Schlankere Unternehmensorganisationen, die Fokussierung auf Kernkompetenzen, die Eckstein, W.: Die Aktion Logistikzentrum Bremen. In: Weserlotse-Logistik (1995) H. 1, S. 19 Thaler, K.: Supply Chain Management: Prozessoptimierung in der logistischen Kette. — Köln 1999
Vor diesem Hintergrund sind regionale Zu den Definitionen „funktionaler Cluster“ und „strategischer Netzwerke“ s. ausf. Eisner, W.: An Industrial Policy Agenda 2000 and Beyond — Experience, Theory and Policy. In: ders.; Groenewegen, J., (Eds.): Industrial Policies After 2000. — Boston, Dordrecht, London 2000, insbes. pp. 413 ff.
Cluster und Netzwerke bieten dabei gleichzeitig bessere Voraussetzungen, um durch
Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe von (ökonomischer) Wissenschaft und BMBF: Nachhaltiges Wirtschaften. Ökologische Forschung. — Bonn 1995
Regionen haben sich seit den 70er Jahren zu sog. Scott, A.J.: New Industrial Spaces. Flexible Production Organisation and Regional Development in North America and Western Europe. — London 1988 Vester, F.: Neuland des Denkens. Vom technokratischen zum kybernetischen Zeitalter. In: Unternehmensnetzwerke im Recycling-Bereich. — Wiesbaden 1994, S. 96
Nur hoch koordinierte und leistungsfähige
In diesem Zusammenhang existieren in der Tat Beispiele von Regionen, in denen Schwarz, E.J.: Unternehmensnetzwerke im Recycling-Bereich. Diss. — Wiesbaden 1994
Bei der Kinkel, S.; Wengel, J.: Produktion zwischen Globalisierung und regionaler Vernetzung. Mit der richtigen Strategie zu Umsatz-und Beschäftigungswachstum. Fraunhofer Institut Systemtechnik und Innovationsforschung. Mitteilungen aus der Produktionsinnovationserhebung (1998) H. 10
In zahlreichen Agglomerationen ist bei Entfernungen von mehr als 50 km zwischen Modullieferanten und Produzenten außerdem eine Eggeling, R.: Industriepark SEAT in Barcelona. In: VDI-Gesell-schaft Fördertechnik, Materialfluß, Logistik. Materialfluß und Logistik in Automobilbau und Zulieferindustrie. Konzepte, Beispiele, Erfahrungen. — Düsseldorf 1992, S. 19–25
Die öffentliche Hand muss durch eine Tietjen, R.; Haasis, H.-D.: Integration von Unternehmensnetzkonzepten in die Bauleitplanung. In: Raumforschung und Raumordnung (1998) H. 1, S. 20-26 Bielenberg, W.: Baugesetzbuch. Kommentar, Band IV. — München 1996, S. 21-22
In einem herkömmlichen Referenz-System sind die Unternehmen z.T. mehrere hundert Kilometer voneinander entfernt angesiedelt. Demgegenüber wird ein System konfiguriert, bei dem die Unternehmen verdichtet auf einer Gewerbefläche ansässig sind.
Als empirisch vorhandenes herkömmliches Referenz- System dient der sog.
Dem hier vorgeschlagenen Masterplan für ein Unternehmensnetz, als ein kombiniertes
Die Bereiche Prognos: Akquisitionsstrategie Europa. — Basel 1991 Hartig, H.: Logistikkonzepte der Bahn für den Werksverbund. In: VDI-Gesellschaft Fördertechnik, Materialfluß, Logistik. Materialfluß und Logistik in Automobilbau und Zulieferindustrie. Konzepte, Beispiele, Erfahrungen. — Düsseldorf 1992, S. 121–135
Entsprechend der Produktionsabfolge des Automobilunternehmens - Presswerk, Rohbau, Oberflächenbehandlung und Lackierung, Montage und Finish - wird der Erstbesitzer eines Pkw diesen vom geplanten sog. Carpark abholen. Der Letztbesitzer wird den Pkw beim Demontage- und Aufbereitungszentrum abliefern. Letzteres liefert Stahl zur Schrotteinspeisung in das Stahlwerk. Der Rad-Reifen-Hersteller liefert sein Produkt sequenzgerecht zur Endmontage des Automobilherstellers. Abbildung 1 zeigt den Automobilhersteller, die genannten Lieferanten sowie die übrigen Akteure als Flussdiagramm.
Abbildung 1
Verfahrensfließbild eines automobilorientierten Unternehmensnetzes

Die Fließpfeile zeigen den Fertigmaterial- und Produktfluss sowie den rückfließenden Stoffstrom. Diese Pfeile können als „elastische Bänder“ angesehen werden: Unterschiedliche Pfeillängen (d.h. unterschiedliche Entfernungen zwischen den Kooperationspartnern) im Vergleich zwischen dem herkömmlichen und dem vorgeschlagenen System (dieses wird hier allerdings nicht illustriert) beschreiben dann die Differenz zwischen dem herkömmlichen und dem vorgeschlagenen System.
Die in Tabelle 1 wiedergegebene Bewertung vergleicht das herkömmliche und das vorgeschlagene System qualitativ. Die Kriterien sind
Herkömmliches System (herkömmliche Unternehmensanordnung) | Vorgeschlagenes System (lokal verdichtetes Unternehmensnetz) | |
---|---|---|
Arbeitsplatzzahl | ♦ | ↑ |
Standortsicherung | ↑ | ↑ |
Steueraufkommen | ♦ | ↑ |
Stoffkreislauf-Externalisierung | ↑ | ↓ |
Transportkosten | ♦ | ↓ |
Bestellkosten | ♦ | ↓ |
Lagerhaltungskosten | ♦ | ↓ |
Transaktionskosten | ↑ | ↓ |
Wiederbeschaffungszeit | ♦ | ↓ |
Lagerbestand | ♦ | ↓ |
Sicherheitsbestand | ↑ | ↓ |
Nettobedarfsniveau | ♦ | ↓ |
Bestellmenge | ♦ | ↓ |
Entfernung | ♦ | ↓ |
Transportrisiko | ♦ | ↓ |
Unternehmensergebnis | ♦ | ↑ |
Klimabeeinflussung | ↑ | ↓ |
C02-Transportemissionen (global) | ↑ | ↓ |
Schall | ♦ | ↓ |
Lkw-Transportanteil | ↑ | ↓ |
Bahn-Transportanteil | ↓ | ↑ |
Legende
hohe Ausprägung
normale Ausprägung
niedrige Ausprägung
Das vorgeschlagene System weist, meist auf Grund einer geringeren Pfeillängung, insgesamt bessere Werte als das herkömmliche System auf.
Hartmann, H.: Materialwirtschaft: Organisation, Planung, Durchführung, Kontrolle. 6. verb. Aufl. — Gernsbach 1993 European Conference of Ministers of Transport (ECMT): CO2 emissions from transport. — Paris 1997, S. 19
Abbildung 2
Quantitativer Vergleich der Systeme (exemplarisch)

Der Flächeninhalt der Vielecke repräsentiert die ökonomische Belastung der Unternehmen und die Belastung der natürlichen Umwelt. Das vorgeschlagene System erzielt für jede betrachtete Variable einen günstigeren Wert. Tietjen, R.: Unternehmenskonzepte in der Bauleitplanung. Analyse und Bewertung ökonomischer und umweltorientierter Wettbewerbsvorteile. Diss., Wiesbaden 2000
Vor dem Hintergrund der exemplarisch indizierten Überlegenheit eines netzorientierten Gewerbegebiets- Modells soll im Folgenden das Unternehmensnetzkonzept in eine verbindliche Bauleitplanung (Bebauungsplan) überführt werden. Dies geschieht entsprechend Kommentierungen des § 1 Abs. 4 Nr. 2 BauNVO, nach denen eine
Im Folgenden werden der hierzu entwickelte B-Plan und seine Begründung kurz skizziert.
In dem in Abbildung 3 (s. Seite 389) dargestellten B-Plan sind in den mit GEUN bezeichneten Teilen des Gewerbegebietes nur Betriebe und Anlagen zulässig, die dem automobilorientierten Unternehmensnetz entsprechen.
Abbildung 3
Bebauungsplan „Gewerbegebiet automobilorientiertes Unternehmensnetz“

In den mit GEUN bezeichneten Teilen des Gewerbegebietes werden gewerblich nutzbare Flächen bereitgestellt. Ziel ist es, hier ein automobilorientiertes Unternehmensnetz in Form eines Produktions- und Redistributionsnetzes zu realisieren. Als infrastrukturelle Grundlage wird vor diesem Hintergrund ein attraktiver,
Weiteres Ziel ist es hierbei, durch eine
Die mit GEUN bezeichneten Teile des Gewerbegebietes bieten Flächen für relevante Betriebe und Anlagen des Unternehmensnetzes in direkter Nachbarschaft zur Stahlhütte. Es bietet sich an, hier Betriebe anzusiedeln, die mit der Stahlhütte
Die mit GEUN bezeichneten Teile gliedern in diesem Zusammenhang die Zuordnung zu korrespondierenden, verflochtenen, sich ergänzenden, artverwandten Betrieben, Anlagen und/oder Dienstleistungen nach den Betriebsanforderungen. Die Betriebsanforderungen sind ein automobilorientiertes Unternehmensnetz - in Form eines Produktions- und Redistributionsverbundes -, dessen Kernunternehmen ein Automobilhersteller ist, der mit anzusiedelnden Zulieferern kooperiert. In diesem Unternehmensnetz sind entsprechende zu be- und verarbeitende Zwischen- und Endprodukte herzustellen sowie diese zumindest bezüglich ihrer metallischen Werkstoffe zu recyceln. Der Planbereich gliedert hierzu auch die einzelnen Betriebe mit zugehörenden Anlagen nach ihrem Produktionsbereich und -ablauf. Die mit GE bezeichneten Teile des Gewerbegebietes dienen als Erweiterungsfläche u.a. für Betriebe und Anlagen des Unternehmensnetzes.
Eine Reduzierung von Unternehmensdistanzen ermöglicht eine Vermeidung bzw. Verminderung von für Transporttrassen erforderlichen Eingriffen sowohl im Plangebiet als auch außerhalb des Plangebietes. Dieses gilt im Sinne der Nachhaltigkeit von Flächennutzung und der Minimierung von Flächenversiegelungen und -Zerschneidungen.
Unter Berücksichtigung der städtebaulichen Planungsbelange wird außerdem eine Vermeidung von Beeinträchtigungen aus klimatologischer Sicht erreicht. Denn das Plangebiet hatte vor dem Eingriff bezüglich des Schutzgutes Klima/Luft kaum Belastungswirkung für die Luftqualität. Um die Belastung der Luft mit Schadstoffen gering zu halten, werden zumindest die mit GEUN bezeichneten Teile des Gewerbegebietes durch
Ebenso bietet dieses Unternehmensnetz, u.a. durch eine erhebliche Lagerhaltungskostenreduzierung, ökonomische Vorteile für die anzusiedelnden Betriebe, da nach Untersuchungen bezüglich der mit GEUN bezeichneten Teile diese Kosten mit sinkender Entfernung der Betriebe überproportional abnehmen. Eine entsprechende Lagerflächenverminderung - im Sinne einer minimalen Flächenversiegelung - ist eine weitere zu begrüßende Folge.
Der entwickelte und hier skizzierte Systemvorschlag illustriert mit seiner ökonomischen und ökologischen Überlegenheit, dass räumliche
Es liegt jedoch zugleich auch in der Natur funktionaler (Zuliefer-) Verflechtungen der Wirtschaft, dass sie sich in gleichem Maße
Dies wiederum legt es nahe, bei solchen Modellvorhaben künftig nicht nur isoliert kommunalpolitisch vorzugehen, sondern
Hier ergibt sich als weitere Forschungs- und Handlungsperspektive unmittelbar eine Verbindung zur Diskussion um interkommunale Kooperationen und Siehe z.B. Spangenberger, V.: Städtenetze — der neue interkommunale und raumordnerische Ansatz. In: Raumforschung und Raumordnung (1996) H. 5, 313-320; Brake, K.: Städtenetze-ein neuer Ansatz interkommunaler Kooperation. In: Archiv für Kommunalwissenschaft I/1997, S. 98-115; Knieling, J.: Städtenetze und Konzeptionen der Raumordnung. In: Raumforschung und Raumordnung (1997) H. 3, S. 165-175 Siehe z.B. Heinz, W. (Hrsg.): Stadt & Region — Kooperation oder Koordination? — Stuttgart 2000; Weck, S.: Neue Kooperationsformen in Stadtregionen. In: Raumforschung und Raumordnung (1996) H. 4, S. 248-256; Mensing, K.; Thaler, A. (Hrsg.): Stadt, Umland, Region. — Berlin 1997 Siehe z.B. für die Ebene der Gemeinsamen Landesplanung zwischen Stadtstaaten und den sie umgebenden Flächenländern. Sinz, M.; Räder, J.: Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg — Eine Zwischenbilanz. In: Eckert, K.; Birkholz, K. (Hrsg.): — Berlin -Brandenburg. Raum- und Kommunalentwicklung im Spannungsfeld von Metropole, Umland und ländlichem Raum. — Berlin 1999, S. 173-199; für die europäische Ebene (EUROCITIES u.a.): Füchtner, N.: Netzwerke europäischer Räume. — Bochum 1997
Die Integrationsfähigkeit einer räumlich engführenden, ökologisch und Netzwerk-orientierten Bauleitplanung mit den Zielen, Leitbildern und Konzeptionen der Raumordnung (dezentrale Konzentration, Entwicklungsschwerpunkte und funktionsräumliche Arbeitsteilungen) liegt auf der Hand. Siehe wiederum Knieling, a.a.O, S. 170–172
Voraussetzung für solche Bauleitplanungen ist v. a. die Siehe z.B. Adam, B.: Wege zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung. In: Raumforschung und Raumordnung (1997) H. 2, S. 137–141 Siehe z.B. Mensing, K.: Interkommunale Zusammenarbeit (I). Gewerbeflächenentwicklung. In: Standort — Zeitschrift für angewandte Geographie, 1/1995, S. 28-36; Mensing, K.; Wittekind, J.: Interkommunales Flächenmanagement. In: Inform. z. Raumentwickl. (1997) H. 7, S. 481–493
Im Ergebnis werden also künftige Forschungs- und praktische Entwicklungsanstrengungen bei clusterorientierter Reorganisation von Verflechtungsstrukturen und netzwerkorientierter kooperativer Bauleitplanung darauf zu richten sein, die physischen Verflechtungen (Stoffströme) akteursbezogen und räumlich zu identifizieren, die beteiligten, v.a. gebietskörperschaftlichen Partner zusammenzubringen und moderne, ökologischere B-Planungen der hier skizzierten Art dann auch in räumlich adäquate Kooperationsstrukturen - und das heißt nicht zuletzt auch: Kommunalgrenzen überschreitend - in mehr oder weniger
Abbildung 1

Abbildung 2

Abbildung 3

Qualitativer Vergleich der Systeme
Herkömmliches System (herkömmliche Unternehmensanordnung) | Vorgeschlagenes System (lokal verdichtetes Unternehmensnetz) | |
---|---|---|
Arbeitsplatzzahl | ♦ | ↑ |
Standortsicherung | ↑ | ↑ |
Steueraufkommen | ♦ | ↑ |
Stoffkreislauf-Externalisierung | ↑ | ↓ |
Transportkosten | ♦ | ↓ |
Bestellkosten | ♦ | ↓ |
Lagerhaltungskosten | ♦ | ↓ |
Transaktionskosten | ↑ | ↓ |
Wiederbeschaffungszeit | ♦ | ↓ |
Lagerbestand | ♦ | ↓ |
Sicherheitsbestand | ↑ | ↓ |
Nettobedarfsniveau | ♦ | ↓ |
Bestellmenge | ♦ | ↓ |
Entfernung | ♦ | ↓ |
Transportrisiko | ♦ | ↓ |
Unternehmensergebnis | ♦ | ↑ |
Klimabeeinflussung | ↑ | ↓ |
C02-Transportemissionen (global) | ↑ | ↓ |
Schall | ♦ | ↓ |
Lkw-Transportanteil | ↑ | ↓ |
Bahn-Transportanteil | ↓ | ↑ |