Diese zweite Nummer von S
Im Fokus dieses Heftes stehen also Fragen zur gegenwärtigen Erinnerungskultur: Wer entscheidet, was medial über die Vergangenheit und deren Deutung gespeichert wird und in den Strom der Wissensverbreitung einer oder mehrerer Generationen eingeht? Diese und weitere Fragen bilden den Hintergrund der einzelnen Beiträge, die sich aus verschiedenen Blickwinkeln heraus, den Erinnerungsprozessen rund um den Mauerfall und die deutsche Einigung widmen. Der in der deutschsprachigen Kulturwissenschaft etablierte Terminus „Blicke“ akzentuiert mithin auf eine andere Art und Weise die Pluralität von Erinnerungen, die mit der oben erwähnten in Zusammenhang steht. Zugleich deutet er an, dass mit dem Blick die „Gerichtetheit“ des jeweiligen Plädoyers für die eine oder andere Form der Erinnerung ins Spiel kommt.
Pluralität, auch in Fragen der Erinnerungen und des kulturellen Gedächtnisses, gehört zur Demokratie. Dennoch mag eine solche Pluralität dem einen als Vorzug erscheinen, dem anderen als „Abweichen“ von einem vorgegebenen Maßstab. Insofern stellt sich auch die Frage, wer oder was 30 Jahre nach dem Mauerfall und der deutschen Einigung den Maßstab bestimmt. Mitunter wird der kulturwissenschaftlichen Analyse mit der Betonung des „Blickes“ ein Subjektivismus angelastet, der den Erkenntnisgewinn schmälern bzw. diesen wissenschaftlich sogar in Frage stellen würde. Das vorliegende Heft soll dazu beitragen, dieses Argument zu entkräften, indem auf die heuristische Funktion des Blickes aufmerksam gemacht wird: Für die Kulturwissenschaften ist die Multiperspektivierung ein Erkenntnisgewinn; für die Erinnerungspolitik sollte sie ein Gebot sein. Die Leserschaft dieses Heftes ist folglich eingeladen, Zeuge streitbarer Erinnerungen zu werden und sie gleichsam mit eigenen Erinnerungen zu konfrontieren.
Das Dossier lässt die 30 Jahre, die uns vom Fall der Berliner Mauer und der deutschen Einheit trennen, am Beispiel von Erfahrungsberichten, Erzählungen, Essays, Analysen und Besprechungen Revue passieren. In den Beiträgen wird nicht nur kritisch hinterfragt, wie 1989/1990 erinnert und gedacht wird, sondern auch wie die Geschichte der letzten drei Jahrzehnte erzählt wird. Die ersten beiden Beiträge reflektieren Ereignisse, die sich im November 1989 vollzogen. Der erste Beitrag erlaubt die vielfachen Dynamiken und unterschiedlichsten Akteure zur Kenntnis zu nehmen, die auf sehr verschiedenartige Weise und mit unterschiedlichen Motivationen, die Veränderungen in der damaligen ostdeutschen Gesellschaft herbeigeführt und mitgestaltet haben. Das Projekt Utopia 89, das sowohl eine künstlerische als auch eine wissenschaftliche Absicht verfolgte, interessiert sich für die große Demonstration am 4. November 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz. Dort wurden politische Reformen für das DDR-System eingefordert. Das Theaterprojekt wie auch das damit verbundene wissenschaftliche Anliegen der französischen Initiatoren verfolgte als Ziel, in Form einer Ausstellung und eines Kolloquiums, so nahe wie möglich, den Prozess zu verfolgen, der zur Redefreiheit jener führte, die sich an diesem historischen Tag auf dem Alexanderplatz versammelt hatten. 30 Jahre danach ist die Deutung dieses Ereignisses, vor dem Hintergrund aktueller Debatten um das Jahr 1989, noch immer Gegenstand lebhafter Diskussionen. Dabei spielt eine besondere Rolle, welche Bedeutung dieser Veranstaltung im Herzen Ost-Berlins im Kontext anderer Demonstrationen, vor allem der Montagsdemonstrationen in Leipzig oder derjenigen in Dresden (und in anderen Städten), zuzuschreiben ist.
Das Interview mit Dietrich Mühlberg führt in die gleiche Zeit des November 1989 zurück und schildert die Entstehung der „Kulturinitiative 89“, deren Konzept in Ost-Berlin zwischen dem 6. und 11. November entstanden war. Dieser Bericht eines Zeitzeugen lässt die politischen, ökonomischen und kulturellen Dimensionen der DDR-Gesellschaft Ende der 1980er Jahre wiederentdecken, in denen Universitätsangehörige aus Ost und West – in regelmäßigem Austausch – ihr Forschungsfeld gemeinsam strukturierten und, im Einklang mit den politischen Entwicklungen im internationalen Maßstab, auf gemeinsame Aktivitäten hin koordinierten. Wenn auch die Ursprünge des Instituts für Kulturwissenschaften auf die 1970er Jahre zurückgehen, so begleitet es in den Jahren 1989–1993 die ersten Umbrüche der ostdeutschen Gesellschaft im Ergebnis der deutschen Vereinigung. Die Geschichte dieses Instituts unterstreicht die Bedeutung einer Chronologie, die verdeutlicht, dass die Jahre 1989 und 1990 weder als Ende noch als Anfang zu sehen sind, die sich Kontinuitäten und Transformationen vor und nach den Jahren 1989/1990 verschließen würde.
Die beiden folgenden Artikel ziehen eine Bilanz zu den Erinnerungen an die DDR in den letzten 30 Jahren. Die Autorinnen, Carola Hähnel-Mesnard und Elisa Goudin-Steinmann, beide reich an Erfahrungen in der Forschung und Lehre als Spezialistinnen für die DDR, unterstreichen mit zahlreichen Beispielen den partiellen, mitunter einseitigen Charakter der Erinnerungen in Medien, Museen und anderen öffentlichen Orten der Erinnerung an die DDR und den Mauerfall, vor allem in der „großen Erzählung“, die den offiziellen Diskurs im gegenwärtigen Deutschland bestimmt. Ihrer Ansicht nach haben viele Faktoren zu dieser Situation geführt, insbesondere eine zu geringe Verbreitung der wichtigsten Forschungsergebnisse in der Öffentlichkeit, die ihrerseits zu einem nuancierten Bild beigetragen haben, das über die bloße Vorstellung eines totalitären Staates hinausgeht und in einer scharfsinnigen Chronologie das tägliche Leben und die vielfältigen Formen, in denen das ostdeutsche politische System von der Bevölkerung akzeptiert, erlitten oder mit ihm umgangen wurde, in den Mittelpunkt stellt. Ob für die breite Öffentlichkeit in Deutschland oder für Studierende in Frankreich, es sei an der Zeit, so die Forscherinnen, andere Ansätze vorzuschlagen, um die Vergangenheit von Millionen von Bürgerinnen und Bürgern im heutigen Deutschland genauer zu beleuchten.
In Anlehnung an diese beiden kritischen Aufforderungen schlägt die Germanistin Stefanie Braun eine analytische Presseschau der französischen Zeitungen und Zeitschriften vor, die während der Gedenkfeiern zum 30. Jahrestag des 9. November 1989 veröffentlicht wurden. Der Beitrag zeigt auf interessante Weise, wie französische Zeitungen mit der Öffnung ihrer Kolumnen für französische und deutsche Intellektuelle und Experten versuchen, die Entstehung der extremen Rechten und der AfD im Zusammenhang mit den Folgen der deutschen Vereinigung zu verstehen, zu erklären und sie gleichsam in den größeren europäischen Kontext zu stellen. Der gemeinsame Tenor lautet, dass in den Zeremonien und Reden, die die Gedenkfeiern begleiten, jegliche Euphorie verschwunden sei. Der letzte Beitrag des Dossiers nimmt das Begriffspaar Erinnerungen –
Schließlich spiegeln alle Besprechungen in dieser Ausgabe die im Dossier aufgeworfenen Fragen wider. Die internationale Tagung zur „DDR als kulturhistorischem Phänomen zwischen Tradition und Moderne“, die im September 2019 stattfand, bot Gelegenheit zum Dialog zwischen verschiedenen Generationen von Forscherinnen und Forschern mit unterschiedlichem disziplinären und geographischen Hintergrund. Es wurden erkenntnistheoretische und methodologische Fragen erörtert, die deutlich machten, wie wichtig es ist, bislang unerforschte Quellen und Felder offenzulegen und die Erforschung der DDR in einen europäischen und internationalen Vergleichsrahmen zu integrieren.
Eine weitere Frage, der in diesem Heft nachgespürt wird, lautet, welche Dimensionen das Schweigen sowohl vor als auch nach dem Fall der Mauer hatte und was dies für die verschiedenen daran beteiligten oder darin involvierten Gruppen zum Teil bis heute bedeutet. Zwei Bücher zum genannten Thema werden besprochen. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und doch eint sie das Vorhaben, die vielen Zwischentöne einzufangen und somit eine differenziertere Perspektive auf die DDR-Vergangenheit zu eröffnen. Jacqueline Grenz nimmt das sehr persönliche, auf Interviews und Gesprächen basierende Porträt von Johannes Nichelmann (Ullstein fünf, 2019) in Augenschein, das stellvertretend für die Generation der (ost-)deutschen „Nachwendekinder“ gelesen werden kann und an einer für diese Generation bedeutsamen Leerstelle ansetzt. Während viele Menschen ihre Stimme im Verlauf der Friedlichen Revolution 1989 zurückerlangten – auf Demonstrationen, in den Kirchen oder bei offenen Gesprächsrunden – begannen genauso viele Eltern über das Leben in der DDR zu schweigen; zurück blieben Kinder, die entweder das Nachfragen scheuten oder keine Antworten erhielten und diese nun mit aller Vehemenz einfordern. Die Erfahrungen der Kriegskindergeneration zeigen, dass dieser Prozess ein langer und mitunter schmerzhafter Weg ist, der zumeist quälende Fragen nach Mitwisserschaft und Mittäterschaft in den Familien nach sich zog. Nichelmann gehört zu jenen, die das Schweigen brechen wollen und nach einer Auseinandersetzung mit der eigenen Biographie streben. Jacqueline Grenz bewertet diesen Schritt als wichtigen Ausgangspunkt, um einen längst überfälligen Dialog anzustoßen, der nicht nur den Nachwendekindern zu einer befreienden Diskussion über die Vergangenheit verhelfe, sondern zugleich einen wichtigen Teil der DDR-Geschichte beleuchte, nämlich das Schweigen der Gründergeneration. Es kommt an jenen Stellen des Buches zur Sprache, in denen es um die Großel tern der Nachwendekinder geht.
Dahingehend lädt auch die Lektüre des von der französischen Historikerin Sonia Combe veröffentlichten Buches
Die Nummer schließt mit einer Auswertung der Rezensionsnotizen des in Frankreich zum Bestseller avancierten Buches
Die Debatten um zentrale Begriffe, die den Charakter des deutschen Einigungsprozesses beschreiben, sind insofern bedeutsam, als sie auf eine Verständigung über die historische Einordnung des deutschen Einigungsprozesses 1990 gerichtet sind. Als Herausgeberinnen möchten wir deshalb abschließend auf die Problematik des Begriffes Wir danken dem Centre d’histoire culturelle des sociétés contemporaines der Université Paris-Saclay für die finanzielle Unterstützung dieser Nummer.
Ce deuxième numéro de S
Ce sont donc des questions relevant de la culture mémorielle actuelle qui se trouvent au centre de ce numéro-ci : qui intervient médiatiquement dans l’archivage du passé et de son interprétation, dans le flux des connaissances qu’en ont un ou plusieurs générations ? Ces questions et d’autres encore constituent l’arrière-plan des contributions qui se consacrent ici, à partir de différentes optiques, aux processus mémoriels concernant la chute du Mur et l’unification allemande. Il s’agit de « regards », terme usité dans les sciences des cultures, car l’accent est placé sur la pluralité des mémoires dans ce contexte. Par ailleurs, ce terme suggère la prise en considération de l’orientation que chaque plaidoyer choisit en faveur de telle ou telle forme de mémorisation. En matière de souvenirs et de mémoire culturelle aussi, la pluralité est une composante de la démocratie. Pourtant, il n’est pas exclu qu’une telle pluralité paraisse être un avantage aux yeux des uns et au contraire un éloignement de la norme aux yeux des autres. C’est bien également pour ce motif qu’il importe de discuter, 30 ans agrès la chute du Mur et l’unification allemande, au sujet de qui ou de quoi édicte cette norme. Certes, on déplore parfois que l’approche des sciences de culture ne favorise le subjectivisme qui serait inhérent « aux regards », que cela ne fragilise les résultats obtenus voire ne les décrédibilise et les prive de toute scientificité. Le présent numéro s’efforce de démonter ce genre d’argumentation et d’attirer au contraire l’attention sur la valeur heuristique du regard : le multiperspectivisme constitue un atout pour les sciences des cultures et il est carrément un impératif en matière de politique mémorielle. C’est pourquoi les lecteurs de ce numéro sont invités à être les témoins des mémoires en concurrence et à les confronter à leurs propres souvenirs.
Ce dossier propose ainsi de parcourir les 30 ans qui nous séparent de la chute du Mur de Berlin et de l’unification allemande au fil de témoignages, récits, essais, analyses et comptes rendus qui interrogent la manière tout à la fois de se souvenir de 1989/1990, de commémorer cette période, mais aussi de retracer l’histoire des trois dernières décennies. Le parcours s’ouvre par deux contributions qui reflètent des événements qui ont eu lieu en novembre 1989 et qui permettent de revenir sur les multiples dynamiques et les acteurs très variés qui ont contribué, chacun à sa manière, aux bouleversements survenus au sein de la société est-allemande. Le projet théâtral et scientifique Utopia 89 s’est en effet intéressé à la grande manifestation du 4 novembre sur l’Alexanderplatz à Berlin-Est lors de laquelle furent réclamées des réformes politiques du régime. Le travail d’enquête mené par des artistes et chercheurs français, qui a donné lieu à un colloque et une exposition à Berlin, souhaitait suivre au plus près le processus qui conduisit à cette libération de la parole des oratrices et orateurs présent.es comme des manifestant.es réunis au cœur de la capitale de la RDA. Trente ans après, en écho aux débats qui ont accompagné les commémorations de 1989, l’événement donne encore lieu à des discussions passionnées au sujet de la portée et du sens à lui donner, entre les manifestations de Leipzig ou Dresde et la chute du Mur cinq jours plus tard. L’entretien avec Dietrich Mühlberg permet de revenir sur ces mêmes jours de novembre 1989 à travers la genèse de l’institut dédié aux sciences de la culture, « Kulturinitiative 89 », dont le concept fut conçu à Berlin-Est entre le 6 et le 11 novembre. Ce témoignage fait revivre le contexte politique, culturel et social de la fin des années 1980 en RDA dans lequel des universitaires, en contact régulier avec leurs collègues à l’Ouest, cherchèrent à structurer davantage leurs champs de recherche et d’enseignement, en écho aux évolutions en cours à l’échelle internationale. Si les origines de l’institut remontent aux années 1970, ses activités se développèrent entre 1989 et 1993, accompagnant ainsi les premiers bouleversements de la société (est)allemande à la suite de l’unification. Son histoire souligne l’importance, de fait, de jouer avec la chronologie et de ne pas considérer 1989 ou 1990 comme une fin ou un commencement excluant toute continuité et transformation de part et d’autre de la chute du Mur et de l’unification.
Les deux articles suivants dressent un bilan de la manière dont l’histoire de la RDA a été transmise depuis trente ans. Fortes de leurs expériences de chercheuses et d’enseignantes, Carola Hähnel-Mesnard et Elisa Goudin-Steinmann, toutes deux spécialistes de la RDA, soulignent les nombreux biais qui ont amené à une perception partielle voire partiale de son histoire dans les médias, les musées et autres lieux de l’espace public et du grand récit officiel allemand. De multiples facteurs ont conduit, selon elles, à cette situation, notamment une trop faible diffusion auprès du grand public des principaux travaux de recherche qui ont, eux, contribué à une image nuancée, dépassant la seule idée d’un Etat totalitaire, pour s’intéresser, dans une chronologie fine, à la vie quotidienne et aux multiples manières dont le système politique est-allemand a été accepté, subi ou contourné par la population. Que ce soit pour le grand public en Allemagne ou auprès des étudiant.es en France, il est temps, disent ces chercheuses, de proposer d’autres approches pour rendre compte avec plus de justesse de ce que fut le passé de millions de citoyenn.es de l’Allemagne actuelle.
En écho à ces deux appels à la vigilance, la germaniste Stefanie Braun propose une revue de presse analytique des journaux et magazines français parus durant les commémorations des 30 ans du 9 novembre 1989. Il est intéressant de voir comment les journaux français, ouvrant leurs colonnes à des intellectuels et des experts français et allemands, tentent de comprendre et d’expliquer l’émergence de l’extrême-droite et de l’AfD en lien avec les conséquences de l’unification allemande – tout en inscrivant clairement ces débats dans le contexte européen plus large. Tous insistent sur la fin de toute euphorie dans les cérémonies et les discours qui accompagnent les commémorations.
Le dernier article de ce dossier examine le binôme
L’ensemble des comptes rendus qui sont réunis à la fin de ce numéro font écho aux questions soulevées au sein du dossier. Le colloque international qui s’est tenu en septembre 2019 autour de l’histoire culturelle de la RDA, entre tradition et modernité, a été l’occasion de faire dialoguer différentes générations de chercheuses et de chercheurs venus de différents horizons, disciplinaires et géographiques. Enjeux épistémologiques et méthodologiques ont été débattus, démontrant l’importance de mobiliser désormais des sources et des terrains jusque-là restés encore trop inexplorés et d’intégrer l’étude de la RDA dans un cadre comparatif européen et international.
Une autre question traitée dans ce dossier est la place à donner au silence, silence perceptible aussi bien avant qu’après la chute du Mur, et la signification qu’il a eue pour les différents groupes, que ce soient ceux qui le gardaient ou ceux qui étaient concernés par ce mutisme. Deux ouvrages traitant ce sujet font ici l’objet de recensions. Bien qu’extrêmement différents l’un de l‘autre, leur point commun est de saisir et reproduire les multiples nuances qui existent et de proposer ainsi une représentation différenciée du passé de la RDA. J. Grenz présente le portrait de Johannes Nichelmann (Ullstein fünf, 2019) qui, s’appuyant sur des interviews et des conversations, peut être représentatif de la génération des enfants nés après la
Le lecteur est orienté dans la même direction par le livre de Sonia Combe, historienne française,
Enfin, le numéro se clôt sur un bilan de la réception de l’ouvrage de l’historien Nicolas Offenstadt,
Les débats autour de concepts qui illustrent le processus de l‘unification allemande sont d’autant plus significatifs qu’ils aident à mieux comprendre le sens et la place historique qui reviennent à ce processus. Les éditrices souhaitent pour cette raison commenter ici le terme parfois employé d’ Nous remercions le Centre d’histoire culturelle des sociétés contemporaines de l’ Université de Paris-Saclay pour le soutien financier qu’il a apporté à ce numéro.