Zitieren

Wir haben den Verlust an landwirtschaftlicher Nutzfläche am Beispiel der Gemeinde Eggelsberg im Innviertel in Oberösterreich untersucht. Anlass der Untersuchung war die Bezeichnung von Österreich als Europameister der Bodenversiegelung. Die Landnutzung der fünf Jahrzehnte zurückliegenden landwirtschaftlichen Bodenkartierung wurde mit GIS-Werkzeugen mit der aktuellen Bodenverwendung verglichen. Die Veränderung der Landnutzung wurde quantifiziert. Wir haben festgestellt, dass in einem halben Jahrhundert insgesamt 15 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche verbaut worden sind. Davon waren 96 Hektar hochwertiges, 1220 Hektar mittelwertiges und 121 Hektar geringwertiges Ackerland und 409 Hektar Grünland betroffen. Die Umwandlung zu Wald spielte im Untersuchungsgebiet keine Rolle. Der größte Teil der Nutzungsumwandlung erfolgte aufgrund der Vergrößerung des Siedlungsgebietes und zur Ansiedlung eines Industriebetriebes. Außerdem wurden Zubauten an Höfen vorgenommen. Insgesamt ist die Veränderung der Bodennutzung gut begründet und entspricht den Bedürfnissen der regionalen Bevölkerung. Die Erhaltung der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Region wurde an die Landbewirtschafter nicht explizit diskutiert und ist in den Preisen der landwirtschaftlichen Produkte nicht reflektiert. Allerdings hat sich die Bewertung der Qualität des Landes durch den kontinuierlich stattfindenden Klimawandel geändert. Der Bedeutung des Bodens für eine künftige Versorgung mit landwirtschaftlichen Produkten wurde nur teilweise Rechnung getragen. Die überregionale Bedeutung des Bodens als Produktionsfläche wurde nicht ausreichend kommuniziert.

eISSN:
0006-5471
Sprache:
Englisch
Zeitrahmen der Veröffentlichung:
4 Hefte pro Jahr
Fachgebiete der Zeitschrift:
Biologie, Ökologie, andere