Einfluss von Niederschlägen im Vegetationsverlauf und hohen Temperaturen im Frühjahr sowie Pflugeinsatz auf den Kornertrag von Winterweizen in Niederösterreich
Pubblicato online: 19 ago 2025
Pagine: 1 - 10
Ricevuto: 11 feb 2025
Accettato: 17 mar 2025
DOI: https://doi.org/10.2478/boku-2025-0001
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© 2025 Hans-Peter Kaul et al., published by Sciendo
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Im Bundesland Niederösterreich wird in großem Umfang Winterweizen angebaut, der im Klimawandel, sowohl infolge zunehmender Trockenheit ganzjährig wie auch hoher Temperaturen in der generativen Phase, Ertragseinbußen erwarten lässt. Insbesondere der Einfluss von Niederschlägen im Winter ist fraglich. Auf Basis großer Datensätze aus sechs verschiedenen Bezirken Niederösterreichs aus den 14 Erntejahren 2006–2019, die auch Angaben zur Bodenbearbeitung vor der Weizenaussaat enthalten, wurden die Einflüsse der Niederschläge (in vier Perioden während der Weizen-Entwicklung), der Einfluss hoher Temperaturen (im Frühjahr und Frühsommer) sowie der Effekt des Pflugeinsatzes auf den Kornertrag geprüft. Ein Einfluss der Winterniederschläge (16.11.–28./29.2.) war, ebenso wie jener der Frühjahrs- bzw. Frühsommerniederschläge (1.3.–15.7.) nicht nachweisbar. Die Herbstniederschläge (16.7.–15.11.) sowie die Gesamtniederschläge eines Erntejahres (16.7.–15.7.) zeigten einen positiven Einfluss auf den Weizenertrag, der allerdings relativ gering ausfiel. Hingegen wirkten sich die Anzahl der Hitzetage mit über 27 °C Maximaltemperatur im Frühjahr und Frühsommer sowie hohe Tagesdurchschnittstemperaturen in der generativen Phase (1.5.–15.7.) negativ auf den Weizenertrag aus. Die Ergebnisse unterstreichen die große Bedeutung von Hitzestress auf Weizenbestände im Frühjahr und Frühsommer, während sich die Niederschläge nur in der Jahressumme sowie jene im Herbst positiv auswirkten. Die Auswertung des Pflugeinsatzes vor der Saat ergab, mit Ausnahme des Bezirks Mistelbach, einen signifikant negativen Einfluss des Pflugeinsatzes auf den Kornertrag, wobei sich ein Minderertrag von rund 500 kg ha−1 im Mittel aller Bezirke ergab. Dieses Ergebnis bestätigt den Vorteil reduzierter Bodenbearbeitung auf relativ trockenen Standorten.