Am Übergang in nachobligatorische Ausbildungsgänge durchlaufen viele Jugendliche in der Schweiz eine sogenannte Übergangslösung oder ein Brückenangebot wie z. B. ein zehntes Schuljahr. Wir beleuchten in diesem Beitrag zum einen, wie schulische, individuelle, familiäre und systemische Kontextfaktoren den Übertritt in solche Brückenangebote beeinflussen. Zum anderen gehen wir der Frage nach, wie sich ein verzögerter Einstieg über ein Brückenangebot auf die Chance auswirkt, eine Ausbildung auf Sekundarstufe II zu beginnen bzw. abzuschliessen. Auf der Basis der TREE-Daten modellieren wir zunächst die interessierenden Übertrittsprozesse mittels einer multinomialen logistischen Regression, um dann mittels Propensity Score Matching deren Wirkung auf die nachobligatorischen Bildungschancen abzuschätzen.
How close are the relationships between young adults and their parents today? Which factors account for closer or less close relationships between the generations? The theoretical model considers opportunity, need, family and cultural-contextual structures. The empirical analyses draw on the Swiss TREE survey (“Transitions from Education to Employment”). They reveal remarkably close ties between the generations. However, we also find a number of strains, such as the separation of parents and unemployment of adult children, that contribute to family relationships being less close. The findings provide insight into the reality of intergenerational relationships during a dynamic period of life.
Die universitäre Wissenschaft ist in Österreich durch eine vertikale Geschlechtersegregation geprägt. Bei höheren Berufspositionen steht ein Männeranteil von 80 Prozent einem Frauenanteil von 20 Prozent gegenüber. Dieser Beitrag widmet sich dieser Unterrepräsentanz und untersucht Barrieren für Wissenschaftlerinnen in unterschiedlichen organisationalen Kontexten. Als empirische Grundlage dienen 22 problemzentrierte Interviews. Die Analyse des Materials zeigt, dass die Themen soziale Netzwerke, geschlechtsspezifische Praktiken im universitären Arbeitsalltag und die Vereinbarkeitsproblematik kritische Bereiche in den Lebensentwürfen der Wissenschaftlerinnen darstellen. Die vorliegende Studie verdeutlicht jedoch auch, dass differierende organisationale Kontexte eine bedeutsame Rolle spielen und dabei nicht ausschliesslich negative Folgen für die Wissenschaftlerinnen produzieren.
Published Online: 10 Jun 2016 Page range: 84 - 109
Abstract
Abstract
Dieser Artikel integriert zum ersten Mal individuelle sowie kantonal differierende politische, kulturelle und wirtschaftliche Bestimmungsgründe zur Analyse des Zeitaufwands für Hausarbeit von erwerbstätigen Frauen und Männern in Paarhaushalten. Die Analyse verweist auf die Bedeutung der Hausarbeit als wichtiger Indikator für Geschlechtergleichheit, neben der Erwerbsarbeit. Obwohl beide Dimensionen reziprok sind, lässt sich zunehmende Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt nicht per se auf die Arbeitsteilung im Haushalt übertragen. Die zugrunde liegenden Zusammenhänge mit kantonalen Kontexten unterscheiden sich.
Published Online: 10 Jun 2016 Page range: 108 - 128
Abstract
Abstract
Cet article expose les résultats d’une démarche visant à mieux connaître la façon dont les organisations masculines suisses, de par leurs discours, se positionnent face à la redéfinition de la place et du rôle des hommes dans notre société. Après une présentation d’éléments significatifs permettant de souligner les caractéristiques récentes de la reconfiguration des rapports entre les sexes, cet article présente un survol des orientations idéologiques portées par les quelques cent organisations répertoriées. Les résultats montrent que la pluralité et la diversité des positionnements idéologiques se structurent autour de trois tendances principales, qui peuvent être analysées en fonction des transformations sociales et des changements qui ont récemment influencé les perceptions du rôle des hommes.
Published Online: 10 Jun 2016 Page range: 128 - 158
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Abstract
Der Beitrag untersucht, ob und warum beruflich multilokalisierte Akteure (hier Shuttles) an ihrem Arbeitsort folgende politische Aktivitäten zeigen: Parteimitgliedschaft oder Bürgerinitiative, Teilnahme an politischen Veranstaltungen und lokale Spenden. Auf der Basis der Theorien Hirschmans, Olsons und Ajzens werden Hypothesen abgeleitet und im Rahmen einer multivariaten Vergleichsgruppenanalyse vorläufig geprüft. Es werden Daten einer Onlineerhebung unter den Nutzern einer Internetplattform für Mitfahrgelegenheiten und eines Businessnetzwerks genutzt. Es zeigt sich, dass auch Shuttles politisch aktiv sind, wobei sie insgesamt wenig zeitintensive Aktivitäten bevorzugen. Im Vergleich zu Locals scheint die politische Aktivität von Shuttles ausserdem stärker auf selektiven Anreizen zu beruhen.
Published Online: 10 Jun 2016 Page range: 158 - 174
Abstract
Abstract
Der Beitrag untersucht das Ausmass und die Bestimmungsfaktoren der Beteiligung Schweizer Arbeitnehmer an Europäischen Betriebsräten (EBR) in transnationalen Konzernen. Die entsprechende EU-Richtlinie ist für Schweizer Arbeitnehmer nicht anwendbar; diese sind aber auf freiwilliger Basis in etlichen EBR vertreten. Unsere Resultate zeigen, dass über 150 EBR über Schweizer Vertreter verfügen, was ungefähr einem Drittel der Unternehmen mit EBR und Beschäftigten in der Schweiz entspricht. Unternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz und solche mit vielen Beschäftigten in der Schweiz schliessen Schweizer Arbeitnehmer häufiger ein als andere. Zudem verfügen 50 Schweizer Unternehmen mit Niederlassungen in der EU über einen EBR.
Am Übergang in nachobligatorische Ausbildungsgänge durchlaufen viele Jugendliche in der Schweiz eine sogenannte Übergangslösung oder ein Brückenangebot wie z. B. ein zehntes Schuljahr. Wir beleuchten in diesem Beitrag zum einen, wie schulische, individuelle, familiäre und systemische Kontextfaktoren den Übertritt in solche Brückenangebote beeinflussen. Zum anderen gehen wir der Frage nach, wie sich ein verzögerter Einstieg über ein Brückenangebot auf die Chance auswirkt, eine Ausbildung auf Sekundarstufe II zu beginnen bzw. abzuschliessen. Auf der Basis der TREE-Daten modellieren wir zunächst die interessierenden Übertrittsprozesse mittels einer multinomialen logistischen Regression, um dann mittels Propensity Score Matching deren Wirkung auf die nachobligatorischen Bildungschancen abzuschätzen.
How close are the relationships between young adults and their parents today? Which factors account for closer or less close relationships between the generations? The theoretical model considers opportunity, need, family and cultural-contextual structures. The empirical analyses draw on the Swiss TREE survey (“Transitions from Education to Employment”). They reveal remarkably close ties between the generations. However, we also find a number of strains, such as the separation of parents and unemployment of adult children, that contribute to family relationships being less close. The findings provide insight into the reality of intergenerational relationships during a dynamic period of life.
Die universitäre Wissenschaft ist in Österreich durch eine vertikale Geschlechtersegregation geprägt. Bei höheren Berufspositionen steht ein Männeranteil von 80 Prozent einem Frauenanteil von 20 Prozent gegenüber. Dieser Beitrag widmet sich dieser Unterrepräsentanz und untersucht Barrieren für Wissenschaftlerinnen in unterschiedlichen organisationalen Kontexten. Als empirische Grundlage dienen 22 problemzentrierte Interviews. Die Analyse des Materials zeigt, dass die Themen soziale Netzwerke, geschlechtsspezifische Praktiken im universitären Arbeitsalltag und die Vereinbarkeitsproblematik kritische Bereiche in den Lebensentwürfen der Wissenschaftlerinnen darstellen. Die vorliegende Studie verdeutlicht jedoch auch, dass differierende organisationale Kontexte eine bedeutsame Rolle spielen und dabei nicht ausschliesslich negative Folgen für die Wissenschaftlerinnen produzieren.
Dieser Artikel integriert zum ersten Mal individuelle sowie kantonal differierende politische, kulturelle und wirtschaftliche Bestimmungsgründe zur Analyse des Zeitaufwands für Hausarbeit von erwerbstätigen Frauen und Männern in Paarhaushalten. Die Analyse verweist auf die Bedeutung der Hausarbeit als wichtiger Indikator für Geschlechtergleichheit, neben der Erwerbsarbeit. Obwohl beide Dimensionen reziprok sind, lässt sich zunehmende Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt nicht per se auf die Arbeitsteilung im Haushalt übertragen. Die zugrunde liegenden Zusammenhänge mit kantonalen Kontexten unterscheiden sich.
Cet article expose les résultats d’une démarche visant à mieux connaître la façon dont les organisations masculines suisses, de par leurs discours, se positionnent face à la redéfinition de la place et du rôle des hommes dans notre société. Après une présentation d’éléments significatifs permettant de souligner les caractéristiques récentes de la reconfiguration des rapports entre les sexes, cet article présente un survol des orientations idéologiques portées par les quelques cent organisations répertoriées. Les résultats montrent que la pluralité et la diversité des positionnements idéologiques se structurent autour de trois tendances principales, qui peuvent être analysées en fonction des transformations sociales et des changements qui ont récemment influencé les perceptions du rôle des hommes.
Der Beitrag untersucht, ob und warum beruflich multilokalisierte Akteure (hier Shuttles) an ihrem Arbeitsort folgende politische Aktivitäten zeigen: Parteimitgliedschaft oder Bürgerinitiative, Teilnahme an politischen Veranstaltungen und lokale Spenden. Auf der Basis der Theorien Hirschmans, Olsons und Ajzens werden Hypothesen abgeleitet und im Rahmen einer multivariaten Vergleichsgruppenanalyse vorläufig geprüft. Es werden Daten einer Onlineerhebung unter den Nutzern einer Internetplattform für Mitfahrgelegenheiten und eines Businessnetzwerks genutzt. Es zeigt sich, dass auch Shuttles politisch aktiv sind, wobei sie insgesamt wenig zeitintensive Aktivitäten bevorzugen. Im Vergleich zu Locals scheint die politische Aktivität von Shuttles ausserdem stärker auf selektiven Anreizen zu beruhen.
Der Beitrag untersucht das Ausmass und die Bestimmungsfaktoren der Beteiligung Schweizer Arbeitnehmer an Europäischen Betriebsräten (EBR) in transnationalen Konzernen. Die entsprechende EU-Richtlinie ist für Schweizer Arbeitnehmer nicht anwendbar; diese sind aber auf freiwilliger Basis in etlichen EBR vertreten. Unsere Resultate zeigen, dass über 150 EBR über Schweizer Vertreter verfügen, was ungefähr einem Drittel der Unternehmen mit EBR und Beschäftigten in der Schweiz entspricht. Unternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz und solche mit vielen Beschäftigten in der Schweiz schliessen Schweizer Arbeitnehmer häufiger ein als andere. Zudem verfügen 50 Schweizer Unternehmen mit Niederlassungen in der EU über einen EBR.