Dieser Beitrag widmet sich der fotografischen Darstellung von Kriegsschauplätzen des Ersten Weltkriegs und untersucht dabei die erinnerungspolitische Bedeutung ästhetischer Entscheidungen. Als fotografische Spur der physischen „Spuren“, die die Konflikte im Raum hinterlassen haben, ist die fotografische Repräsentation insofern zu hinterfragen, als ihr eine kollektive Bedeutung innewohnt: Einerseits streben Bilder danach, den öffentlichen Raum zu besetzen, andererseits verfügen sie über eine eigene Performativität, die auf die Wirklichkeit einwirkt. Nachdem zunächst der Begriff der Spur als Schnittstelle zwischen der Fotografie und ihrem Objekt untersucht werden soll, werden wir uns mit der kollektiven Bedeutung fotografischer Repräsentation auseinandersetzen. Dazu beschäftigen wir uns mit den Arbeiten von Michael St Maur Sheil, Guillaume Amat und Paola de Pietri, drei Fotografen und Fotografinnen, die durch die Abbildung von Konfliktschauplätzen die Notwendigkeit, sich gegen das Vergessen zu stemmen, zum Ausdruck bringen.