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Wir haben die Belastung des Trinkwassers durch Rückstände von Antibiotika in Österreich im Jahr 2014 untersucht. Fünfzig Messstellen für Grundwässer, die zur Trinkwassergewinnung verwendet werden, wurden risikobasiert und fünfzig weitere unter Berücksichtigung der regionalen Bevölkerungsverteilung ausgewählt. Mittels einer Online-Festphasenextraktions-Flüssigkeitschromatographie - hochauflösender Massenspektrometrie - Methode wurde auf 37 Wirkstoffe getestet. Sulfamethoxazol wurde in 10 (5%) der 200 Proben nachgewiesen; fünf Proben zeigten Konzentrationen (≤8,9ng/L) über der Bestimmungsgrenze von 2,5 ng/L. Während eine toxische Wirkung in derartig niedrigen Konzentrationen sehr unwahrscheinlich ist, können selbst extrem niedrige Konzentrationen eine Resistenzinduktion bewirken. Wir gehen nicht von landwirtschaftlicher Verunreinigung, sondern von anthropogener Einbringung als Quelle aus, und halten die Einführung eines Grenzwertes für Antibiotika im Trinkwasser für angezeigt.

eISSN:
0006-5471
Sprache:
Englisch
Zeitrahmen der Veröffentlichung:
4 Hefte pro Jahr
Fachgebiete der Zeitschrift:
Biologie, Ökologie, andere