Jahren ist der Gesamtverbrauch in der Humanmedizin um 3,8 % angestiegen (2011: 67,8 t; 2015: 70,4 t), im stationären Bereich sogar um 17,3 % (von 19,7 t im Jahr 2011 auf 23,1 t im Jahr 2015). Im niedergelassenen Bereich stieg der Verbrauch (in kg Wirksubstanz) um 0,3 %. Der Verbrauch in definierter Tagesdosis (DDD) pro 100.000 Einwohner und Jahr sank um 3,6 %. Unsere Zahlen für den niedergelassenen Bereich (2015: 17,0 DDD pro 1000 Einwohner und Tag) stehen im Widerspruch zu AURES–Berichten und einem rezenten ECDC-Report, die – basierend auf österreichischen Sozialversicherungsdaten – für 2015 einen Antibiotikaverbrauch von 14,0 DDD postulieren. Aufgrund sinkender Abgabepreise (bedingt durch steigende Marktanteile von Generika) und steigender Selbstbehalte (Rezeptgebühren) spiegeln Sozialversicherungsausgaben den Verbrauch nicht korrekt wider. Der Verbrauch in der tierischen Lebensmittelproduktion ging um 8,7 % zurück, von 53,4 t im Jahr 2011 auf 48,8 t im Jahr 2015. Der jährliche Verbrauch von Antibiotika im Pflanzenschutz schwankte stark und sank in diesem Zeitraum um 95,3 %, von 47,2 kg im Jahr 2010 auf 2,2 kg im Jahr 2015.

eISSN:
0006-5471
Sprache:
Englisch
Zeitrahmen der Veröffentlichung:
4 Hefte pro Jahr
Fachgebiete der Zeitschrift:
Biologie, Ökologie, andere