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Views of practice owners on intraprofessional cooperation in teams of professionally trained and academic therapists / Sichtweisen von Praxisinhabern/-innen auf die intraprofessionelle Zusammenarbeit in Teams von berufsfachschulisch ausgebildeten und akademisierten Therapeuten/-innen


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Hintergrund

Durch die Akademisierung der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie in Deutschland entstehen neue herausfordernde Teamkonstellationen in der intraprofessionellen Zusammenarbeit. Unterschiedliche Qualifikationsniveaus werden sichtbar und bilden ein Spannungsfeld aufgrund meist identischer Arbeitsinhalte bei gleicher Vergütung.

Hauptfragestellung

Wie erleben berufsfachschulisch ausgebildete Leitungspersonen die intraprofessionelle Zusammenarbeit von berufsfachschulisch ausgebildeten und akademisierten Angestellten im Praxisteam?

Ziel

Die Studie beschreibt aus Sicht von berufsfachschulisch ausgebildeten Therapeuten/-innen deren Erfahrungen aus dem Berufsalltag mit akademisierten Angestellten zur Ableitung von Chancen, Herausforderungen und Gelingensfaktoren in der intraprofessionellen Zusammenarbeit.

Methode

Vorgestellt wird eine Qualitative Inhaltsanalyse mit Computerunterstützung in MAXQDA von n=9 halbstrukturierten fokussierten Interviews aus einer zweiarmigen Querschnittsstudie mit externer Methodentriangulation. Die Daten werden durch n=85 Freitextnennungen zweier Online-Befragungen ergänzt.

Ergebnisse

Die Leitungspersonen begrüßen die Akademisierung zum Zweck der beruflichen Stabilität, der gesellschaftlichen Anerkennung und dem Vorantreiben der Forschungslage. In der intraprofessionellen Zusammenarbeit herrscht ein überwiegend gleichberechtigtes Arbeitsklima. Die Daten zeigen ebenso eingeschränkte berufspraktische Fertigkeiten bei den akademisierten Angestellten sowie eine geringe Praxisbindung aufgrund unbefriedigender Entwicklungsperspektiven und einer zu niedrigen Vergütungssituation.

Diskussion

Die Erweiterung berufspraktischer Fertigkeiten von akademisierten Angestellten bedarf der Bereitstellung zeitlicher und finanzieller Ressourcen durch die Praxisleitung. Für die weitere Bindung akademisierter Angestellter an die Praxis müssen strukturelle Anreize durch mehr Verantwortung, erweiterte Tätigkeitsfelder oder qualifikations- und leistungsgerechte Vergütungsmodelle gesetzt werden, um gleichzeitig die Patientenzufriedenheit und -anbindung abzusichern.

eISSN:
2296-990X
Sprachen:
Englisch, Deutsch
Zeitrahmen der Veröffentlichung:
Volume Open
Fachgebiete der Zeitschrift:
Medizin, Klinische Medizin, andere