Uneingeschränkter Zugang

Diagnostic Validity of the Basler Vegetative State Assessment - BAVESTA / Diagnostische Validität des Basler Vegetative State Assessments - BAVESTA


Zitieren

An klinische Beobachtungsinstrumente werden neben den allgemeinen Gütekriterien Reliabilität und Validität auch Anforderungen bezüglich ihrer Nebengütekriterien wie diagnostischer Validität und praktischen Nutzens gestellt. Beides ist bei Patienten/-innen mit schweren Hirnverletzungen vor allem darin zu sehen, dass die zurückkehrenden Fähigkeiten möglichst früh wahr genommen, erfasst und zur Therapieplanung genutzt werden können. Das neu entwickelte und validierte interprofessionelle Basler Vegetative State Assessment (BAVESTA) wird in diesem Beitrag hinsichtlich der Fragestellung untersucht, inwieweit es diesen Anforderungen aus der Praxis Genüge trägt.

Methode: Die Daten wurden im Rahmen der Validierungsuntersuchung des BAVESTAs erhoben. Anhand der Glasgow Coma Scale als Referenzinstrument werden prädiktive Kennwerte und Effizienzmasse berechnet. Zudem wurde eine Anwenderbefragung durchgeführt, welche deskriptiv dargestellt wird.

Resultate: Das BAVESTA erweist sich mit einer Sensitivität von .84 und einer Spezifität von .85 zur Differenzierung zwischen Wachkoma und weiteren Remissionsstadien wie dem Minimally Conscious State (MCS) als geeignet. Die Anwender/-innen halten das BAVESTA für geeignet, den Rehabilitationsverlauf von Patienten/-innen mit schweren Bewusstseinsstörungen abzubilden und sind der Meinung, dass alle relevanten Bereiche durch das BAVESTA abgedeckt werden.

Diskussion: Das BAVESTA befindet sich bezüglich der Sensitivität als auch der Spezifität in gut differenzierenden Bereichen. Grundlegend müssen die Effektivitätsmasse mit Vorsicht bewertet werden, da der Referenzstandard nicht für die Rehabilitation entwickelt wurde. Bzgl. des Zeitaufwands erweist sich das BAVESTA aus Sicht der Praxis nur eingeschränkt praktikabel.

Schlussfolgerung: Das BAVESTA sollte weiterhin unter Hinzunahme elektrophysiologischer diagnostischer Verfahren als Referenzstandards auf seine diagnostische Güte hin untersucht werden. Zudem gilt es Überlegungen hinsichtlich einer verkürzten Version anzustellen.

eISSN:
2296-990X
Sprachen:
Englisch, Deutsch
Zeitrahmen der Veröffentlichung:
Volume Open
Fachgebiete der Zeitschrift:
Medizin, Klinische Medizin, andere