Needs-based educational support for parents in the neonatal intensive care unit - perspectives of parent counsellors / Bedarfsorientierte edukative Unterstützung für Eltern nach einer Frühgeburt aus der Perspektive von Elternberaterinnen
Online veröffentlicht: 16. Mai 2023
Seitenbereich: 11 - 23
Eingereicht: 21. Juli 2022
Akzeptiert: 23. März 2023
DOI: https://doi.org/10.2478/ijhp-2023-0002
Schlüsselwörter
© 2023 Jana Herzberg et al., published by Sciendo
This work is licensed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International License.
Hintergrund und Zielsetzung
Der Einbezug von Eltern frühgeborener Kinder in familienzentrierte Versorgungsprozesse in der neonatologischen Intensivversorgung (NICU) erfordert von Pflegenden ein grundlegendes Verständnis für die Bedarfsorientierung edukativer Interventionen. Ziel dieses Beitrages ist es daher, subjektive Sichtweisen von Pflegefachpersonen auf Unterstützungsbedarfe und Bedürfnisse von Eltern zu beschreiben.
Methode
In einer qualitativen Untersuchung wurden zur Analyse subjektiver Sichtweisen sechs leitfadengestützte Interviews mit Pflegenden, die als Elternberaterinnen für Familien mit frühgeborenen Kindern tätig sind, durchgeführt und inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse
Allgemeine und individuelle elterliche Bedarfe, zeitliche Veränderungen der Bedarfe sowie Gelingensfaktoren und hemmende Bedingungen für pflegerische Bedarfsermittlungen werden dargestellt. Sie basieren wesentlich auf subjektiven Wahrnehmungen und nicht auf systematischen Vorgehensweisen in der Bedarfserhebung. Elternberaterinnen vermuten Diskrepanzen zwischen ihrer Einschätzung der Bedarfe und aktuellen elterlichen Bedürfnissen. Die zentrale Bedeutung ihres edukativen Beratungsangebotes verstehen sie in der kontinuierlichen Bereitstellung eines „roten Fadens“ für Eltern über die gesamte Zeit des stationären Aufenthaltes der Frühgeborenen.
Schlussfolgerung
Integrierte Versorgungskonzepte in der NICU müssen alle beteiligten Berufsgruppen aktiv bei der Etablierung einer familienzentrierten Pflege einbeziehen. Pflegende sollten elterliche Bedarfe mit standardisierten Assessments erheben. Ergänzt durch subjektive Einschätzungen können die so erhobenen Bedarfe als Grundlage für die kontinuierliche Bereitstellung edukativer Interventionen genutzt werden, um tatsächliche Bedürfnisse rechtzeitig zu beantworten und elterliche Bewältigungsstrategien sowie das familiäre Wohlbefinden zu fördern.