Uneingeschränkter Zugang

Acteurs et processus autour de l’héritage : l’Opéra d’État de Vienne, un exemple à plusieurs échelles (1869–1955)

   | 29. Apr. 2022

Zitieren

Seit dem 19. Jahrhundert scheint es eine Verbindung zwischen Geschichte, Identität, Nation und Territorium zu geben. Im heutigen Sinne bezieht sich der Begriff „Kulturerbe“ sowohl auf herausragende Güter der Vergangenheit – Denkmäler und Kunstwerke – als auch auf volkskundliche Elemente sowie auf Landschaften. Die Bedeutung des Kulturerbes für die Verankerung eines Zugehörigkeitsgefühls ist so wesentlich, dass es heute beinahe unmöglich ist, Elemente des Kulturerbes von unseren Vorstellungen des Territoriums zu trennen. Wir möchten hier zeigen, wie das Kulturerbe als Prozess der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Konstruktion einer Anerkennung von Werten um eine Einheit – Objekt, Gebäude, Ort, traditionelle Praxis – auch die Anerkennung der territorialen Dimension dieser Einheit einschließt. Am Beispiel der Wiener Staatsoper werden wir die Etappen dieses Prozesses analysieren, um die Dynamik und die beteiligten Akteure zu verstehen und das Kulturerbe sowohl zeitlich als räumlich zu definieren. Anhand dieses Beispiels können wir auch die Prozesse bezüglich des Kulturerbes auf mehreren Ebenen beobachten: der regionalen, nationalen und internationalen Ebene.