Für Menschen im höheren Lebensalter sind Beeinträchtigungen von Gleichgewicht und Kraft sowie ungünstige umweltbezogene Faktoren, wie z.B. ein nicht barrierefreier Wohnraum, Risikofaktoren für Stürze. Wir entwickelten ein Sturzpräventionsprogramm, das ein körperliches Trainingsprogramm und Maßnahmen zur Wohnraumanalyse, -beratung und -anpassung miteinander kombiniert.
Ziel dieser Studie war es, die Sichtweisen von Teilnehmern zu dem Sturzpräventionsprogramm FIT-at-Home zu erheben und die Intervention darauf basierend weiterzuentwickeln.
Wir führten halbstrukturierte Interviews mit den Programmteilnehmern anhand der problemzentrierten Interviewmethode nach Witzel durch und werteten diese in einem deduktiv-induktiven Vorgehen inhaltsanalytisch nach Mayring aus.
Die Ergebnisse zeigen auf, dass die Teilnehmer die FIT-at-Home-Intervention für praktikabel und umsetzbar erachten. Aus Sicht der Teilnehmer war es von Vorteil, dass der Trainingsplan zur Umsetzung der lebensstil-integrierten Übungen zur Steigerung von Balance und Kraft jederzeit im Alltag und ohne zusätzliche Hilfsmittel oder spezielles Übungsmaterial im eigenen Haus durchgeführt werden konnten und folglich auch kein Besuch in einer Ergotherapiepraxis erforderlich war. Die Erfahrungen der Menschen im höheren Lebensalter zeigen zudem, dass ein Übungserfolg sich positiv auf Übungsbereitschaft auswirkt. Aus Sicht der Teilnehmer sind Trägheit bzw. Faulheit, ein reduzierter allgemeiner Gesundheitszustand, saisonal auftretende grippeähnliche Erkrankungen, schwankende Stimmungslagen oder eine gewisse Wetterfühligkeit Faktoren, die die Übungsumsetzung beeinflussen können.
Die FIT-at-Home-Intervention ist aus Sicht der Programmteilnehmer umsetzbar und praktikabel. Das Feedback zur Intervention wird uns helfen, die Intervention weiter zu entwickeln und diese in einer größer angelegten klinischen Machbarkeitsstudie auf erste Wirksamkeitsnachweise hin zu testen.