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Akustisches Gedächtnis und bruitistisches Gedenken an den Ersten Weltkrieg: das Album Lament der Einstürzenden Neubauten (2014)

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SYMPOSIUM CULTURE@KULTUR
Expression artistique et cicatrices de la Première Guerre mondiale : continuités et discontinuités (1919-2019). Künstlerischer Ausdruck und die Narben des Ersten Weltkriegs: Kontinuitäten und Zäsuren (1919-2019)

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Zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg wurden in Belgien einzigartige Musikwerke in Auftrag gegeben wie Lament, Ypres oder Shell Shock, a requiem of war, eine Oper über das posttraumatische Syndrom der Frontsoldaten. Für die Gedenkfeiern in Westflandern hat die Berliner Experimental-Band Einstürzende Neubauten um Blixa Bargeld die Performance Lament im Auftrag der Regierung Westflanderns konzipiert. Lament erschien zunächst als Studioalbum, die Weltpremiere fand am 8. November 2014 in Diksmuide statt, es folgte alsbald eine Tournee mit rund 30 Konzerten in Europa und Australien bis 2018. Obwohl die Wahl deutscher Underground-Musiker verwirrend für manchen belgischen Musikkritiker sein mochte, ist das Album durch eine bedeutende Recherchearbeit geprägt: Es verbindet bruitistische Komposition und historisches Material aus Tonarchiven. Ziel dieser Arbeit ist es zu untersuchen, welchen Beitrag die Musiker zur Erinnerungsarbeit an den Ersten Weltkrieg leisten, welche Herausforderungen ein Auftragswerk stellt und wie die Erwartungen des Publikums erfüllt werden.