- Zeitschriftendaten
- Format
- Zeitschrift
- eISSN
- 1869-4179
- Erstveröffentlichung
- 30 Jan 1936
- Erscheinungsweise
- 6 Hefte pro Jahr
- Sprachen
- Deutsch, Englisch
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Editorial
Zusammenfassung
Wissenschaelicher Beitrag
- Uneingeschränkter Zugang
Auswirkungen des demographischen Wandels auf die regionale Bevölkerungsdynamik in Deutschland
Seitenbereich: 407 - 421
Zusammenfassung
Die regionalen Auswirkungen des demographischen Wandels in Deutschland, die künftige Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung, hängen stark von der Entwicklung der Binnenwanderung ab. Wie sich diese künftig unter Bedingungen von Alterung und Schrumpfung verändern wird, lässt sich auf der Grundlage gegenwärtiger Trends nicht voraussagen. Jüngste Modellrechnungen, die allerdings nur bis in die 2030er-Jahre reichen, deuten darauf hin, dass die Konkurrenz der Wohnstandorte zunehmen wird und sich die regionalen Disparitäten der Bevölkerungsentwicklung künftig weiter intensivieren werden. Basierend auf der Fortschreibung bisheriger Trends neigen diese Modellrechnungen dazu, die langfristige Bevölkerungsentwicklung in suburbanen und ländlichen Regionen, die bisher teilweise stark von Binnenwanderung profitiert haben, tendenziell zu positiv zu zeichnen.
Die in der vorliegenden Studie präsentierte Modellrechnung basiert auf der Annahme, dass für die Differenzierung des Bevölkerungswachstums durch die Binnenwanderung in der Vergangenheit andere Muster galten, als dies in Zukunft für eine Phase der Fall sein wird, in der die Bevölkerung insgesamt schrumpft. Ausgehend von einer Konzentration des langfristig zu erwartenden Bevölkerungsrückganges an den wenig attraktiven, strukturschwachen Standorten zeigt die Modellrechnung, dass über 2030 hinaus auch solche ländlichen und suburbanen Regionen, die nach den aktuellen Trends zunächst noch vergleichsweise positive Perspektiven haben, erhebliche Bevölkerungsrückgänge erfahren könnten.
Schlüsselwörter
- Demographic change
- Internal migration
- Regional population dynamic
- Population projection
- Population decline
- Ageing
- Uneingeschränkter Zugang
Integrierte Stadtentwicklung und die Gestaltung nachhaltiger Mobilität – Zum Stand der Planungspraxis am Beispiel der Stadt Leipzig
Seitenbereich: 423 - 437
Zusammenfassung
Viele Städte in Deutschland stehen aktuell vor komplexen ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen, die mit klassischen ressortbezogenen Planungskonzepten nicht zu bewältigen sind. Integrierte Stadtentwicklungskonzepte erleben deshalb vielerorts eine Renaissance in der städtischen Planungspraxis. Die in diesem Zusammenhang diskutierten Planungsleitbilder geben jedoch nur selten direkt umsetzbare Handlungskonzepte vor. In diesem Beitrag werden deshalb am Beispiel der Stadt Leipzig konkrete Handlungsoptionen für eine an nachhaltiger Mobilität orientierte Stadtentwicklung vorgestellt. Aufbauend auf bisherigen Erkenntnissen zu integrierten Stadtentwicklungskonzepten werden zunächst infrastrukturbezogene Konzepte zur Förderung des Wohnens im Innenbereich, zur Stärkung städtischer Zentren sowie zur Förderung der Nahmobilität dargestellt. Darüber hinaus werden auch politische, organisatorische und kommunikative Handlungsoptionen aufgezeigt. Diese umfassen Maßnahmen zur Verbesserung der übergeordneten Rahmenbedingungen, Konzepte zur Stärkung der inter- und intrakommunalen Kooperation sowie integrierte städtische Mobilitätskonzepte. Das Beispiel Leipzig macht dabei deutlich, dass infrastrukturelle Ansätze für eine an nachhaltiger Mobilitätsgestaltung orientierte Stadtentwicklung nicht ausreichend sind. Vielmehr ist eine bessere Abstimmung der Stadt- und Verkehrsplanung auf die Bedürfnisse der Bevölkerung erforderlich; dazu gehört auch die Integration von Mobilitätsmanagementmaßnahmen in städtische Verkehrskonzepte. Für eine wirksame Umsetzung integrierter Stadtentwicklungskonzepte erscheinen außerdem eine an Nachhaltigkeitszielen orientierte Gestaltung der rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen sowie eine stärkere Berücksichtigung regionaler Verknüpfungen in städtischen Planungen notwendig.
Schlüsselwörter
- Integrated urban planning
- Compact city
- Sustainable urban development
- Urban planning
- Transportation planning
- Uneingeschränkter Zugang
Das Wohnungs-Panel – Ein neues Verfahren zur Analyse von Stadtentwicklungen
Seitenbereich: 377 - 388
Zusammenfassung
Klassische Panelstudien wie das deutsche Sozio-ökonomische Panel (SOEP), die US-amerikanische Panel Study Income Dynamics (PSID) und die British Household Panel Study (BHPS) haben als Zielpersonen Haushalte oder Personen in Haushalten. Ist man an kleinräumlichen Einheiten, z. B. Wohnvierteln, interessiert, können Veränderungen über die Zeit nur über die fortgezogenen und die verbliebenen Haushalte bzw. Personen beschrieben werden. Abgesehen von neuen Haushaltsmitgliedern, die in bestehende Haushalte einziehen, gibt es keine Information über diejenigen Haushalte, die in diese Wohnviertel einziehen. Wendet man klassische Panelstudien an, ist es daher nicht möglich, Veränderungen im Wohnviertel angemessen zu analysieren.
Um dieses Problem der Veränderungen in kleinräumlichen Einheiten zu beschreiben, schlagen wir als Alternative eine neue Untersuchungseinheit vor: anstelle von Haushalten die Wohnung (oder das Einfamilienhaus) zu verwenden. Das Wohnungspanel gestattet es, kleinräumliche städtische Prozesse zu untersuchen, z. B. Gentrification, Armut oder Wahlverhalten.
Am Beispiel einer laufenden Studie stellen wir die methodischen Annahmen dar und zeigen, wie ein Wohnungspanel konstruiert werden kann, das über mehrere Wellen läuft. Dabei diskutieren wir auch Panelausfälle und vergleichen mögliche Strategien, diese Ausfälle im klassischen und im Wohnungspanel zu ersetzen.
Schlüsselwörter
- Wohnungspanel
- Panelstudie
- Stadtforschung
- Methodologie
- Wohnviertel
- Köln
Wissenschaftlicher Beitrag
- Uneingeschränkter Zugang
Das Zusammenspiel von Raum und Technik bei der Etablierung Erneuerbarer Energien. Transformationen in der Energiewende
Seitenbereich: 389 - 405
Zusammenfassung
Dieser Beitrag untersucht die Auswirkungen der Energiewende auf gesellschaftlicher, speziell räumlicher Ebene. Dazu wird auf ein Raumverständnis rekurriert, das Anknüpfungspunkte für eine Bewertung von Technikräumen der Energiewende bietet. Der Ansatz basiert auf einer Differenzierung in Umwelt- und konventionelle sowie alternative Technikräume der Erneuerbaren Energien. Außerdem wird die Frage behandelt, was geschieht, wenn die Technik der Erneuerbaren Energien (wie Energieanlagen und Stromleitungen) auf den bereits strukturierten Raum trifft. Hierbei stehen drei Aspekte im Vordergrund:
• Hybridisierung: Bilden Technik, Individuen und Natur eine untrennbare Einheit, die nicht (mehr) auseinander dividiert werden kann?
• Auflösung von Gegenräumen: Führen Erneuerbare Energien dazu, dass die klare Abgrenzung von Technikräumen gegenüber ihrer Umwelt zunehmend schwindet?
• Gestaltung des Raumes: Welche Gestaltungs- und Partizipationsmöglichkeiten ergeben sich insbesondere für die lokale Bevölkerung?
Dazu werden einerseits gesellschaftliche Gegebenheiten untersucht, die durch technologische Veränderungen beeinflusst werden, und andererseits die direkten und indirekten Einflüsse der Technik auf den Menschen. Bei der Etablierung Erneuerbarer Energien in Deutschland ist beides anzutreffen: Jedes aufgestellte Windrad findet an einem bestimmten Ort seinen Platz, der zuvor schon mit einer Bedeutung, einer Nutzung oder einer spezifischen Identität verbunden ist. Die Technik selbst wiederum beeinflusst das Individuum auf vielfältige Art und Weise: sei es in ihrer optischen Wahrnehmung, in Alltagsroutinen oder auch durch ihre rein ideelle Bedeutung.
Es wird gezeigt, dass der „Raum“ unterschiedliche Bedeutungen in denjenigen Kontexten aufweist, in denen es um den Einsatz neuer Technologie geht. Ein gutes Beispiel hierfür stellt die Nutzung von Windenergie dar – vor allem dann, wenn Windenergieanlagen in großer Anzahl ganze Landstriche prägen. Neben theoretischen Überlegungen zum Einbezug von Technik in die Gesellschaft von Bruno Latour sowie zur Bestimmung von sogenannten „Anderen Räumen“ nach Michel Foucault werden praktische Fragen im Zusammenhang mit der aktuell vollzogenen Energiewende in Deutschland behandelt. Hierzu wird in zwei Fallstudien beispielhaft auf die Bereiche Windenergienutzung und den Ausbau der Stromnetze eingegangen.
Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, die These einer zunehmenden Hybridisierung von Natur und Technik in Form der Ausbreitung Erneuerbarer Energien zu diskutieren. Hierdurch erhält der aktuelle Energiewende-Diskurs um soziotechnische Transformationen der Gesellschaft einen theoretischen Rahmen.
Schlüsselwörter
- Renewable energies
- Space and technology
- Heterotopias
- Hybridization
- Collaborative action
Rezension
- Uneingeschränkter Zugang
Räumliche Auswirkungen der internationalen Migration
Seitenbereich: 439 - 440
Zusammenfassung
- Uneingeschränkter Zugang
Klima, Raum und Zeit im Wandel. Eine ethnographische Untersuchung von Adaptionen und Konflikten auf der westfriesischen Insel Ameland
Seitenbereich: 441 - 443
Zusammenfassung
- Uneingeschränkter Zugang
Kulturlandschaftspolitik. Die gesellschaftliche Konstituierung von Kulturlandschaft durch Institutionen und Governance
Seitenbereich: 445 - 446