Das erste Heft eines neuen Jahrgangs wollen die Herausgeber von Raumforschung und Raumordnung, die Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) und das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), nutzen, um zurückzublicken, aktuelle Entwicklungen zu den behandelten Themen zu skizzieren und vorzustellen sowie die Perspektiven für die kommenden Ausgaben aufzuzeigen. Damit möchten wir den Leserinnen und Lesern zugleich einen „Blick hinter die Kulissen“ ermöglichen, ihnen einen Einblick in die redaktionellen Tätigkeiten geben.
Mit dem 61. Jahrgang (2003) unterscheiden wir bei der Veröffentlichung von Aufsätzen zwischen wissenschaftlichen Beiträge und Berichten. Die wissenschaftlichen Beiträge werden grundsätzlich einem am internationalen Standard orientierten externen Reviewverfahren unterzogen und als solche auch gekennzeichnet. Bei den Berichten erfolgt dies nicht. Sie werden einem redaktionsinternen Bewertungsverfahren unterzogen. Diese Zuordnung der eingehenden Beiträge zu den beiden Rubriken hat sich nach unseren bisherigen Erfahrungen bewährt. Zum einen werden Aufsätze, die zu einem bestimmten Thema den derzeitigen Stand der Forschung widerspiegeln und sich intensiv mit einer Problemstellung methodisch und analytisch auseinandersetzen, als wissenschaftliche Beiträge platziert. Zum anderen können interessante Informationen aus der Planungspraxis oder aus aktuellen Forschungsprojekten als Berichte veröffentlicht werden. Diese Unterscheidung wird den sehr unterschiedlichen Anforderungen und Äußerungen gerecht, die in einem Wissenschaftsbereich, der einen starken Anwendungsbezug hat und der in einem direkten Bezug zu Politikbereichen und -feldern steht, nun einmal gegeben sind. Die Autoren können zudem auch selbst entscheiden, in welche Kategorie ihre Beiträge aufgenommen werden sollen.
Aufgrund der positiven Resonanz aus der Leserschaft werden die Hefte auch in Zukunft durch Buchbesprechungen, Buchanzeigen und eine Auswahldokumentation neuer Fachliteratur ergänzt.
In den Ausgaben des Jahrgangs 2003 haben wir 24 extern begutachtete Aufsätze und 13 Berichte veröffentlicht. Entsprechend den Zielen der Zeitschrift, ein breites, interdisziplinäres Spektrum an raumwissenschaftlichen Arbeiten aus ganz unterschiedlichen Disziplinen abzudecken, bezogen sich die Beiträge beispielsweise auf methodische Aspekte der raumwissenschaftlichen Forschung, auf Fragen der Regionalentwicklung bei rückläufiger Bevölkerungsentwicklung, des raumbezogenen Projektmanagements, auf Probleme der regionalen, nationalen und europäischen Regionalpolitik oder auf verkehrswissenschaftliche Aspekte. Damit haben wir ein facettenreiches und zugleich fundiertes Bild der Aufgaben von Raumentwicklung, Raumplanung und Raumpolitik und ihrer derzeitigen fachlichen und wissenschaftlichen Diskussion vermitteln können.
Eine kritische Nachbetrachtung der den Berichten zugeordneten Manuskripte kommt allerdings zu dem Ergebnis, dass einzelne der als Berichte etikettierten Aufsätze aufgrund ihrer hohen methodischen Qualität eigentlich besser unter der Rubrik der wissenschaftlichen Beiträge aufgehoben gewesen wären.
Den 37 publizierten Beiträgen und Berichten im Jahr 2003 stehen 17 Aufsätze gegenüber, die wir nicht veröffentlicht haben, weil das Reviewverfahren mit einem negativen Votum abschloss bzw. die interne redaktionelle Qualitätsprüfung zu einem negativen Ergebnis kam. Für die betreffenden Autorinnen und Autoren dürfte die Ablehnung ihres Aufsatzes individuell enttäuschend sein. Dahinter steht jedoch das Bemühen der Herausgeber und der Redaktion, international gültige Maßstäbe anzulegen – im Interesse aller, der Schreibenden wie der Lesenden. Die Zahl dokumentiert insofern eine wichtige Maßnahme zur Qualitätssicherung unserer Zeitschrift.
ARL und BBR wollen künftig ein bis zwei Schwerpunkthefte pro Jahr herausgeben. So wird sich Heft 2/2004 dem Thema des demographischen Wandels und seinen räumlichen Konsequenzen widmen. Wir werden es rechtzeitig zu unserer gemeinsamen Jahrestagung „Demographischer Wandel im Raum: Was tun wir?” am 17./18.06.2004 in Magdeburg herausbringen. Weitere Schwerpunktthemen prüfen wir derzeit. Dabei streben wir auch weiterhin eine ausgewogene Vielfalt an raumwissenschaftlichen Beiträgen und Berichten an. Anregungen und Vorschläge aus dem Kreis unserer Leserinnen und Leser sind herzlich willkommen. Vielleicht schreiben Sie uns einmal Ihre Meinung zu der Zeitschrift oder einzelnen Artikeln. Wir würden uns freuen. Dies könnte vielleicht auch der Beginn einer neuen Diskussions-Sparte unserer Zeitschrift sein. Wir würden einen konstruktiven Dialog mit Ihnen über Themen und Schwerpunkte in der Zeitschrift Raumforschung und Raumordnung begrüßen und wünschen Ihnen beim Lesen viele neue Anregungen und Erkenntnisse, vielleicht auch etwas Spaß.