In Bezug auf den professionellen Beitrag und die Wirkfaktoren der Ergotherapie bei Menschen mit Depression existieren bislang wenige Studien. Dies steht im Kontrast zum praktischen und quantitativen Beitrag dieser Therapieform.
Den spezifischen Beitrag der Ergotherapie zur Behandlung von Menschen mit Depression aus Patienten/-innensicht zu rekonstruieren.
Es wurden halbstandardisierte Interviews mit 10 Patienten/-innen einer Schweizer Tagesklinik vor und nach dem Aufenthalt geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet.
Die Analyse resultierte in drei Phasen, die von den Betroffenen im Laufe des ergotherapeutischen Prozesses durchlaufen werden. Die als essentiell betrachteten Dimensionen der Ergotherapie (Aktivität, Gruppe, Therapeut/-in) erfüllten je nach Phase unterschiedliche, voneinander abgrenzbare Funktionen.
Die Ergotherapie spielt in der Behandlung von Menschen mit Depression eine zentrale Rolle. Während zu Beginn des Aufenthalts Tätigkeiten im Rahmen der Ergotherapie eher einen ablenkenden Charakter haben, sind später Tätigkeiten mit Bezug zum Alltag wichtiger. Die differenzierte Wahrnehmung unterschiedlicher Phasen bei Menschen mit Depression ermöglicht die Entwicklung symptom-spezifischer, nutzer/-innenorientierter Angebote.