Die Wahrscheinlichkeit von Murenabgängen dürfte in Bergregionen durch den Klimawandel zunehmen. Obwohl Geröllmuren weltweit häufig auftreten und landwirtschaftliche Flächen zerstören, gibt es bisher keine wissenschaftliche Studien über die Wiederbegrünung von Murablagerungen für landwirtschaftliche Zwecke. Daher wurden im Naturpark Sölktäler (Steiermark, Österreich) 52 Dauerbeobachtungsflächen (4 m × 4 m) auf 20 wiederbegrünten Murablagerungen eingerichtet. Ziel der Wiederbegrünung war die rasche Wiederherstellung von Almweideflächen. Verschiedene Wiederbegrünungsmaßnahmen (Ansaat mit Strohaufbringung, Kalkung oder Rindermistzufuhr, Ansaat ohne Zusatzstoffe) wurden zwei Jahre nach der Ansaat mit kommerziellen Klee-Gras-Saatgutmischungen evaluiert. Außerdem wurden 27 Dauerbeobachtungsflächen (4 m × 4 m) auf 15 nicht angesäten Murablagerungen zwei Jahre nach der Naturkatastrophe hinsichtlich Vegetationsdeckungsgrad, Pflanzenartenzusammensetzung und Artendichte untersucht. Durch Ansaat kann die Wiederbegrünung von silikatischen Murablagerungen beschleunigt werden.