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Sammeln und Inszenieren: Stefan Zweigs Sammelleidenschaft als Movens seiner Erkundungen künstlerischer Produktivität

   | 18. März 2022

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Mit folgendem Aufsatz wird beabsichtigt, ein geplantes Dissertationsprojekt vorzustellen, wie dies auch bereits mit dem mündlichen Beitrag im Rahmen des Doktorand*innen-Forschungstages des Centre de Recherche et d’Études Germaniques (CREG) im Oktober 2020 in Toulouse geschehen ist. Das Thema, Schreibszenen (im Sinne der Definition von Martin Stingelin, Davide Giuriato und Sandro Zanetti) bei Stefan Zweig in Verbindung mit der umfassenden Auto-graphensammeltätigkeit dieses Autors, fügt sich dabei gut in die Fragestellung nach diversen Inszenierungsformen europäischen Erbes ein, welche besagtem Forschungstag in Toulouse zugrunde gelegt wurde. Mit seiner Autographensammlung kultiviert und inszeniert Zweig in vielen Facetten materielle Hinterlassenschaften des Werkentstehungsprozesses von Kunstikonen, die von ihm bewundert wurden. Nicht nur anhand von mit dem Sammelprozess einhergehenden Aktivitäten, sondern auch an Zweigs schriftstellerischer Tätigkeit, in der es auffällig oft um das Schaffen anderer Künstler geht, kann ein inszenierender Umgang mit diesem Material im Sinne einer In-Szene-Setzung bzw. Mise-en-Scène beobachtet werden. Ein längeres Zitat aus Zweigs unabgeschlossener Balzac-Biographie soll zur Veranschaulichung dieses Umstands dienen.