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Obwohl Ernterückstände einen wesentlichen Beitrag zur Erosionskontrolle leisten, wurde der Einfluss der Bodenbearbeitungstiefe auf die Ernterückstandseinarbeitung noch wenig untersucht. Hauptziel dieser Arbeit war es deshalb, die Unterschiede in Menge und Verteilung der eingearbeiteten Ernterückstände sowie der oberflächlichen Rückstandsbedeckung zu bestimmen, wenn die Bearbeitungstiefe eines Grubbers (0,10, 0,20 bzw. 0,30 m) variiert wird. Das Experiment wurde auf einem Tschernosemboden mit Wintergerstenrückständen im Jahr 2016 in Groß-Enzersdorf (Niederösterreich) durchgeführt. Mithilfe einer eigens angefertigten Entnahmevorrichtung wurden einzelne, je 0,05 m hohe Bohrkerne entnommen, um die eingearbeiteten Ernterückstände zu bestimmen. Bei den eingearbeiteten Ernterückständen wurden bis zu einer Tiefe von 0,35 m keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Bodenbearbeitungstiefen festgestellt. Die Mittelwerte der eingearbeiteten Ernterückstände bei einer Bearbeitungstiefe von 0,10, 0,20 bzw. 0,30 m lagen bei 11,64, 13,30 bzw. 10,82 t/ha. Bei Betrachtung der Ernterückstandsverteilung zeigte sich mit über 90 % eine hauptsächliche Konzentration in den ersten 0,10 m und eine deutliche Abnahme in tieferen Schichten, wobei diese Stratifikation unabhängig von der Bearbeitungstiefe war. Da sich die Ernterückstände auch bei höheren Bearbeitungstiefen nicht tiefer als 0,10 m einarbeiten lassen, kann für Tschernoseme im Produktionsgebiet Marchfeld festgehalten werden, dass beim Strohmanagement eine flachere Bearbeitungstiefe ausreichend ist, wodurch zusätzlich eine Verringerung von Zugkraft, Kraftstoffverbrauch und Bearbeitungskosten ermöglicht wird.

eISSN:
0006-5471
Sprache:
Englisch
Zeitrahmen der Veröffentlichung:
4 Hefte pro Jahr
Fachgebiete der Zeitschrift:
Biologie, Ökologie, andere