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Interprofessional education and practice in Sweden / Interprofessionelle Bildung und Praxis in Schweden


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Das schwedische Gesundheitswesen unterscheidet sich auffallend von denjenigen im deutschsprachigen Europa: eine geringe Zahl von Krankenhäusern, eine Integration der stationären und ambulanten Versorgung, eine hohe Autonomie der Gesundheitsfachleute mit Hochschulabschlüssen, inklusive Erstkonsultation und begrenztem Verschreibungsrecht. Die Aus- und Weiterbildungen bereiten die Gesundheitsfachleute entsprechend auf diese Arbeitsweise vor. Seit über 30 Jahren werden in Linköping Ausbildungsgänge nach dem OECD-Modell der Health Universities angeboten, die Karolinska Universität in Stockholm hat 1998 nachgezogen und eine landesweite Reform ausgelöst. Das Modell zeichnet sich durch eine starke interprofessionelle Verschränkung und gemeinsames Lernen unterschiedlicher Studienrichtungen aus - wobei reale Patienten eingesetzt werden. Das Modell ist durch die Empfehlung des deutschen Wissenschaftsrates zur Qualifizierung der Berufe im Gesundheitswesen auch im deutschsprachigen Europa rezipiert worden. Im Beitrag wird die Herleitung dieses Ansatzes für das interprofessionelle Lernen beschrieben und es werden die Entwicklungen hin zum heute praktizierten Ausbildungsmodell in Schweden aufgezeigt. Zur Lenkung und Verstetigung spielen übergelagerte gesundheits- und bildungspolitische Prozesse eine wichtige Rolle. Dazu gehören die Analysen der regionalen Gesundheitsämter, die daraus resultierenden Bildungsaufträge, die Entscheide der nationalen Qualitätssicherungs- und Akkreditierungsbehörde (welche die Lehrfreiheit beschränken) und auch die Evaluation der Outcomes in Bildung und Versorgung.

eISSN:
2296-990X
Sprachen:
Englisch, Deutsch
Zeitrahmen der Veröffentlichung:
Volume Open
Fachgebiete der Zeitschrift:
Medizin, Klinische Medizin, andere