Bei Tabakerhitzern (THPs) entstehen im Verhältnis zu Zigaretten geringere Schadstoffemissionen. Die THPs werden kontinuierlich weiterentwickelt, jedoch ist für Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit jeder neuen Variante der Einsatz beträchtlicher Ressourcen nötig. Zum Nachweis der Äquivalenz von Produkten könnte hierbei das in der pharmazeutischen Industrie verwendete Verfahren des „Bridging“ genutzt werden.
In der vorliegenden Studie wurde daher die Umsetzbarkeit des Bridging-Ansatzes untersucht. Hierzu wurden die Aerosolemissionen sowie die In-vitro-Zytotoxizität von fünf THP-Varianten relativ zu einem Referenzprodukt aus-gewertet. Alle Produkte wurden mit einer Referenzzigarette und mit einem handelsüblichen Vergleichsprodukt verglichen. Im Verhältnis zu Rauch war die Reduktion der freigesetzten chemischen Substanzen bei den Aerosolen aus THPs mit 94–97% innerhalb der Gruppe der untersuchten Taba-kerhitzer vergleichbar. Die Aerosole wiesen in menschlichem Lungengewebe bei Exposition an der Luft-Flüssigkeitsgrenze eine ähnliche Zytotoxizität auf (p = 0,8378), waren jedoch signifikant weniger toxisch als Rauch (p = 0,04). Relativ zum THP-Vergleichsprodukt verfügten die THP-Varianten über eine geringere Zytotoxizität (p = 0,0141). Anhand der Daten zu Emissionen und Zytotoxizität konnte gezeigt werden, dass die THP-Varianten mit dem THP-Referenzprodukt, unabhängig vom Format oder Aroma, vergleichbar waren. Mit diesen Daten wurde die Umsetzbarkeit des Bridging-Ansatzes demonstriert. Sie könnten als Grundlage für eine evidenzbasierte Strategie dienen, bei der lediglich die für die Prognose der Ähnlichkeit mit einem bereits bestehenden Datensatz benötigten Daten erhoben werden. Hiermit würde die wiederholte Generierung großer Datenmengen vermieden und das Zulassungsverfahren für neue Produkte vereinfacht werden. Abschließend schätzen wir, dass zum endgültigen Nachweis der Äquivalenz dieser (und anderer) Produkte mehr Forschungsarbeit zum besseren Verständnis klinischer, chemischer und biologischer (In-vitro-) Daten sowie von Daten zum Konsum dieser Produkte durch den Menschen erforderlich ist. Eventuell werden weitere Studien benötigt, um zusätzliche chemische und biologische Variablen zu analysieren. Im Rahmen eines Bridging-Ansatzes sollten dann alle erhobenen Daten zu Konsum-daten in Beziehung gesetzt werden.
