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Erinnerungspolitik und Medialisierung von DDR-Geschichte. Plädoyer für eine andere Wahrnehmung1

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SYMPOSIUM CULTURE@KULTUR
„1989/90 – 30 Jahre danach: Welche Erinnerungen? 30 ans après: quelles mémoires?”

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Der Beitrag hinterfragt die Konstruktion und Vermittlung der Erinnerung an die DDR. Gegenwärtig ist die Interpretation der DDR-Geschichte in den Medien, in den meisten staatlichen Museen sowie in erfolgreichen Kinoproduktionen immer noch stark durch das totalitaristische Paradigma geprägt. Diese Darstellung steht im Widerspruch zur Alltagswahrnehmung der meisten ehemaligen DDR-Bürger. Obwohl sich die Forschung seit langem für Aspekte der Alltagsgeschichte interessiert, sind solche Elemente in den meisten aktuellen Darstellungen der DDR kaum vorhanden. Andreas Dresens und Laila Stielers Film Gundermann (2018) ist ein Beispiel für den Versuch von Ostdeutschen, die Deutungshoheit über ihre Geschichte zurückzugewinnen. Insgesamt beeinflusst die Unterrepräsentation der Ostdeutschen in Schlüsselpositionen der Gesellschaft auch die Möglichkeiten, auf die öffentlichen Erinnerungsprozesse Einfluss zu nehmen.