Mit derzeit über 17 000 Einträgen und einem Datenbestand, der bis in die sechziger Jahre zurückreicht, ist FORS die einzige deutschsprachige Datenbank, die Projekte der Themenfelder Raumordnung, Städtebau und Wohnungswesen sowie verwandter Bereiche umfassend dokumentiert.
Inhaltliche Schwerpunkte bilden dabei die Themenfelder:
Raumordnung Landesplanung Regionalplanung und -entwicklung Stadtplanung / Städtebau Stadtentwicklung, Stadterneuerung Denkmalpflege Räumliche Fachplanungen Flächennutzung Raum- und Siedlungsstruktur Ländlicher Raum Nachhaltige Entwicklung Umwelt- und Naturschutz Landschaftsplanung Planungsrecht Verkehrstheorie und -Wissenschaft, Stadtverkehr Kommunale und regionale Wirtschaftspolitik Wohnungswesen, Wohnungswirtschaft Bevölkerung, Gesellschaft Soziale und kulturelle Infrastruktur Ver- und Entsorgung (Energie, Abfall usw.)
Die Projektdatensätze von FORS enthalten im Einzelnen: Titel, Laufzeiten, Projekt- und Methodenbeschreibungen, Adressen der Forschenden / Forschungsinstitute und Förderer, Schlagwörter und Veröffentlichungsangaben. E-Mail-Adressen und Links auf die Webseiten der meisten Institutionen ermöglichen einen schnellen Zugang zu weiter gehenden Informationen. Damit ist die Datenbank eine wichtige Informationsquelle für Wissenschaft und Forschung.
Die Projektbeschreibungen sind in einer HTML-basierten Datenbank integriert. Diese bietet sowohl die Möglichkeit einer Freitext-Suche, bei der in allen Feldern gemeinsam (z.B. Titel, Kurzreferat, Schlagwörter) nach ein oder mehreren Begriffen gesucht werden kann, als auch die einer erweiterten Suche, bei der nur bestimmte Kategorien durchsucht werden. Dabei kann die Treffermenge nach räumlichen, zeitlichen oder formalen Kriterien (wie Art und Status der Forschungsarbeit) weiter eingeschränkt werden. Die Trunkierung von Suchbegriffen (d.h. die Suche nach Wortbestandteilen) und logische Verknüpfungen mehrerer Begriffe sind ebenfalls möglich. Die einfache und leicht verständliche Bedienungsweise der Datenbank, bei der auf eine Online-Hilfe zurückgegriffen werden kann, erlaubt auch ungeübten Nutzern umfassende Rechercheergebnisse.
Die Datenbank FORS basiert auf der Forschungsdokumentation „Raumordnung, Städtebau, Wohnungswesen“, die vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen (ILS NRW) in Kooperation mit dem Fraunhofer Informationszentrum Raum und Bau (IRB) erstellt wird. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit führt das ILS NRW die bundesweite Erhebung raumund planungsbezogener Forschungsvorhaben bei nunmehr 1 500 Institutionen aus dem öffentlichen und privatwirtschaftlichen Bereich durch; das IRB übernimmt die inhaltliche Erschließung der Daten und die Erstellung von Informationsprodukten.
Wesentliches Ziel der Dokumentation ist die Bereitstellung eines umfassenden Informationsangebotes zur Förderung des Wissenstransfers und zur Unterstützung einer strategischen Planung und Koordination der raumbedeutsamen Forschung. Ein solches Angebot leistet einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung kostspieliger Doppelforschung und bildet so eine elementare Grundlage für die eigene Forschungs- und Planungspraxis.
Die Datenbank ist sowohl über das Internet (
Marianne Urban / Katja Srögel (Dortmund)
Aktueller Anlass für die Veröffentlichung des Sammelbands „Das Flussgebiet als Handlungsraum“ ist die im Dezember 2000 in Kraft getretene EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Als rechtliche Grundlage für die Neuordnung der Wasserbewirtschaftung in Europa setzt sie neue Maßstäbe für die ökologischen Ziele, die räumliche Organisation und die institutionelle Regelung des Gewässerschutzes. Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass der Prozess der Umsetzung der WRRL nachhaltige Veränderungen des Gewässerschutzes in Deutschland mit sich bringen wird und als äußerst komplexe Aufgabe entsprechend erhöhte Anforderungen an Wissenschaft und Praxis stellt.
Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des Sammelbands, die Diskussion um die WRRL und ihre Umsetzung um institutionelle, räumliche und historische Dimensionen zu erweitern. Die Autorinnen und Autoren wollen die bereits in großer Anzahl vorliegenden praktischen Handlungsanleitungen und -orientierungen durch wissenschaftliche Analysen praxisrelevanter Aspekte des bisherigen und zukünftigen Umsetzungsprozesses ergänzen. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten des hier angesprochenen breiten Spektrums wissenschaftlicher Analysen zählen das Flussgebietsmanagement, die grenzüberschreitende Koordinierung innerhalb von Flusseinzugsgebieten und zwischen den umsetzungsrelevanten Politikfeldern, das Ausmaß und die Richtung des zu erwartenden Institutionenwandels sowie die historischen Erfahrungen mit Flussgebietsmanagement in der ehemaligen DDR. Gleichzeitig geht es darum, die sozialwissenschaftliche Institutionenforschung um die spezifisch räumlichen Dimensionen von Flussgebietsmanagement theoretisch fundiert zu erweitern.
Geleitet von diesen Zielsetzungen, ist ein begründeter und stringenter Aufbau der Veröffentlichung gelungen. Dem instruktiven historischen Rückblick auf die Erfahrungen mit Flussgebietsmanagement in der DDR folgt die Auseinandersetzung mit gegenwartsbezogenen Problemen der Umsetzung der WRRL, und zwar sowohl mit Blick auf die institutionelle Passfähigkeit als auch mit Blick auf die Interaktion zwischen Institutionen. Das abschließend gezogene Fazit enthält nach einem deutlichen Hinweis auf die vermutlich bisher in der Fachöffentlichkeit eher noch unterschätzte Komplexität der Umsetzungsaufgabe die Forderung, intensiv über die Implikationen eines Institutionenwandels nachzudenken. Überlegungen sind insbesondere anzustellen hinsichtlich der Anpassung bestehender Instrumente, Verfahren und Strukturen zur Sicherung der grenzüberschreitenden Koordinierung, der Abstimmung mit anderen Politikfeldern bzw. Ressorts, der aktiven Mitwirkung der Öffentlichkeit sowie der Entwicklung neuer Finanzierungsvarianten und Kostenverteilungsmodi.
Alle Beiträge des Sammelbands befassen sich mit Prozessen des Institutionenwandels. Gegenstand der Untersuchungen sind Reformbemühungen in Vergangenheit und Gegenwart, Wasserressourcen verstärkt nach Flusseinzugsgebieten zu bewirtschaften. Konkret geht es in den Beiträgen um die Entwicklungsdynamik von Institutionen, die Triebkräfte institutioneller Veränderungen und die Neuorientierung bestehender Institutionen durch Reformen. Den Forschungsprozess und die Ergebnisdarstellung positiv beeinflusst haben diverse wissenschaftliche Optimierungsstrategien. Gedacht ist hier an die bereits angesprochene historische Fundierung, an die theoretische Fundierung, die unter Rückgriff auf Erkenntnisse der sozialwissenschaftlichen Institutionenforschung erarbeitet wurde und bei der insbesondere die Erklärungsansätze und analytischen Zugänge von Ostrom, Mayntz/Scharpf und Young zum Tragen kommen, an die durchgeführten empirischen Erhebungen in Form leitfadengestützter Experteninterviews, ergänzt durch Dokumentenanalysen, sowie nicht zuletzt an die Erweiterung des Institutionenbegriffs durch die Unterscheidung in formelle und informelle Institutionen.
Das erweiterte sozialwissenschaftliche Verständnis von Institutionen ermöglicht sehr differenzierte Sicht- und Darstellungsweisen im Zusammenhang mit der Umsetzung der WRRL. Es wird anschaulich herausgearbeitet, dass unter dem angesprochenen Institutionenwandel keineswegs allein die Umstrukturierung von Wasserbehörden zu verstehen ist. Vielmehr reicht das Institutionensystem Wasserwirtschaft weit über die bekannten Organisationen sowie kodifizierten Regelsysteme und -strukturen hinaus und umfasst auch nicht-kodifizierte Elemente wie die Verhaltensmuster, Handlungslogiken und Problemlösungsansätze von Wasserwirtschaftlern.
Den bereits umrissenen Stärken der Veröffentlichung stehen einige Schwächen gegenüber, die zum Teil von den Autorinnen und Autoren selbst angesprochen werden. So erfolgt die historische Fundierung, die einen Zeitraum von etwa vier Jahrzehnten beleuchtet, auf einem relativ hohen Aggregationsniveau. Darüber hinaus resultieren aus dem frühen Zeitpunkt der durchgeführten WRRL-Analyse viele Vermutungen sowie allgemein bleibende Empfehlungen, die dem breiten Spektrum der möglichen räumlichen Varianten bestenfalls ansatzweise gerecht werden. Schließlich sind im Darstellungsverlauf diverse Redundanzen zu registrieren, die offensichtlich mit der gewählten Veröffentlichungsform des Sammelbands Zusammenhängen. Positiv fallt auf, dass der inhaltliche Zusammenhalt des Sammelbands durch den stringenten Aufbau der Veröffentlichung und Querverweise zwischen den Einzelbeiträgen gewahrt bleibt.
Eine Gesamtschau der Veröffentlichung kommt zu dem Schluss, dass es als Resultat einer differenzierten Analyse gelungen ist, die aktuelle Diskussion um die WRRL und ihre Umsetzung in wesentlichen wissenschafts- und praxisrelevanten Punkten zu erweitern. Dementsprechend ist der Sammelband „Das Flussgebiet als Handlungsraum“ sowohl Wissenschafterinnen und Wissenschaftlern zu empfehlen, die sich für Institutionen im Allgemeinen und wasserwirtschaftliche Institutionen im Besonderen interessieren, als auch Praktikerinnen und Praktikern, die sich mit strategischen Fragen der Umsetzung der WRRL befassen. Ausdrücklich mit angesprochen ist hier die Fachöffentlichkeit der Raumplanung, der Landwirtschaft und des Naturschutzes.
Holger Leimbrock / Isolde Roch (Dresden)
In Wissenschaft und Politik hat sich mehrheitlich die Einsicht durchgesetzt, dass dem Produktionsfaktor „Wissen“ in Hocheinkommensländern eine herausragende und wohl noch weiter steigende Bedeutung zukommt. Wissen wird hierbei die Rolle des entscheidenden Wettbewerbs- und Wachstumsfaktors zugesprochen, weshalb im Kontext gegenwärtiger Gesellschaftsdiagnosen auch häufig von der Entwicklung hin zu einer Wissensgesellschaft die Rede ist. Aus ökonomischer Sicht ist der Faktor Wissen dabei nicht allein für die Erklärung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung von Bedeutung, sondern er gilt ebenso als eine der zentralen Ursachen von in der Realität beobachtbaren Wachstums- und Einkommensunterschieden zwischen Regionen.* Siehe hierzu ausführlich Döring, Thomas (2004): Räumliche Wissens-Spillovers und regionales Wirtschaftswachstum – Stand der Forschung und wirtschaftspolitische Implikationen. In: Schmollers Jahrbuch – Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Jg. 124, Heft 1, S. 1 45
Die einzelnen Beiträge können drei thematische Schwerpunkte zugeordnet werden, an die sich eine thesenartige Schlussbetrachtung in Form einer übergreifenden Bestimmung politischer Herausforderungen und Handlungsoptionen anschließt. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der wissensbasierten Entwicklung in der Region Mitteldeutschland. Die inhaltliche Spannbreite der einzelnen Beiträge reicht von einer grundlegenden Reflektion des Gegenstandsbereichs über eine Betrachtung der Auswirkungen von unterschiedlichen Elementen der modernen Wissensgesellschaft auf das Innovationspotenzial, die räumlichen Strukturen sowie die Praxis von Regionalentwicklung und Raumplanung bis hin zur Ableitung von Maßnahmenempfehlungen für die regionale Standort- und Entwicklungspolitik. Der Band liefert damit in der Summe seiner Beiträge eine gut gelungene Verknüpfung von eher grundlegend ausgerichteten Forschungsfragen mit der Diskussion solcher Problemstellungen, die durch eine stärkere Anwendungsorientierung gekennzeichnet sind.
In einem ersten Themenschwerpunkt, der auf grundlegende Aspekte zum Zusammenhang von Regionalentwicklung und der Entwicklung hin zur Wissensgesellschaft eingeht, untersuchen
In einem weiteren Themenschwerpunkt des Bandes analysieren
Der im Sammelband angesprochene dritte Themenkomplex, der auf die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien und die davon ausgehenden Wirkungen auf das Raumgefüge in Mitteldeutschland ausgerichtet ist, wird über die Diskussion verschiedener Fachthemen der Regionalentwicklung vertieft und anschließend mit praktischen Aspekten der Raumplanung verknüpft.
Es zählt zu den Stärken des Sammelbandes, dass über alle behandelten Themen hinweg dem Anwendungsbezug ein hoher Stellenwert eingeräumt wird. Unter dieser Zielsetzung erschöpft sich die Diskussion des Zusammenhangs zwischen Regionalentwicklung und Wissensgesellschaft nicht bereits in der Formulierung allgemeiner Entwicklungstrends. Vielmehr liefern die einzelnen Beiträge dem an Fragen der wissensbasierten Regionalentwicklung interessierten Lesern aus Wissenschaft und raumplanerischer Praxis – neben einer Fülle an theoretischen Denkanstößen – eine Vielzahl an konkreten Handlungsempfehlungen. Vor allem aufgrund dieser ausgewogenen Mischung aus Grundlagenreflexion und handlungspraktische Orientierungswissen kann die Lektüre der Publikation als uneingeschränkt empfehlenswert gelten.
Thomas Döring (Marburg)
Die nationale und internationale Literatur zu Nachhaltigkeitsindikatoren ist kaum noch überschaubar. In den vergangenen Jahren entstanden unzählige wissenschaftliche Arbeiten, und auch internationale wie nationalstaatliche Einrichtungen haben sich intensiv mit Operationalisierungsfragen einer nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung auseinander gesetzt. Verwiesen sei beispielhaft auf die von der Europäischen Kommission herausgegebenen „European Common Indicators“, das ebenfalls von der Kommission angestoßene „Urban Audit“ oder auf den im Rahmen des Vorhabens „Städte der Zukunft“ vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung entwickelten Indikatorenkatalog – Ansätze, die allesamt auf die lokale Handlungsebene abzielen.
Man mag sich vor diesem Hintergrund die Frage stellen, welcher Grenznutzen einem weiteren Beitrag zu dieser Debatte zukommen kann. Die Arbeit Werheits kann derartige Bedenken jedoch schnell zerstreuen. Sie basiert auf einer breiten Analyse der Schwächen bisheriger Nachhaltigkeitsindikatorenkonzepte und leitet Indikatoren aus einem geschlossenen Zielsystem einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung ab. Die Arbeit grenzt sich insofern von eindimensionalpragmatischen, an der Verfügbarkeit von Basisdaten orientierten Konzepten, deutlich ab. Die wesentlichste Innovation der Arbeit ist jedoch in der entwickelten raumstrukturellen Differenzierung des Indikatoreneinsatzes zu sehen. Die meisten der bislang vorgestellten Indikatorensysteme sehen die Kommune als ein Ganzes, sie greifen auf hoch aggregierte Gemeindedaten zu und nivellieren damit zwangsläufig quartierlich differenzierte Eigenarten ökonomischer, sozialer und ökologischer Art. Zwar sind solche Indikatoren in der Lage, die Makrotrends der gemeindlichen Entwicklung vor dem Hintergrund der Ziele nachhaltiger Entwicklung zu bewerten. Für kommunalpolitische Entscheidungen, die sich durch ihren Projektbezug zumeist auf kleine Teile des Gemeindegebietes beziehen, bieten Indikatorenkonzepte derartiger Prägung jedoch kaum konkrete Abwägungsunterstützung. Beispielsweise bietet ein an den Siedlungs- und Verkehrsflächenanteil einer Kommune gekoppeltes Qualitätsziel wenig Anhaltspunkte dahingehend, ob ein geplanter Eingriff an einem konkreten Standort mit den Zielen nachhaltiger Entwicklung vereinbar ist. Dieses Missverhältnis im Abstraktions- bzw. Konkretheitsmaß von Indikatoren und operativen Entscheidungen dürfte einer der Gründe dafür sein, dass Indikatoren als Instrument von Kommunikation, Planung und Erfolgskontrolle noch immer ein Schattendasein in der Kommunalpolitik fristen. Zu gering ist die unmittelbare Steuerungsrelevanz vieler Indikatorenkonzepte.
Der von Werheit entwickelte Ansatz, die mit Indikatoren quantifizierten Qualitätsziele auf stadtstruktureller Ebene zu differenzieren, geht hier einen entscheidenden Schritt weiter. Die Autorin nutzt den aus der Stadtökologie entstammenden Ansatz der städtebaulichen Strukturtypen als räumliches Bezugssystem. Am Beispiel von fünf modellhaft ausgewählten Gebieten der Fallstudienstadt Halle, welche ganz unterschiedliche Strukturtypen repräsentieren, werden individuelle Qualitäts- und Handlungsziele abgeleitet. Deren Formulierung basiert auf insgesamt 20 Indikatoren, welche von der Autorin als auf Stadtstrukturtypenebene erhebbar eingeschätzt werden. Durch eine Gegenüberstellung von Qualitätszielen und Ist-Zustand werden quartiersbezogene Handlungsziele gewonnen, welche bei der Beurteilung städtebaulicher Projekte unmittelbar herangezogen werden können.
Positiv ist auch einzuschätzen, dass sich Werheit intensiv mit der spezifischen Situation ostdeutscher Städte auseinandersetzt, für welche ein indikatorengestütztes Monitoring der städtischen Entwicklung von besonderer Bedeutung ist. In Städten wie Halle dynamisiert das Überangebot auf den Wohnungsmärkten die Wohnmobilität. Unter Schrumpfungsbedingungen kommt es daher zu äußerst dynamischen Ausdifferenzierungsprozessen der städtischen Quartiere. Reale Entwicklungen führen Prognosen und Szenarien nicht selten in kurzer Zeit ad absurdum, weil Trenddynamiken verkannt werden und mögliche Trendbrüche schwer antizipierbar sind. Vor diesem Hintergrund besteht in der Stadtumbau-Diskussion breite Übereinkunft dahingehend, dass der Stadtumbauprozess von einem Frühwarn- und Kontrollsystem begleitet werden muss, welches gesamtstädtische Entwicklungspfade, aber auch kleinräumliche Entwicklungstrends auf Stadtteil- bzw. Quartiersebene zeitnah abbilden kann. Indikatorengestützte Monitoring-Systeme bieten eine Grundlage für räumliche Schwerpunktsetzungen beim Umbauprozess, aber auch für eine Abschätzung der Wirksamkeit von Maßnahmen sowie der Effizienz des öffentlichen Mitteleinsatzes. Die Arbeit von Werheit kann hier eine Fülle wertvoller Hinweise und Anregungen vermitteln.
Eine der wenigen Schwächen der Arbeit liegt in der schwierigen kommunalpolitischen Handhabbarkeit eines Top-down-Ansatzes, wie ihn Werheit bei Ableitung ihrer Indikatoren zugrunde gelegt hat. Dies gilt insbesondere angesichts der Tatsache, dass der strukturtypenbezogene Ansatz der Ableitung von Qualitätszielen Datenbestände auf Baublockbasis voraussetzt, welche insbesondere in mittleren und kleineren Städten nicht oder nur eingeschränkt verfügbar sein dürften. Die Autorin räumt im empirischen Teil ihrer Arbeit mehrfach ein, dass die zur Anwendung einiger Indikatoren erforderlichen Grundlagendaten auch in einer Großstadt wie Halle mit einer leistungsfähigen Planungsverwaltung nicht verfügbar sind. Dies ist aber nur insofern als Schwäche auszulegen, als dass der kurzfristige Einsatz einzelner gewählter Indikatoren fraglich erscheint. Bei Zugrundelegung eines mittel- bis langfristigen Zeithorizonts dürften alle von Werheit vorgeschlagenen Indikatoren erhebbar sein. Hier hängt es letztlich von der Motivation von Politik und Verwaltung ab, ob die für ein umfassendes Controlling der städtebaulichen Entwicklung einer Kommune benötigten finanziellen und personellen Kapazitäten bereitgestellt werden. Angesichts der derzeitigen Haushaltssituation vieler Kommunen sind hier indes erhebliche Zweifel angebracht.
Insgesamt bietet die Arbeit der an der Implementierung eines Nachhaltigkeitsindikatorensystems interessierten Kommune eine wertvolle Arbeitsgrundlage. Mit ihrer Dissertation gibt Werheit zahlreiche Anregungen zur „handwerklichen“ Ausgestaltung von Indikatorensystemen wie auch zu deren Einbindung in den politischen Prozess. Insofern ist dem Buch vor allem in der kommunalplanerischen Praxis weite Verbreitung zu wünschen.
Stefan Siedentop (Dresden)
Jedem Planungsvorgang sind zahlreiche Wertentscheidungen immanent – sie werden jedoch kaum je über den eigentlichen Schritt des „Bewertens“ hinaus bewusst gemacht und reflektiert. An diesem Sachverhalt setzt die Arbeit von Petra Michel-Fabian an, die am Beispiel der Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) darin vorgenommene Entscheidungen und Wertsetzungen am Beispiel der Schutzgüter Tiere und Pflanzen systematisch aufrollt und unter ethischen Gesichtspunkten beleuchtet. Man merkt der Autorin, die von der Ausbildung her Biologin ist, dabei an, dass sie selbst zuvor längere Zeit in der Planungspraxis tätig war und viele der dort gängigen Vorgehensweisen wie vor allem auch den Druck, dem Gutachter seitens ihrer Auftraggeber oft ausgesetzt sind, die „richtigen“ Ergebnisse zu produzieren, als unbefriedigend empfunden hat. Dementsprechend versucht sie mit ihrer Arbeit, einer Dissertation, die innerhalb des Graduiertenkollegs „Ethik in den Wissenschaften“ an der Universität Tübingen erstellt wurde, einen interdisziplinären Brückenschlag zwischen ethischen und umweltplanerischen Aspekten. Das Ziel ist hoch gesteckt: Es geht darum, einen ethischen Orientierungsrahmen nicht nur für die UVS, sondern für eine verantwortliche Landschafts- und Umweltplanung zu entwerfen.
Den Ausgangspunkt bildet eine Frage, die viele Planer und Gutachter bewegt: Gibt es eine über den arbeits- und honorartechnischen Vertrag mit dem Auftraggeber hinausreichende Verantwortung für den Inhalt fachgutachterlicher Arbeit, man könnte auch sagen: Ein Berufsethos? Untersetzt durch zwei unterschiedlich gelagerte Fallbeispiele, eine UVS für ein Abbauvorhaben und eine Autoteststrecke, werden zunächst sage und schreibe 58 einzelne Entscheidungssituationen aufdeckt und systematisiert, die innerhalb der verschiedenen Arbeitsschritte solcher Gutachten gängig auftreten. Es macht Spass, nachzulesen, wie dabei zahlreiche planerische Selbstverständlichkeiten aufgedeckt und in Frage gestellt werden: Wer etwa bestimmt denn, welche Merkmale untersucht werden? Bedeutet die häufig anzutreffende Fokussierung auf Arten und Lebensräume nicht eine implizite Favorisierung des Arten- und Biotopschutzes zu Lasten anderer Naturschutzstrategien wie Prozess- und Ökosystemschutz? Kritisch seziert wird auch die gängige Einstellung von Rote-Liste-Arten in Bewertungen: Warum z. B. werden hier normalerweise diejenigen, die die höchsten Gefährdungsgrade aufweisen, quasi automatisch auch als am „wertvollsten“ und damit bei Entscheidungen als am stärksten zu berücksichtigen eingestuft? Wäre es vielmehr dem Vorsorgeprinzip folgend nicht genauso möglich und angemessen, sich auf diejenigen Species zu konzentrieren, die bislang noch keinen oder geringen Gefährdungen ausgesetzt sind, um solche gar nicht erst zuzulassen? Die von der Autorin formulierte Konsequenz besagt, dass sich das Ergebnis einer UVS weniger an der Quantität der eingestellten Informationen messen lassen muss, sondern vielmehr an der Qualität und Legitimität der darin transportierten Werte.
Die zu deren Betrachtung notwendige Ethikposition leitet sich aus der Lehre Immanuel Kants, einer klassischen Anthropozentrik, ab. Es gelingt der Verfasserin zu zeigen, dass auch diese Position Verantwortungsübernahme und Respekt vor der Natur fordert und sich mit ihr ein Schutz der Natur begründen lässt, der allerdings primär nicht an den Schutzobjekten ansetzt, sondern an den zugrunde liegenden Motiven. Gemäß des Kategorischen Imperativs, der Leitschnur, an der diese Motive moralisch auszurichten sind, und unseres Vermögens als Menschen, uns aus dem Zwang durch Be- dürfnisse frei zu machen, liegt es in unserer Verantwortung, welche Zwecke man sich selber setzt. Der Verdienst liegt dabei in einer auch für den Laien verständlichen Behandlung und Aufbereitung einer sehr komplexen Materie, die zudem deutlich macht, dass eine Dualität zwischen einem reinen Physio-(also Bio-)zentrismus und einem Anthropozentrismus in der Ethik nicht weiterführend ist, da letztlich beiden dieselben Motive zugrunde liegen – eine Position, die zwar schon seit längerem in Fachkreisen, noch nicht unbedingt aber in der öffentlichen Diskussion der Stand ist. Die hergeleitete Ethikposition, ein „holistischer Anthropozentrismus“, rückt weniger das Aufstellen konkreter Handlungsmaximen („Schütze die Natur!“), sondern vielmehr das Hinterfragen der zugrunde liegenden Motive in der Vordergrund. Übertragen auf die Landschafts- und Umweltplanung erweist sich dabei das Motiv als zentral, die Natur nicht ohne Grund zu schädigen, woraus konkret u.a. die Notwendigkeit zur Vermeidung von Beeinträchtigungen sowie zur Prüfung von Alternativen ethisch begründet werden.
Um daraus die Frage zu beleuchten, wie in Umweltprüfungen die Schutzgüter Pflanzen und Tiere unter ethischen Gesichtspunkten zu beachten sind, werden zunächst drei ethische Grundprinzipien – das des Nichtschadens, des Wohltuns und der Gerechtigkeit – begründet sowie zueinander in Beziehung gesetzt und daraus allgemeine Regeln für Abwägungsvorgänge formuliert. Unter den daraus dann begründeten handlungsleitenden ethischen Normen für eine UVS steht die Forderung nach einem prozessbegleitenden Beteiligungsverfahren unter Einbindung aller direkt und indirekt Betroffenen im Vordergrund: Nur solche Entscheidungen über Erfassungsparameter, Wertkriterien und -relationen, die jeweils in einem solch umfassenden Beteiligungsprozess gefällt wurden, sollten aus ethischer Sicht noch in Gutachten Eingang finden. Damit verbindet sich ein neues Rollenverständnis der Fachgutachter: Sie haben nunmehr die Funktion als Schiedsrichter und Supervisoren in den Verfahren, sollen Inkonsistenzen der Argumentationen erkennen und Konsequenzen aus getroffenen Wertsetzungen aufzeigen; einzig und allein Entscheidungen über die jeweils angemessenen Methoden dürfen noch von Ihnen selbst gefällt werden. Ein solches Verfahren, dem auch – ohne dies explizit zu benennen – der umfassende Ansatz einer Diskursethik nach Habermas entspricht, ist zwar an sich konsequent, jedoch würde man sich gerade aus der Planungspraxis der Verfasserin heraus nun noch weitergehende Hinweise für die praktische Umsetzung wünschen, und nicht nur den Verweis auf weiteren Forschungsbedarf. Zwar wird gefordert, dass in den Beteiligungsprozessen die Wünsche und Motive aller Beteiligten offenzulegen sind und nicht nur vordergründige Positionen vertreten werden dürfen; es erfolgen aber keine Überlegungen, wie mit auftretenden Konfliktfällen, in denen kein Konsens zu erzielen ist, umzugehen ist. Die Gefahr des Aufwandes, der anfällt, wenn jeder einzelne Schritt einer UVS sich erst aus solch einer Beteiligung heraus legitimieren darf, wird von der Autorin auch selbst gesehen und mit dem Vorschlag verbunden, Wertsetzungen und Werthierarchien jeweils für bestimmte Betrachtungsräume sowie für einen längeren Zeitraum von 20-30 Jahren festzulegen. Dies vermag so kaum zu überzeugen, zumal solche Zeitspannen gemessen an vielfach ablaufenden Veränderungen in Naturhaushalt und Landschaftsbild viel zu lang sind (und sich darin ggf. ja auch die zu beteiligenden Akteure ändern!), zum anderen weil durch solche pauschalen Hierarchisierungen (die lauten könnten: „Dynamik/Prozessschutz vor Schutz anthropogen geprägter Lebensräume“; oder: „Schutzgut Mensch rangiert im Betrachtungsraum xy vor Arten und Lebensräumen“) sich kaum die notwendige Angemessenheit im Einzelfall erzielen lässt.
Auf diese Weise bleiben leider noch viele Fragen offen. So vermisst man z. B. eine nähere Auseinandersetzung, wie sich denn die ethisch begründeten, in Beteiligungsverfahren bestimmten Werte zu den in demokratischen Prozessen bestimmten gesetzlichen Zulässigkeitsvoraussetzungen verhalten. Auch hier erscheint die Folgerung, dass profan gesagt an jedweder Wertentscheidung die über das rein Methodische hinausgeht, jeweils Alle zu beteiligen sind, zu pauschal. Die eigentliche Relevanz und der eigentliche Wert der Arbeit liegen damit darin, Gutachtern eine umfassende Rückbesinnung anzutragen, was das Transportieren eigener Werte in von ihnen erstellte Expertisen angeht und eine umfassendere ethische Fundierung von Planungsprozessen einzufordern, einem Themenfeld, das hoffentlich noch weitere Arbeiten nach sich zieht.
Beate Jessel (Potsdam)
Neuzugänge und aktuelles periodisches Schrifttum zur Raum- und Siedlungsentwicklung aus der Bibliothek des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung
Statistische Datengrundlagen Geo-Informationssysterne lnforrnationssysteme für Raurn- und Stadtbeobachtung Regionale Indikatoren Kartographie
Analysen. Prognosen, Szenarien Planungs- lind Informationsinstrurnente, Verfahren
Kouzepte und Verfahren der Stadtgestaltung Bodenrnarkt und bodenpolitische Instrumente
Europäische Stadlentwicklungspolitik Europäische Strukturpolitik (Strukturfonds) che che Pachpolitikenikeuropaische Fachpolitiken
Wohnungsmarktanalysen und -prognosen Wohnungspolitische Analysen lind Berichte Bau -und Wohnungswirtschaft
Analysen und Prognosen wirtschaftlicher Entwicklungen Regionale Strukturpolitik Stadtökonomie und Kommunalfinanzen 244
Natur- und Landschaftsschutz Verkehr und Energie Ressourcenökonomie, Ökologische Steuerreforrn
Analysen, Prognosen, Szenarien
Der ländliche Raum : Gegenwart und Wandlungsprozesse seit dem 19. lahrhundert in Deutschland; mit 15 Tabellen / von Gerhard Henkel. – 4., erg. und neu bearb. Aufl. – Berlin [u.a.j: Bornträger, 2004. – 419 S.: 111., graph. Darst, Kt. – (Studienbücher der Geographie)
Ländlicher Raum, Regionalentwicklung, Bevölkerungsentwicklung, Sozialstruktur, Landwirtschaft, Gewerbe, Fremdenverkehr, Siedlungsentwicklung, Infrastruktur, Kommunalpolitik, Ländliche Gemeinde, Zukunft
Bundesrepublik Deutschland, Deutschland
Aktuelle deutsche Raumentwicklungsszenarien im Vergleich mit Szenarien aus benachbarten Staaten / Gerhard Stiens
In: Informationen zur Raumentwicklung. – (2004), H. 1/2, S. 77-106
Raumentwicklung, International, Szenario, Siedlungsstruktur, Bevölkerungsentwicklung, Gesellschaft, Wirtschaftsentwicklung, Raumplanungspolitik, Leitbild, Nachhaltigkeit
Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Niederlande, Schweiz
Ziele, Konzepte, Strategien
Zentrale Orte als räumliches Konzept für Anpassungsstrategien / Hildegard Zeck
In: Informationen zur Raumentwicklung. – (2003), H. 12, S. 725-736
Zentraler Ort, Raumplanungsziel, Raumordnung, Landesplanung, Infrastrukturplanung, Regional, Bevölkerungsentwicklung
Bundesrepublik Deutschland, Niedersachsen
Instrumente und Verfahren der Regionalplanung
Regionalentwicklung, Regionalpolitik, Information, Gesellschaft, Innovation, Technologietransfer, Telematik, Ländlicher Raum, Raumplanungskataster
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bundesrepublik Deutschland
Die Publikation ist das Ergebnis der Tätigkeit der Arbeitsgruppe „Räumliche Implikationen von Information und Innovation in der Wissensgesellschaft“ der Landesarbeitsgemeinschaft Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen. Für Mitteldeutschland als Region der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen besitzt dieses Thema eine hohe Relevanz, da die Nutzbarmachung von Wissen und die Fähigkeit zur Innovation wesentlich über die künftige wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung der Region bestimmen werden. Aufgrund von Defiziten in traditionellen Industrie- und Dienstleistungssektoren einerseits und des in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verfügbaren hochwertigen Humankapitals andererseits stellen neue innovative Wirtschaftsstrukturen eine wichtige Chance, aber auch eine zentrale Herausforderung für die Regionalentwicklung in Mitteldeutschland dar. Mit ihrem Forschungsbeitrag möchte die Arbeitsgruppe die Diskussion unterstützen, mit welchen Instrumenten der Raumordnung und Regionalplanung in der Region und für die Region die Nutzbarmachung von Wissen sowie die Fähigkeit zur Innovation strategisch weiterentwickelt werden kann. Schwerpunkte sind die theoretische Fundierung mit einer Diskussion zum Zusammenhang von Regionalentwicklung und Wissensgesellschaft, die Megatrends des Innovationsgeschehens und die regionalen Innovationspotenziale in Mitteldeutschland, Information, Kommunikation und Medien als Innovationsfelder und ihre Auswirkungen auf das Raumgefüge in Mitteldeutschland sowie die Diskussion von Herausforderungen, die Handlungsoptionen und -empfehlungen für die Regionalentwicklung. – (Verf.)
Regionalplanung, Regionalisierung, Staat, Planungsorganisation, Planungskoordination, Kooperation
Bundesrepublik Deutschland
Regionalplanung wird im Zuge der Regionalisierung der Staaten europaweit aufgewertet. In Deutschland ist ihre Leistungsfähigkeit und ihr Steuerungseinfluss immer umstritten gewesen. Die Veröffentlichung bezieht sich auf diese Diskussion und ist darauf gerichtet, Regionalplanung im Kontext des veränderten Staatsverständnisses zu sehen („aktivierender Staat“) sowie neuere Steuerungspotenziale aufzuzeigen. Sie verwendet einen sozialwissenschaftlichen Steuerungsbegriff („Management von Interdependenzen“) und stellt dar, wie Regionalplanung regionale Entwicklungsprozesse beeinflussen kann. Insbesondere werden behandelt: die Steuerung über Netzwerke, das Regionalmanagement, die „paradigmatische Steuerung“ über Einflussnahme auf Einstellungen und Denkmuster der Steuerungsadressaten und die Steuerung über Zielvereinbarungen („parametrische Steuerung“). Die Studie mündet in eine Einschätzung der Funktionsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der deutschen Regionalplanung, die auf ihr wachsendes Gewicht als Querschnitts- Akteur und Netzwerker auf regionaler Ebene verweist. (Verf.)
Stadt-Umland-Beziehungen
The limitless city: a primer on the urban sprawl debate / Oliver Gillham. – Washington, DC [u.a.]: Island Press, 2002. – XVI, 309 S.: III., graph. Darst., Kt.
Zersiedlung, Verstädterung, Stadtwachstum, Stadtregion, Straßenverkehr, Geschichte, Raumwirksamkeit, Umweltbelastung, Soziale Kosten, Städtebaupolitik, Verkehrsplanung, Zukunft
USA
Das Buch beschreibt die Zersiedelung und Verstädterung in den USA, zeigt die Ursachen auf und stellt Möglichkeiten ihrer Begrenzung vor. Es gliedert sich in vier Abschnitte. Teil 1 gibt einen Überblick über die verschiedenen Definitionen der Zersiedelung, analysiert die Bedingungen, unter denen sie entstand, bewertet die Auswirkungen auf die Kernstädte und stellt die historische Entwicklung der Zersiedelung vom 19. Jahrhundert über die späten 1950er Jahre bis zur Gegenwart dar. Teil 2 beschreibt die nationale Debatte über die Zersiedelung, stellt die beteiligten Interessengruppen vor und fasst die Argumente gegen die Zersiedelung und für die Beibehaltung des Status quo zusammen. In diesem Zusammenhang werden die Auswirkungen der Zersiedelung auf den Flächenverbrauch und die Natur, auf Verkehr und Energie, auf die Luftqualität, die Gewässerqualität und die öffentliche Gesundheit angesprochen. Die sozialen Kosten der Zersiedelung bei der Bereitstellung von Infrastruktur und Dienstleistungen sowie im Hinblick auf den Ressourcenverbrauch und den Wettbewerb zwischen den Kernstädten und dem Stadtumland werden diskutiert. Weitere Themen sind die ästhetischen Aspekte der Zersiedelung und die Auswirkungen auf das nachbarschaftliche Zusammenleben. Teil 3 konzentriert sich auf die Alternativen zur Zersiedelung und Verstädterung in den USA. Der Begriff des „klugen Wachstums“ wird definiert, und planerische Maßnahmen werden vorgestellt: der Schutz von Freiflächen, die Begrenzung der Ausbreitung von Siedlungsflächen, die kompakte Stadtentwicklung und die Stadterneuerung, die Verkehrsplanung und die Regionalplanung in Stadtregionen. Teil 4 diskutiert mögliche zukünftige Entwicklungen, insbesondere die Auswirkungen der neuen Informationstechnologien auf die Siedlungsentwicklung. Abschließend werden die wesentlichen Aussagen des Buches zusammengefasst. – (n. Verf.)
20 Jahre Suburbanisierung der Bevölkerung: zur Stadt-Umland-Wanderung in westdeutschen Großstadtregionen = 20 years of suburbanisation of the population / Matthias Schönert
In: Raumforschung und Raumordnung. – 61 (2003), H. 6, S. 457-471
Bevölkerungswanderung, Intraregional, Kernstadt, Stadtumland, Stadtregion, Großstadt, Verstädterung, Wohnungsbau, Einfamilienhaus, Städtestatistik, Regionalpolitik
Bundesrepublik Deutschland
Analysen, Prognosen, Szenarien
Stadtentwicklung, International, Segregation, Regional, Stadtquartier, Stadtrand, Sozialgruppe, Volksgruppe, Armut, Arbeitslose, Kommunalpolitik
Bundesrepublik Deutschland, Niederlande, USA, Frankreich
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts werden in Westeuropa und in den USA Erscheinungsformen sozialer Ungleichheit wieder diskutiert, die man eher im 19. Jahrhundert ansiedeln würde. Neuer Reichtum, neue Armut, neue Unterklasse, Ausgrenzung – das sind die Stichworte, mit denen eine neue Qualität in der Form sozialer Ungleichheit bezeichnet wird. Wie im 19. Jahrhundert sind auch heute wieder die Städte der Ort, wo Armut und Ausgrenzung sichtbar werden. Deshalb richten die Beiträge dieses Bandes ihr Augenmerk auf den Rand der Städte. Die Absicht dabei ist, anhand der dort beobachtbaren Erscheinungen zu einer Beschreibung und Erklärung von Armut und gesellschaftlicher Exklusion zu gelangen. Die weltweiten Ursachen der weltweit wachsenden Armut liegen im Wandel der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft, den in immer größerer Zahl erzeugten Globalisierungsverlierern, dem Abbau der Sozialleistungen, dem Fehlen informeller Hilfe und den Veränderungen in den Städten. Ist die Situation zu Beginn des 21. Jahrhunderts also mit jener im 19. Jahrhundert vergleichbar? Oder bestehen größere Differenzen – und vielleicht sogar die Möglichkeit, den Ausschluss ganzer Bevölkerungsgruppen zu überwinden? (Verf.)
Stadtentwicklung, International, Bevölkerungsentwicklung, Regional, Bevölkerungswanderung, Interregional, Siedlungsstruktur, Raumtheorie, Zukunft
Europa, Nordamerika, Lateinamerika, Asien, Südafrika
Die Beiträge im vorliegenden Sammelband befassen sich mit den Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung und der Bevölkerungswanderung auf die Stadtentwicklung in zahlreichen Industriestaaten und Schwellenländern in den vergangenen 50 Jahren und in der Zukunft. Das Buch gliedert sich in zwei Abschnitte. Im ersten Teil werden einleitend die Konzepte und Grundsätze der Analyse von städtischen Systemen definiert und erklärt. Ein Überblick über den heutigen Stand der Migrationstheorie und der Stadtsystemforschung schließt sich an. Abschließend werden die Ansichten der Verfasser über die derzeitige und künftige Migration und die Stadtentwicklung in den besprochenen Ländern zusammengefasst. Im zweiten Teil des Bandes geben die Verf. in Einzelbeiträgen einen Überblick über die Entwicklung und die Funktion der städtischen Systeme in den ausgewählten Staaten. Sie stellen die regionale Bevölkerungsentwicklung und die Tendenzen der Bevölkerungswanderung dar und erläutern die möglichen langfristigen Konsequenzen für die Stadtentwicklung. – (n. Verf.)
Netzstadt: Einführung in das Stadtentwerfen / Franz Oswald und Peter Baccini. – Basel [u. a.]: Birkhäuser, 2003. – 303 S.: III, graph. Darst.
Stadt, Stadtstruktur, Stadtentwicklung, Urbanität, Raummodell, Methodologie, Städtebauziel, Lehrbuch
Schweiz
Städtebaukonzepte und Strategien
Mit Nachhaltigkeitsindikatoren die Flächennutzungsplanung steuern : eine indikatorenbasierte Nachhaltigkeitsprüfung könnte ein Instrument zur Umsetzung der Leitvorstellung „nachhaltige Raumentwicklung“ sein = Using sustainability indicators to control zoning plans / Albrecht Reuß
In: Raumforschung und Raumordnung. – 61 (2003), H. 6, S. 447-456
Nachhaltigkeit, Flächennutzungsplanung, Indikator, Wirkungsanalyse, Siedlungsfläche, Verkehrsfläche, Bevölkerungswanderung, Intraregional, Modellvorhaben
Heidelberg, Bundesrepublik Deutschland
Die
Kommunalplanung, Städtebaupolitik, Bevölkerungsentwicklung, Regional, Sozialplanung, Kommunale Wirtschaftspolitik, Innovation, Arbeitsmarkt, Verkehrspolitik, Gemeindefinanzen, Kommunalverwaltung, Kommunale Zusammenarbeit, Nachhaltigkeit
Bundesrepublik Deutschland, Nordrhein-Westfalen
Planungs- und förderrechtliche Instrumente und Verfahren des Städtebaus
Raumplanung zum Außenbereich : die raumplanerische Steuerung von Außenbereichsvorhaben / von Richard Bartlsperger. – Berlin : Duncker & Humblot, 2003. – 270 S. – (Schriften zum öffentlichen Recht; 923)
Raumplanungsrecht, Baugesetzbuch, Raumplanung, Baugebiet, Planungskompetenz, Flächennutzungsplanung, Raumplanungsziel, Bodenrecht, Eigentumsrecht
Bundesrepublik Deutschland
Flächenrecycling als Instrument kommunaler Umwelt- und Standortpolitik : Rechtsrahmen und städtebaurechtliche Instrumente unter besonderer Berücksichtigung des Ruhrgebietes / Sigrid Deichmöller. – Frankfurt/Main [u.a.] : Lang, 2004. -XXIII, 360 S. – (Europäische Hochschulschriften : Reihe 2, Rechtswissenschaft; 3861). Zugl.: Bochum, Univ., Diss., 2003
Flächenrecycling, Regional, Brachfläche, Kommunalplanung, Städtebaurecht, Baugesetzbuch, Umweltschutzrecht, Verfassung, Raumplanungsrecht, Landschaftspflegerecht, Planungsverfahren
Ruhrgebiet, Bundesrepublik Deutschland
Städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen mit Wohnungsbau : Wirkungsanalyse eines städtebaurechtlichen Instruments an Beispielen aus den neuen Bundesländern / von Hans-Peter Dürsch. – Berlin : Erich Schmidt, 2004. 275 S.: III., graph. Darst. – (Baurecht und Bautechnik; 13)
Städtebau, Bodenpolitik, Regional, Städtebauziel, Baugesetzbuch, Wohnbaufläche, Wohnungsbau, Planungsverfahren, Wirkungsanalyse, Bewertung
Ostdeutschland, Sachsen, Thüringen, Brandenburg
Im Mittelpunkt der vorliegenden Forschungsarbeit steht die Frage, in welcher Schärfe die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme zur Umsetzung der städtebaulichen Ziele, vor allem in den neuen Bundesländern, tatsächlich beitragen kann. Hierzu hat der Verf. im Rahmen einer Wirkungsanalyse städtebaulicher Entwicklungsmaßnahmen mit Wohnungsbau aus den Ländern Sachsen, Thüringen und Brandenburg eine umfangreiche Materialsammlung vor Ort durchgeführt. Die Gegenüberstellung der städtebaulichen Zielsetzungen mit den einzelnen Verfahrensschritten im Zuge der Anwendung ermöglicht ein präzises Bild von den Potenzialen und Grenzen des Instrumentes. Die Konzentration der Untersuchung auf Beispiele aus den neuen Bundesländern vermittelt einen wichtigen Einblick in die konkreten Probleme ostdeutscher Stadtentwicklung. Im Ergebnis wird deutlich, dass die Entwicklungsmaßnahme ein funktionsfähiges Instrument ist, um besondere städtebauliche Ziele, z.B. im Zuge der Umwandlung von Konversionsflächen, zu realisieren. Dabei bedarf die praktische Anwendung durch die Städte und Gemeinden einer sorgfältigen Vorbereitung, um sowohl die rechtlichen und inhaltlichen Voraussetzungen nachzuweisen als auch aktiv Strategien zur Organisation des finanziellen und personellen Einsatzes entwickeln zu können. – (n. Verf.)
Analysen, Prognosen, Szenarien
„SZENE“ – ein Quartett raumordnerischer Szenarien für die Niederlande : ein aktueller Bericht des Niederländischen Instituts für Raumforschung / Ed Dämmers
In: Informationen zur Raumentwicklung. – (2004), H. 1/2, S. 21-34
Raumplanung, Raumentwicklung, Szenario, Gesellschaft, Wirtschaftsentwicklung, Siedlungsstruktur, Stadtentwicklung, Kooperation, Regional, Verkehr, Umwelt
Niederlande
Den Raum Frankreichs für 2020 planen : vier Szenarien und ein Modell einer „wünschenswerten Zukunft” / Jean-Louis Guigou ; Jean Peyrony
In: Informationen zur Raumentwicklung. – (2004), H. 1/2, S. 1-19
Raumplanung, Raumentwicklung, Szenario, Siedlungsstruktur, Gesellschaft, Raumplanungsziel, Leitbild
Frankreich, Europa
Konzepte und Strategien zur Raumentwicklung in Europa
La
In: Territoires 2020. – 8 (2003), S. 5-92
Regionalpolitik, International, Dezentralisation, Regionalisierung, Kompetenz, Staat, Region, Institutionen, Raumplanungsrecht, Wohnungspolitik, Fachplanung
Frankreich, Europa
Results and perspectives of transnational co-operation for spatial development in the Baltic Sea Region / Wilfried Görmar
In: The NEBI yearbook 2003. – Berlin [u.a.]: Springer, 2003, S. 241-258
Kooperation, International, Grenzüberschreitend, Raumplanungspolitik, Raumplanungsziel, EU, Planungskompetenz, Investition, Infrastrukturpolitik
Ostseeraum
The treatment of space and place in the new Strategic spatial planning in Europe / Patsy Healey
In: International journal of urban and regional research. -28 (2004), H. 1, S. 45-67
Raumplanungspolitik, International, Raumplanungsziel, Raumplanungsinstitutionen, Terminologie, EU, Regionalplanung, Stadtregion
Europa, Niederlande, Nordirland, Mailand <Raum>
The
Kooperation, International, Grenzüberschreitend, Wirtschaftskooperation, Institutionen, Raumplanungspolitik, Umweltpolitik, Grenzraum, Öffentliche Sicherheit, Statistik, Ostseeraum
Nordeuropa
Internationale Kooperation auf dem Gebiet der Raumordnung
Politikverflechtung in der Entflechtungsfalle : Kooperation im Mehrebenensystem der Europäischen Raumentwicklungspolitik = Political co-operation and the joint decision trap / Ulrich Graute
In: Raumforschung und Raumordnung. – 62 (2004), H. 1, S. 18-26
Raumplanungspolitik, International, EU, Kooperation, Institutionen, Planungskompetenz, Planungsprozess
Lose Kopplung gilt als ein Instrument zur Vermeidung von Politikverflechtungsfallen. Doch wie lose darf eine Kopplung sein, um ihre bindende Wirkung nicht zu verlieren? Der folgende Beitrag geht am Beispiel der sich seit den 90er Jahren entwickelnden Europäischen Raumentwicklungspolitik dieser Frage nach. Das neue Politikfeld hat den komplexen Gegenstand, eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung des europäischen Territoriums zu fördern. Trotz des ambitionierten Ziels sollen diesbezüglich keine Gemeinschaftskompetenzen geschaffen und das gemeinsame Ziel allein durch freiwillige Kooperation erreicht werden. Der dabei entstehende institutionelle Kontext ist gekennzeichnet von einem dauerhaft hohen Risiko einseitiger Transaktionskosten und drängt selbst Kooperationsbefürworter dazu, die Ausstiegsmöglichkeit (exit Option) zu wählen. Die Rahmenbedingungen der Kooperation werden so zur Falle, der die Akteure erst dann entkommen, wenn sie sich auf eine engere Kopplung ihrer Zusammenarbeit einlassen. – (Verf.)
Analysen und Prognosen soziodemographischer Entwicklungen
Abwanderung aus Ostdeutschland : Strukturen und Milieus der Altersselektivität und ihre regionalpolitische Bedeutung / Ralf Mai. – Frankfurt/Main [u.a.] : Lang, 2004. – 257 S.: graph. Darst., Kt. – (Europäische Hochschulschriften : Reihe 22, Soziologie ; 394). – Zugl.: Bamberg, Univ., Diss., 2003
Bevölkerungswanderung, Interregional, Fortzug, Lebensalter, Regionalentwicklung, Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaftsentwicklung, Arbeitsmarkt, Kreis, Typisierung, Regionalpolitik
Ostdeutschland, Bundesrepublik Deutschland
In der vorliegenden Arbeit werden die altersselektiven Wanderungen in den ostdeutschen Kreisen mit Schwerpunkt auf den Ost-West-Wanderungen untersucht. Die zentralen Fragen lauten: Wie lassen sich die Kreise nach den altersselektiven Wanderungen typisieren und unterscheiden, welche sozioökonomischen Milieus und Determinanten lassen sich differenzieren und erklären? Wie stellen sich schließlich die Probleme und Perspektiven der Regionalentwicklung unter Schrumpfungsbedingungen dar? Die Arbeit ist als problemorientierte, angewandte demographische Analyse angelegt und will angesichts der Schrumpfungsprozesse in Ostdeutschland Erkenntnisse vermitteln, die für Politik und Regionalplanung gleichermaßen bedeutsam sind. Nach einer Einführung in die Zielsetzung, die zentralen Thesen und den Aufbau der Arbeit werden die theoretischen Zusammenhänge und Faktoren dargelegt, die Wanderungen beschreiben, erklären und bestimmen. Der folgende Teil befasst sich näher mit dem Konzept der altersselektiven Wanderungen, die im Mittelpunkt der Arbeit stehen. Im Anschluss daran stehen die grundsätzlichen Zusammenhänge zwischen Demographie und Regionalentwicklung und die Folgen einer schrumpfenden und alternden Bevölkerung im Vordergrund. Es schließt sich eine Übersicht der Datenbasis, der Maßzahlen und Methoden des empirischen Teils an. Nach diesen theoretischen und methodischen Grundlagen beginnt der empirische Teil der Arbeit mit der Beschreibung des Verlaufs der Bevölkerungsentwicklung Ostdeutschlands mit einem Überblick auf nationaler und regionaler Ebene. Anschließend stehen Verlauf und Typisierung der altersselektiven Wanderungen im Vordergrund, wobei die Kreise auch nach siedlungsstrukturellen Merkmalen unterschieden werden. Es folgt eine Abgrenzung der regionalen Milieus, die die Ost-West-Wanderungstypen mit sozioökonomischen Ausstattungstypen kombinieren. Nach einer Zusammenfassung der Ergebnisse des empirischen Teils gibt das Schlusskapitel einen Ausblick, der anhand der vorangegangenen Ausführungen zeigt, wie sich die Entwicklungsprobleme und -Perspektiven der ostdeutschen Regionen angesichts der beschriebenen Trends darstellen. – (n. Verf.)
Lebenslagen und Sozialpolitik
Die Wahrnehmung städtischen Wandels in der Postmoderne : untersucht am Beispiel der Stadt Oberhausen/ Gerald Wood. – Opladen : Leske + Budrich, 2003. – 328 S.: III., graph. Darst., Kt. – (Stadtforschung aktuell; 88). – Zugl.: Habil.-Schr.
Stadtentwicklung, Sozialwandel, Regional, Strukturwandel, Arbeitslose, Armut, Kommunalpolitik, Einkaufszentrum, Räumliche Identität, Befragung, Sozial Wissenschaft
Oberhausen
Raumwirksanfe Fördermittel, Länderfinanzen
Vergleich des bundesstaatlichen Finanzausgleichs in Österreich und Deutschland vor dem Hintergrund der ökonomischen Theorie des Föderalismus / Karl Heinz Hausner. – Frankfurt/Main [u. a.] : Lang, 2003. – LVII, 206 S.: graph. Darst. – (Europäische Hochschulschriften: Reihe 5, Volks- und Betriebswirtschaft ; 3011). – Zugl.: Eichstätt, Kath. Univ., Diss., 2003
Finanzausgleich, Finanzverfassung, Föderalismus, Öffentliche Aufgabe, Öffentliche Ausgaben, Öffentliche Einnahmen, Wirtschaftstheorie
Bundesrepublik Deutschland, Österreich
Stadtökonomie und Kommunalfmanzen
Erfolgsfaktoren kommunaler Wirtschaftspolitik in Ostdeutschland = Success factors of municipal economic policy in East Germany / Lorenz Blume
In: Raumforschung und Raumordnung. – 62 (2004), H. 1, S. 3-17
Kommunale Wirtschaftspolitik, Erfolgskontrolle, Planungsorganisation, Unternehmen, Gemeinde, Befragung, Faktorenanalyse, Regressionsanalyse
Ostdeutschland
Werden die Werturteile ostdeutscher Unternehmen zur Qualität der Wirtschaftspolitik ihrer Kommune (interpretierbar als „Kundenzufriedenheit“) mit z.T. originär erhobenen und z.T. der amtlichen Statistik entlehnten Kennziffern über die wirtschaftspolitischen Aktivitäten der Kommunen mit Verfahren der multivariaten Statistik gespiegelt, so zeigt sich, dass das Erfolgsrezept kommunaler Wirtschaftspolitik in Ostdeutschland in der Periode nach 1995 keine rein aus dem unternehmerischen Wettbewerb abgeleitete wettbewerbsorientierte Wirtschaftspolitik war, sondern vielmehr ein ausgewogenes Mix aus traditionellen (Consulting, Liegenschaftspolitik, Infrastrukturinvestitionen) und modernen Maßnahmenbündeln (Stadtmarketing, Verwaltungsmodernisierung, interkommunale Kooperation, Public-Private Partnership). Zusammengenommen leisten diese erfolgreichen Handlungsmuster kommunaler Wirtschaftspolitik einen sichtbaren Beitrag zum Beschäftigungswachstum vor Ort („Local policies matter“). – Verf.
Umweltschutz und Umweltpolitik
Modularer Aufbau von Nachhaltigkeitsindikatorensystemen : ein Ansatz zur Verbesserung der Wirksamkeit von Indikatorensystemen in der kommunalen Praxis = The modular design of sustainability-indicator systems / Stefan Heiland und Martin Tischer
In: Raumforschung und Raumordnung. – 62 (2004), H. 1, S. 27-35
Nachhaltigkeit, Indikator, Planungsgrundlage, Kommunalplanung, Fachplanung, Bewertung
Bundesrepublik Deutschland
Der derzeitige Einsatz von Nachhaltigkeitsindikatorensystemen in der kommunalen Praxis bleibt weit hinter den damit verbundenen Ansprüchen zurück. Als zentrale Ursachen sind die mangelnde funktions- und akteursgruppenspezifische Eignung der Indikatorensysteme, ein unzureichender Bezug zu bestehenden kommunalen Verfahren und Instrumenten sowie die starke Differenzierung moderner Gesellschaften identifiziert worden. Um die daraus resultierenden Defizite zu beheben, wird ein modularer Aufbau von Indikatorensystemen vorgeschlagen und in seinen Grundzügen skizziert. – (Verf.)
Der
Umweltplanung, Raumplanung, Planungsziel, Nachhaltigkeit, Planungsorganisation, Planungskoordination, Umweltschutzrecht, Raumplanungsrecht, Umweltökonomie, Bewertung, Umweltverträglichkeitsprüfung
Bundesrepublik Deutschland, Dortmund
Durch den Menschen verursachte Eingriffe in seine natürlichen Lebensgrundlagen mit erheblichen nachteiligen Folgen für deren Nutzbarkeit sind inzwischen hinlänglich bekannt. Aber auch ein Jahrzehnt nach Rio wird den zum Teil fatalen Fehlentwicklungen in der planerischen Praxis oft nicht genügend begegnet. Trotz Aufnahme der Leitvorstellung einer nachhaltigen Raumentwicklung in § 1 Abs. 2 Raumordnungsgesetz einerseits und der nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung in § 1 Abs. 5 Baugesetzbuch andererseits, erhält der Schutz von Natur und Umwelt – entgegen den fachlichen Erkenntnissen und Erfordernissen – in der planerischen Auseinandersetzung mit anderen Belangen häufig nicht das ihm zustehende Gewicht. Gründe für die fehlende Durchsetzungskraft der Umweltbelange liegen möglicherweise in einer fachgesetzlichen und instrumenteilen Zersplitterung des Natur- und Umweltschutzes. So entstehen grundsätzliche Fragen hinsichtlich einer stärker ganzheitlich (integrativ) ausgerichteten Planung, auf die dieser Band näher eingeht. Weil letztlich die ökologischen Funktionen des Raumes den Rahmen der gesellschaftlichen Ansprüche bilden, bedarf es einer gezielten, gesamthaften und systemischen Betrachtung und Steuerung. Die Beiträge in diesem Band sollen klären helfen, ob die Bündelung bzw. Abstimmung der Umweltbelange in einem „Umweltzielplan“ als wirksamer Ansatz für eine nachhaltige Raumentwicklung gelten könnte. Auch soll darauf eingegangen werden, inwieweit die räumliche Planung Koordinationsaufgaben hinsichtlich ergänzender (zum Beispiel auch ökonomischer) Instrumente übernehmen kann und sollte. Nicht zuletzt durch die Einführung der strategischen Umweltprüfung (SUP) für Pläne und Programme ist zu erwarten, dass die Diskussion über die bestehenden und anzustrebenden Umweltziele belebt wird und ein gangbares Instrumentarium hierzu eine wichtige Rolle spielt. Der in diesem Buch von vielen Fachexperten aus Praxis und Wissenschaft zusammen getragene und gemeinsam diskutierte Ansatz könnte ein machbarer Schritt in diese Richtung sein. – (Verf.)
Umweltpolitik, Planungsziel, Indikator, Bewertungsmethode, Umweltschutzrecht, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Naturschutz, Raumressource, Umweltplanung, Umweltverträglichkeitsprüfung, Umweltökonomie
Bundesrepublik Deutschland
Im Zusammenhang mit der EU-Gesetzgebung werden auf allen Planungsebenen Konzepte zur Definition von Umweltzielen und Umweltindikatoren, basierend auf der Agenda 21, gefordert. In Deutschland bestehen durch das föderale System Hürden, die es in anderen europäischen Ländern so nicht gibt. Die Unterteilung der Gesetzgebung in Bundes-, Landes-, Regional- und Kommunalebene erschwert den Prozess der Zielfindung auf der einen und der Umsetzung auf der anderen Seite. Der vorliegende Sammelband stellt zum ersten Mal in geschlossener Form die wissenschaftlichen Anforderungen an die Festlegung von Umweltzielen und Umweltindikatoren vor. Die Beiträge im ersten Teil des Buches erläutern die wissenschaftlichen Anforderungen an die Festlegung von Umweltzielen, einschlägige Begriffe und Methoden, rechtliche und umweltökonomische Aspekte bei der Festlegung von Umweltzielen sowie die Rolle von Umweltindikatoren als Maßstäbe der Bewertung. Im zweiten Teil werden Umweltziele und -indikatoren in den Bereichen Klimaschutz, Naturschutz und integrativem Ressourcenschutz beschrieben, und die Anwendung von Zielen und Indikatoren in verschiedenen Bereichen der Umweltplanung wird dargestellt. Ferner werden die Umsetzung der rechtlichen Bestimmungen zur Umweltverträ glichkeitsprüfung sowie die Umweltökonomische Gesamtrechnung als Grundlage der Diskussion von Umweltzielen und -indikatoren thematisiert. – (n. Verf.)
Flächennutzung und Bodenschutz
Gebietsbezogener Bodenschutz: Bodenschutzgebiete, Bodenplanungsgebiete, Bodenbelastungsgebiete und Bodengefährdungsgebiete im Gefüge des Umwelt- und Planungsrechts ; rechtliche und bodenschutzfachliche Grundlagen / erl. von Norbert Feldwisch, Oliver Hendrischke und Arndt Schmehl. – Berlin : Erich Schmidt, 2003. – 187 S. – (Bodenschutz und Altlasten; 13)
Bodenschutz, Regional, Bodenschutzrecht, Landesplanungsrecht, Umweltschutzrecht, Fachplanungsrecht
Bundesrepublik Deutschland, Nordrhein-Westfalen
Strategischer Planungsansatz Freiraumentwicklung in deutschen Stadtregionen : eine empirische Untersuchung von Regionalpark-Projekten in deutschen Stadtregionen / Meike Friederike Lehmann. – Frankfurt/Main [u.a.] : Lang, 2003. – XXVII, 303 S.: graph. Darst. – (Europäische Hochschulschriften: Reihe 42, Ökologie, Umwelt und Landespflege ; 26). – Zugl: München, Techn. Univ., Diss., 2002
Freiflächenplanung, Regional, Landschaftsplanung, Grünfläche, Stadtregion, Nutzungskonflikt, Kulturlandschaft, Planungsprozess, Planungsmethode
Bundesrepublik Deutschland, Berlin <Raum>, Rhein-Main-Gebiet, Rhein-Ruhr-Gebiet, Stuttgart <Region>, USA
Die räumliche Struktur des Flächenverbrauchs in Deutschland : eine auf Gemeindedaten basierende Analyse für den Zeitraum 1997 bis 2001 = The spatial structure of land consumption in Germany / Stefan Siedentop und Steffen Kausch
In: Raumforschung und Raumordnung. – 62 (2004), H. 1, S. 36-49
Flächenverbrauch, Regional, Siedlungsfläche, Verkehrsfläche, Verstädterung, Siedlungsdichte, Städtestatistik, Bundesland, Themakarte
Bundesrepublik Deutschland
Kommunikative Planung : Leistungsfähigkeit und Grenzen am Beispiel nachhaltiger Freiraumpolitik in Stadtregionen / Heidi Sinning. – Opladen : Leske + Budrich, 2003. – 265 S.: graph. Darst. (Stadtforschung aktuell; 95)
Freiflächenplanung, Stadtregion, Nachhaltigkeit, Kommunikation, Kooperation, Planungstheorie, Planungsziel, Planungsorganisation, Planungsprozess, Bewertung
Leipzig <Raum>, Niederrheingebiet
Stadt- und Regionalverkehr
Verkehrsplanung, Regional, Verkehrstechnik, Telematik, Berufsverkehr, Urlaubsverkehr, Straßengüterverkehr, Verdichtungsraum, Stadtregion, Fahrzeit, Emission, Simulation, Bewertungsmethode
München <Raum>, Bundesrepublik Deutschland, USA