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Mikroorganismen leisten durch ihrer Fähigkeit organische Schadstoffe abzubauen einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung einer saubere Umwelt. Für Anwendungen in der Umwelt finden meist Bakterienstämme ihre Anwendung, während viele Pilzstämme auch die nötigen Eigenschaften besitzen, persistente, organische Schadstoffe abzubauen. Sie haben zusätzlich den Vorteil, extreme Bedingungen zu überleben. Pilze eignen sich als vielversprechende Kandidaten für biologische Sanierungen. Um mögliche Kandidaten zu finden, wurden in unserer Studie zwölf mit polyaromatischen Kohlenwasserstoffen (PAKs) kontaminierte Bodenproben von verschiedenen Standorten in Österreich als Inokulum zur Isolierung von Pilzstämmen genutzt. Hierfür wurde ein selektives Mikrotiterplatten Screening in Gegenwart von Toluol, Hexadekan oder polychloriertes Biphenyl (PCB) 126 entwickelt. Die drei Schadstoffe wurden gewählt, da nicht viele Mikroorganismen diese abbauen können, während die PAKs als selektiver Druck für die Bodenmikroorganismen wirkte. Von den resultierenden Pilzkulturen wurden Reinkulturen erstellt und anschließend ein weiteres Mal auf ihr Wachstum mit den drei Schadstoffen als Kohlenstoffquelle getestet. Das technische Anwendungspotential der elf Stämme mit dem besten Wachstum, die mit Hilfe von ITS und 18S rDNA Sequenzierung identifiziert wurden, wird diskutiert. Die präsentierte Screening Methode ist eine effiziente und schnelle Methode, um abbauende Pilzstämme mit einem hohen Anwendungspotenzial zu identifizieren. Durch die Isolierung aus österreichischem Boden eignen sich die isolierten Pilze besonders für eine Anwendung im Schadstoffabbau im zentraleuropäischen Raum.

eISSN:
0006-5471
Sprache:
Englisch
Zeitrahmen der Veröffentlichung:
4 Hefte pro Jahr
Fachgebiete der Zeitschrift:
Biologie, Ökologie, andere