Dieser Beitrag untersucht den künstlerischen sprachlichen Ausdruck in drei ausgewählten Comics, die sich etwa 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg mit diesem auseinandersetzen. Dazu wird die ästhetisierte Sprache dem authentischen Sprachgebrauch einfacher Soldaten, sog. Poilus, in privater Korrespondenz und Kriegstagebüchern, die zwischen 1914 und 1918 verfasst wurden, gegenübergestellt. Aus einer auf den Wortschatz gerichteten Perspektive sind die authentischen und die künstlerischen Texte durch eine Affinität zum populär- und umgangssprachlichen Französisch sowie, in geringerem Maße, zum argot des tranchées geprägt. Die in den Comics inszenierte und als fingiert charakterisierte Mündlichkeit zeichnet sich im Vergleich zu den authentischen Texten durch einen spielerischeren Sprachgebrauch und eine stärkere Präsenz von Vulgarismen aus. Weiterhin trägt der stilisierte und fiktionale Charakter der Sprache in den Comics zu einer ausgeprägteren Variation populär- und umgangssprachlicher sowie dem Argot zugehöriger Lexeme bei, insbesondere bei der Bezeichnung des deutschen Feindes, die in diesem Maße in den Texten der zeitgenössischen Soldaten nicht zu finden sind.